D E R
1 9. T A G D E R I N F A N T E R I E
MIT DEM TAG DER OFFENEN TÜR
AM AUSBILDUNGSZENTRUM INFANTERIE
DER BUNDESWEHR IN HAMMELBURG
Hallo liebe Kameraden!
Heute möchte ich Euch herzlich einladen, mit mir eine zauberhafte und sehr gastliche Gegend mitten im schönen Deutschland zu besuchen - nämlich Frankens Saalestück! So nennt sich die Tourismusregion Frankens, die von der Saale durchflossen wird. Herzstück dieses Paradieses ist Hammelburg - ein allen Bundeswehrfans wohlbekanntes, gemütliches Städtchen. Südlich von Hammelburg steigt die Straße steil an zum Lagerberg und dort beginnt eine Gegend, in der es meistens gar nicht so gemütlich zugeht! Dort hinauf wollen wir aber heute, denn das Ausbildungszentrum Infanterie der deutschen Bundeswehr hat für den 17. Juli 2015 zum 19. TAG DER INFANTERIE geladen! Diese freundliche Einladung zu dieser nun eindeutig schon Traditionsveranstaltung in der Saaleck - Kaserne auf dem Lagerberg haben rund 700 aktive und genießende Infanteristen aus zehn Nationen mit viel Freude angenommen!
Der
Landstrich rund um die Saaleck - Kaserne ist ja schon altes, deutsches Militärland! Als Gründungsjahr des Truppenübungsplatzes Hammelburg wird 1895 überliefert, als dort ein Schießplatz für das II. Königlich -
Bayrische Armee - Korps errichtet wurde. Über zwei Weltkriege und Kalten Krieg hinweg hatte die Garnison auf dem Lagerberg Bestand. Und so steht heute früheren Verbänden wie
Panzergrenadierbrigade 35, Panzerbataillon 354, Panzergrenadierlehrbataillon 351 und vor allem dem zu Sylvester 2006 nach
über fünfzigjährigen treuen Diensten für Deutschlands Bürger aufgelösten Jägerlehrbataillon 353 als Lehrverband der
Infanterieschule Traditionspflege zu!
Aufmerksamen und dazu auch noch bundeswehrkundigen Besuchern der Saaleck - Kaserne fällt beim Marsch durch das Kasernentor gleich die Veränderung an der Kasernenfront auf. Dann
führt sie ihr Weg am Infanteriestein - dem Symbol der deutschen Infanterie und der Konstante bei all den Wechseln - vorbei zum Kommandogebäude. Und da wird sie nun auch in der Saaleck - Kaserne
mit dem neuen Verbandzeichen des Ausbildungs-zentrums Infanterie sichtbar - die Neuausrichtung der Bundeswehr! Wer Streitkräftereformer kennt, der weiß - dem neuen Namen folgt hurtig das
neue Verbandabzeichen! Bordeauxrot steht darin für die Fallschirmjäger - die Bergzüge darunter symbolisieren die Gebirgsjäger. Das Grün am Fuße des Schildes ist die klassische Infanteriefarbe und
die gekreuzten Schwerter sind das Symbol des Heeres. Das Ausbildungszentrum Infanterie ist Teil des Ausbildungskommandos in Leipzig, das seit dem 1.
Juli 2013 die Ausbildungseinrichtungen des Heeres führt.
Unter ihrem Kommandeur Brigadegeneral Gert - Johannes Hagemann wird diese Ausbildungseinrichtung in Hammelburg aus der Infanterieschule, der Gebirgs- und Winterkampfschule und der Luftlande- und Lufttransportschule gebildet. Das Ausbildungszentrum Infanterie soll sich nach dem Stand des Juli 2015 mit dem Fokus auf die Darstellung des Ausbildungsauftrages im Endausbau wie folgt präsentieren:
BEREICH FÜHRUNG UND
STAB BEREICH
UNTERSTÜTZUNG
BEREICH LEHRE UND AUSBILDUNG
Gruppe Lehre und Ausbildung
mit neben anderen Teilen einem Unterstützungszug Jäger
Lehrgruppe A
I. Inspektion Ausbildung des Offiziersnachwuchses der
Infanterie
II. Inspektion Ausbildung des Unteroffiziersnachwuchses der
Infanterie
III. Inspektion Ausbildung des Führungsnachwuchses der Fallschirmjägertruppe
Lehrgruppe B
IV. Inspektion Schießlehrerausbildung und Scharfschützenausbildung
V. Inspektion Einzelkämpferausbildung und Nahkampfausbildung
VI. Inspektion Ausbildung der Offiziere des Objektschutzes der
Luftwaffe
VII. Inspektion Ausbildung der Unteroffiziere des Objektschutzes der Luftwaffe
Dazu will man noch eine Einzelkämpferinspektion aufstellen
Ausbildungsstützpunkt Gebirgs- und Winterkampf
VIII. Inspektion mit auch deutsch / österreichischer Ausbildung in Mittenwald
Ausbildungsstützpunkt Luftlande und Lufttransport
IX. Inspektion, X. Inspektion und XI. Inspektion in Altenstadt
Offizieranwärter - Bataillon 2
1. Kompanie 2. Kompanie 3. Kompanie in Hammelburg
Orts- und Waldkampfanlage Bonnland
Orts- und Waldkampfanlage Lehnin
Wasserübungsplatz Infanterie Nordheim
Übungszentrum Infanterie
Ausbildungsstützpunkt SIRA Bataillon
Selbstverständlich ist es auch möglich, für Übungsvorhaben den gleich hinter der Saaleck - Kaserne beginnenden Truppenübungsplatz Hammelburg zu benützen. Bei der Neuausrichtung der Bundeswehr hat man den Ansatz gewählt, daß alles in der Bundeswehr nur einmal gemacht werden soll. Getreu diesem Grundsatz ist die Weiterentwicklung zum Amt für Heeresentwicklung nach Köln verlegt worden. Die Ausbildung des gesamten Führungsnachwuchses der Infanterie - also der Jäger, der Gebirgsjäger und der Fallschirmjäger findet hingegen jetzt in der Lehrgruppe A statt.
Und
so werden die frühere Gebirgs- und Winterkampfschule und die Luftlande- und Lufttransportschule zu Ausbildungsstützpunkten für Verbringungsarten und für den Einsatz im Gelände.
Damit ist man in das Gegenmodell zur Idee eingestiegen, daß Jägertruppe, Gebirgsjägertruppe und Fallschirmjägertruppe Führungsausbildung und Weiterentwicklung an ihren jeweils
eigenen Waffenschulen betreiben. Wie gut diese solcherart zerlegte Form der Ausbildung und insbesondere die Zusammenarbeit mit der Weiterentwicklung über halb
Deutschland funktioniert, wird uns die Zukunft zeigen!
Beim 19. Tag der Infanterie präsentieren die Soldaten des Ausbildungszentrums Infanterie ihre moderne Infanterieausrüstung. Die Präsentationsstände mit den Waffen und Ausrüstungsgegenständen der deutschen Infanterie werden von freundlichen Soldaten betreut, die jede Menge Erfahrung und tolle Kenntnis des Einsatzmaterials haben und die auch schon Einsätze damit absolviert haben. Seit dem Jahr 2008 wohnen mehr Menschen in Städten als auf dem Land und dieser Trend wird sich in Zukunft noch weiter verstärken! Man hat aktuelle Einsätze gründlich analysiert und dabei rasch festgestellt, daß Einsätze in verbauten Gebieten zunehmend an Bedeutung gewinnen. In Hammelburg startet man motiviert in den Kampf im urbanen Raum und präsentiert mehrere auch dreidimensionale Modelle zum Einstieg in diese komplexe Materie. Auch der Ausrüstungssatz mit Ausrüstung zum urbanen Kampf ist schon in der Zielgerade zur Truppe. Bei uns gibt's jetzt zur deutschen Infanterie die Bilderschau!
Zur
Ausstellung der Infanteriewaffen wollen wir auch gerne weitere Informationen anbieten und haben uns dafür um fachkundige Unterstützung umgeschaut! Die fleißigen
Öffentlichkeitsarbeiter der Bundeswehr haben zu den Infanteriewaffen der Bundeswehr eine Menge Beschreibungen und Daten zusammengetragen und laden zum Schmöckern im Kapitel
LEICHTE
WAFFEN ein! Die Bundeswehr arbeitet auch intensiv an der Weiterentwicklung von Ausrüstung und Verfahren der
Infanterie.
Diese Weiterentwicklung umfaßte parallel eine ganze Reihe von Komponenten, die
schließlich im neuen System Infanterist der Zukunft - Erweitertes System miteinander vernetzt worden sind. IdZ - ES besteht aus den exakt aufeinander
abgestimmten Teilsystemen Bekleidung, Schutz- und Trageausstattung - Waffen, Optik und Optronik - Command, Control, Computers, Communi-cation and Information. Die ersten 90
Seriensysteme des IdZ - ES für 90 Infanteriegruppen oder Panzergrenadiergruppen sind Ende 2013 ausgeliefert worden und werden aus einem Pool
heraus für internationale Einsätze eingesetzt. Man erhofft sich von dem System eine beträchtliche Leistungssteigerung der Infanterie durch mehr Schutz, verbesserte
Zielaufklärung sowie mehr Wirkung rund um die Uhr und den vernetzten Einsatz der Infanteristen. Am 19. Tag der Infanterie betreute eine Infanteriegruppe mit reicher
Einsatzerfahrung mit den System Infanterist der Zukunft - Erweitertes System den Ausstellungsstand. Da gab es neben kompetenten Infos auch jede Menge
Fotomotive für's Selbststudium!
Durch die Vernetzung mittels der Komponenten des IdZ - ES ist es den Infanteristen möglich, sowohl elektronisch dargestellte Lageinformationen zu erhalten als auch in das System einzuspeisen. Dem Publikum werden auch die Geräte im elektronischen Rücken der Infanteristen gezeigt und man kann sogar auf einem Bildschirm die Lage mitverfolgen. Auch zum IdZ - ES stellen die Öffentlichkeitsarbeiter der Bundeswehr Infos unter INFANTERIST DER ZUKUNFT - ERWEITERTES SYSTEM bereit!
Ein
solches Infanteriesystem ist natürlich teuer, sehr ausbildungsintensiv und wird die Instandsetzung speziell bei längeren Einsätzen vor ganz neue
Herausforderungen stellen. Aber auch mit IdZ - ES sollte klassisches Infanteristentum weiter gepflegt werden, denn wenn die Technik ausfällt, muß die Infanterie auch ohne Instandsetzer
am Einsatzort weiter handlungsfähig bleiben! Ebenfalls ziemlich neu und erst in wenigen Exemplaren in der Bundeswehr im Dienst ist das Mehrrollenfähige Leichte Lenkflugkörper -
System mit dem Kürzel MELLS! Dieses System wird sicher im Verbund mit dem IdZ - ES eingesetzt und so passen beide in die obere
Bilderschau!
Ein
Fixpunkt beim Tag der Infanterie ist stets die Industrieausstellung! Die zahlreichen Aussteller bieten dem bemühten Lehrpersonal des Ausbildungszentrums Infanterie und den 700
aktiven und genießenden Infanteristen aus zehn Nationen, die heuer auf dem Lagerberg zu Gast sind, die gerne angenommene Möglichkeit, sich direkt bei Herstellern über
neueste Rüstungstrends schlau zu machen. Voll im Trend bei der Infanterie im jungen dritten Jahrtausend sind definitiv hochwertige Infanteriesysteme mit
aufeinander abgestimmten Komponenten! Im hohen Norden Deutschlands gibt es ein Unternehmen, das das gut geschützte, mit Wechselmodulen an Einsatzerfordernisse anpaßbare
Kettenfahrzeug PMMC G5 nach Hammelburg mitgebracht hat. Auch am Wiesel hat man sich versucht und mit seinen roten Rollen steht der
DIOK schon in unserer Bilderschau für die Probefahrt bereit!
Moderne Rüstungsprodukte kosten viel Geld und das führt dazu, daß oft zu
geringe Stückzahlen beschafft werden, die nicht dem militärischen Bedarf entsprechen und nur Teilausstattungen ermöglichen. Moderne Rüstungsprodukte stellen aber mit all ihrer
Technik auch ganz neue Herausforderungen an Wartung und Instandsetzung. Oftmals folgt dem leistungsfähigen Waffensystem mangelnde
Ersatzteilbevorratung und nicht ausreichende Instandsetzungskapazität auf den Fuß! Das führt zu geringer Einsatzbereitschaft und zu Frust in der Truppe! Auch das ist ein Trend am
Beginn des dritten Jahrtausends, auf dessen Umkehr alle Soldaten schon sehnsüchtig warten!
Erstmals seit zehn Jahren lädt der Hausherr auf dem Lagerberg Brigadegeneral Gert - Johannes Hagemann gleich im Anschluß an den Tag der Infanterie zum Tag der offenen Tür! Rund 12.000 Bürger aus nah und fern sind dieser Einladung gefolgt und viele interessieren sich für die Fahrzeuge der deutschen Infanterie. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Spektrum der Einsätze der Bundeswehr im treuen Gefolge der Vereinigten Staaten von Amerika gewandelt. Was diese Einsätze im Fahrzeugpark der Infanterie bewirkt haben, zeigt uns die Fahrzeugausstellung beim Tag der offenen Tür! Die Bundeswehr wählt ja oft und gerne Tiernamen für ihre Fahrzeuge - wir starten aber zunächst mit solidem Amtsdeutsch in unsere Bilder - mit dem Einsatzfahrzeug Spezialisierte Kräfte ESK Mungo im Bild oben und dem Gepanzerten Transportkraftfahrzeug GTK Boxer!
Dieser achträdrige, bestgeschützte Radpanzer seiner Klasse hat sich auch schon im Afghanistaneinsatz bewährt! Dann geht es weiter mit den Tieren im Dienst des deutschen Heeres - Wiesel 1 mit Panzerabwehrlenkwaffe TOW und mit 20 mm Maschinenkanone - Transportpanzer Fuchs und wieder zum GTK Boxer! Auch der Sanitätsdienst ist heuer nach Hammelburg gekommen und stellt seine geschützten Sanitätsfahrzeuge EAGLE IV, Yak und das schwere Sanitätsfahrzeug Boxer aus!
Der Größenvergleich mit dem Soldaten neben dem Boxer zeigt uns , wie groß dieses Fahrzeug wirklich ist! Den Schließenden unserer Bilderschau macht der schon seit Jahrzehnten bewährte Bergepanzer 2 auf dem Leopard 1 - Fahrgestell! Auch zu all diesen Fahrzeugen haben die Öffentlichkeitsarbeiter der Bundeswehr auf ihrer Homepage in den Kapiteln Heer und Sanitätsdienst zahlreiche Infos zusammengestellt:
KETTEN IM HEER RÄDER IM
HEER RAD UND KETTE IM SANDIENST
Im Jahr 2007 beschloß das deutsche Heer die Schaffung sogenannter Spezialisierter
Kräfte mit erweiterter Grund-befähigung. Diese Kräfte werden im Truppenjargon EGB genannt und haben den Auftrag, Spezialkräfte zu
unterstützen, isolierte Soldaten aufzunehmen und sie werden als Vorauskräfte gegen Hochwertziele zum Einsatz gebracht. In der deutschen Fallschirm-jägertruppe gibt es vier
Fallschirmjägerkompanien und einige Unterstützungselemente mit EGB. Bewerber für diese Einheiten müssen schon bewährte Fallschirmjäger sein und werden einem mehrtägigen
Auswahlverfahren unterzogen. Die Ausbildung selbst dauert dann sieben Monate, wobei mit hohem Feldanteil zehn Module in Kleingruppen mit einem Ausbilder und höchstens fünf Teilnehmern
absolviert werden. Knackiger genannt also Ranger!
Beim Tag der offenen Tür am Ausbildungszentrum Infanterie zeigen Spezialisierte Kräfte mit EGB auch ein typisches Szenario aus ihren heutigen internationalen Einsätzen. Die Drohnenaufklärung eines deutschen Einsatzverbandes hat im Einsatzgebiet einen Nachrichtenspezialisten einer Widerstandsgruppe entdeckt und verfolgt seinen Weg aus sicherer Entfernung. Meist bewegt er sich von Kämpfern gut geschützt zwischen seinen Verstecken. Eines Tages verzichtet er aber auf seinen Schutz und fährt mit seinem Fahrzeug in eine zerklüftete, unübersichtliche Gegend.
Diese Gelegenheit entschlossen ausnützend befiehlt der Kommandeur des deutschen Verbandes rasch dem ihm unterstellten Fallschirmjägerzug mit EGB den Zugriff. Beim Führungsverfahren stellt der Zugführer fest, daß in diesem Gelände die taktisch beste Lösung für das rasche Absetzen des Zugriffstrupps Fast - Roping ist. Dabei kommt der Oldie but Goldie UH - 1D der deutschen Heeresflieger zum Einsatz. Die Fallschirmjäger seilen sich dabei schnell und ungesichert vom Hubschrauber ab. Mit dabei ist auch ein Diensthundetrupp, der aber mit der Seilwinde abgesetzt wird!
Der Geländewagen des Nachrichtenspezialisten wird gestoppt, worauf der Mann sofort die
Flucht ergreift! Dieser kurze Fluchtversuch wird jedoch von den scharfen Zähnen des Diensthundes rasch beendet! Während der Aktion wird vom Kommandeur ein Halbzug
Jäger auf GTK Boxer verdeckt an den Einsatzort herangeführt. Auftrag der beiden mächtigen Fahrzeuge ist Feuerunterstützung des Fallschirmjägertrupps und Evakuierung des Einsatzteams.
Nach der Aufnahme der Fallschirmjäger und ihres Gefangenen im Schutze einer Nebelwand setzen sich die Boxer in schneller Fahrt ab!
Der Gefangene wird sofort nach dem Einsatz den eigenen Nachrichtenspezialisten übergeben,
die sich bei ihm um nützliche Informationen bemühen werden. Beim den Besuchern präsentierten Szenario wirken Luftelement, Fallschirmjägerelement
und Jägerelement eng verzahnt zusammen. Der Kräfteeinsatz ist in einem echten internationalen Einsatz natürlich mehrfach so hoch - aber man kann ja nicht mit dem Einsatz einiger
Hubschrauber auf so engem Raum die Besucher gleichsam verblasen!
Im Jahr 2006 hat das deutsche Heer drei Offizieranwärter - Bataillone neu aufgestellt. In diesen Bataillonen absolvieren die neu in die Bundeswehr eintretenden Offizieranwärter den Offizieranwärterlehrgang in der Dauer von sechs Monaten, bevor sie neben weiteren Lehrgängen ihr Studium an einer Universität der Bundeswehr absolvieren. Im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr wurde eines dieser Bataillone gleich wieder außer Dienst gestellt. In der Saaleck - Kaserne ist das Offizieranwärter - Bataillon 2 mit seinen drei Kompanien stationiert. Am Beginn des Juli 2015 sind dort 550 Offizieranwärter eingerückt, deren Vereidigung den krönenden Abschluß des Tages der offenen Tür bildet. Die Angehörigen vieler dieser jungen Soldaten sind oft über hunderte Kilometer zu diesem großen Tag der jungen Soldaten angereist! Da wünscht man gleichfalls mit Freude ganz viel Soldatenglück!
Mit der feierlichen Vereidigung der Offizieranwärter geht der 19. Tag der Infanterie mit dem Tag der offenen Tür am Ausbildungszentrum Infanterie der Bundeswehr in Hammelburg stimmungsvoll zu Ende! "So ein langer Artikel mit vielen Infos und vielen Bildern über den Tag der Infanterie, Weinviertler - aber schreibst Du auch was über das G 36?" wird so mancher Leser jetzt fragen! Ja - sag ich drauf - über das in letzter Zeit oft in schlichter Medienplattheit präsente Sturmgewehr G 36 schrieb ich auch was!
Zuallererst einmal ist es besonders nützlich, sich bei denen umzuhören, die das Sturmgewehr G 36 führen - bei den Soldaten der Bundeswehr! Die sagen mir unisono, daß sie mit dieser Waffe sehr zufrieden sind und Vertrauen in das G 36 haben! Vor allem einsatzerfahrene Soldaten erklären aber dann im Nachsatz, daß sie sich Einsatzmunition mit mehr Geschoßenergie und Durchschlagskraft wünschen! Hm - wir erinnern uns - da gab es doch früher ein Kaliber mit mehr Geschoßenergie!
Das Sturmgewehr G 36 ist auch intensiven Testreihen unterzogen worden.
Dabei haben die Experten die "Streukreisaufweitung bei schußinduzierter Erwärmung der Waffe" und die "Verlagerung des mittleren Treffpunkts durch einseitige
Erwärmung oder auch durch wechselnde klimatische Bedingungen" festgestellt. Mit diesen neuem Wissen befahl man Maßnahmen zur Minimierung dieser Effekte und das Team Infanterie unter der dynamischen Führung von Brigadegeneral Gert - Johannes
Hagemann coacht intensiv deren Umsetzung in der Truppe. Zweiter Schritt ist eine Zwischenlösung wohl für die laufenden Einsätze mit dem Kauf von 600 Sturmgewehren G 27P und 600 leichten
Maschinengewehren MG 4, die bis Ende 2016 bei der Truppe sein sollen. Dritter Schritt ist dann die Langfristlösung, bei der sich die Bundeswehr in Europa auf die Suche nach einem
neuen Sturmgewehr begibt, dessen erste Exemplare im Jahr 2019 an die Truppe ausgegeben werden sollen.
Das "P" aus der Zwischenlösung bedeutet Präzisionsautomat und diese Waffe hat genau dieses frühere Kaliber mit mehr Geschoßenergie - nämlich 7,62 x 51 mm! Aus dem Fall G 36 ergibt sich auch ganz flott ein erster Lernschritt für viele andere Armeen - nämlich für alle, die ein Sturmgewehr in gemischter Bauweise aus Kunststoff und Metall führen! Da wären gleichartige Tests wie mit dem Sturmgewehr G 36 sehr intensiv zu empfehlen! Den zweiten Lernschritt bietet die veröffentlichte Handhabe durch die politischen Würdenträger und die in schlichter Medienplattheit betriebene "Information" des Medienpublikums. Wer denen, die Bundeswehrsoldaten in Einsätzen Böses wollen, direkt die Lücke weist, der gefährdet das Leben deutscher Soldaten!
Denn wie schrieb der chinesische Militärstratege Sun Tsu
schon vor über 2.500 Jahren in seinem Werk "Die Kunst des Krieges": Was den
Gegner dazu bewegt sich zu nähern, ist die Aussicht auf Vorteil. Was den Gegner vom Kommen abhält, ist die Aussicht auf Schaden"
Und aus dieser Lage ergibt sich ein ganz einfacher Entschluß - Mängel zum Nutzen der Bundeswehrsoldaten flott abstellen statt Medien nutzen, um Sager abzusetzen! Zum Ende meines Artikels hin bedanke ich mich für die nette Gastfreundschaft in der Saaleck - Kaserne auf dem Lagerberg und schicke kameradschaftliche Grüße an all die aktiven und genießenden Infanteristen, mit denen ich die Ehre hatte, den 19. TAG DER INFANTERIE zu begehen! Zum Abschluß meines Artikels wünsche ich allen Soldaten des Ausbildungszentrums Infanterie des deutschen Heeres viel Freude, viel Erfolg und ganz viel Soldatenglück - ganz im Sinne ihres schneidigen Wahlspruches
"Pedites pugnas
decernent!" - "Die Infanteristen entscheiden die Schlachten!"
Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen
beim 20. TAG DER INFANTERIE im Jahr 2016
in Hammelburg!
Beste Wünsche und kameradschaftliche Grüße
Euer Weinviertler