INFORMATIONSLEHRÜBUNG LANDOPERATIONEN 2015
TEIL 2 - TRUPPENGATTUNGEN IN MUNSTER
Hallo liebe Kameraden!
Herzlich willkommen beim zweiten Teil unserer Artikelreihe über die ILÜ Landoperationen 2015 in Munster! Weit oben im hohen Norden Deutschlands erstreckt sich im Dreieck zwischen Hamburg, Bremen und Hannover sowie nach Osten darüber hinaus bis zur Hansestadt Lüneburg die Lüneburger Heide. Die Lüneburger Heide ist das größte zusammenhängende Heidegebiet Westeuropas mit reicher Fauna und Flora. Genauso wie auch in anderen faszinierenden Landschaften finden auch in der Lüneburger Heide Natur und Militär zueinander. Dort liegen nämlich die beiden großen Truppenübungsplätze der Bundeswehr Munster und Bergen und das Städtchen Munster mit dem Ausbildungszentrum Munster - dem Home of German Tanking!
Von Mitte August bis in die erste Septemberwoche des Jahres blüht die Heide in den prächtigsten Farben. Viele Besucher kommen genau in dieser Zeit in's Heideland und genießen großartige Bilder einer faszinierenden Landschaft! Danach tauchen aber in der Lüneburger Heide andere Farben auf - nämlich teerschwarz, lederbraun und bronzegrün - also allessamt Tarnfarben! Das ist dann die Zeit im Jahr, in der die Bundeswehr ihre Vorbereitungen für ihre jährliche Informationslehrübung aufnimmt!
Mit der Informationslehrübung Landoperationen
2015 von 7. bis 15. Oktober 2015 präsentieren das Ausbildungszentrum Munster und die Panzerlehrbrigade 9 im vernetzten Einsatz mit
der niederländischen 43. Gemechaniseerden
Brigade dem Führungsnachwuchs aktuelle Einsatzsysteme und Einsatzszenarien. Das Gros der Teilnehmer des Events stellen die Frequentanten der
Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg und der Offizierschule des Heeres im fernen
Dresden.
Bei der Informationslehrübung des Jahrganges 2015 werden im vernetzten Einsatz mehr als 3.000 Soldatinnen und Soldaten und rund 700 Gefechtsfahrzeuge zum Einsatz gebracht. Bemerkenswerterweise hat das Presse- und Informationszentrum des Heeres schon mehrere Tage vor dem eigentlichen Event zu den Medientagen der ILÜ 2015 geladen und damit eine tolle Einsatzlage für Berichterstatter geschaffen! Für unsere Manöverfotografen ein klarer Einsatzbefehl - "Abmarsch nach Munster!"
Dank deren Einsatz konnten wir
im ersten Teil unserer Artikelreihe über die Informationslehrübung Landoperationen 2015 die größte
Teilstreitkraft Heer und die beiden wichtigen Organisationsbereiche Streitkräftebasis und Zentraler
Sanitätsdienst präsentieren. Darauf folgten die Vorstellung der Panzerlehrbrigade 9 als der
Rahmenbrigade der ILÜ 2015, des Ausbildungszentrums Munster und der erstmalig teilnehmenden 43. Gemechaniseerden Brigade aus
den Niederlanden. An der
ersten Station der Lehrübung "Landstreitkräfte im Einsatz" führt
das Panzerlehrbataillon 93 routiniert rund 350
Soldatinnen und Soldaten, die rund 100 Gefechtsfahrzeuge präsentieren. Dabei wird für die Teilnehmer ein anschauliches Bild aus den Charakteristika der
Einsatzsysteme und ihrem Zusammenwirken in den Einsatzszenarien gezeichnet. Dort eröffneten wir mit der Heeresaufklärungstruppe die dynamischen Präsentationen der Truppengattungen.
Kernsubstanz einer Armee ist die Fähigkeit zum Kampf der verbundenen Waffen. Nur im Kampf der verbundenen Waffen kann
eine Armee sowohl ihr Land mit plausibler Aussicht auf einen Abwehrerfolg verteidigen als auch in internationalen Einsätzen Friedensstörer in ihre Schranken
weisen. Zum Kampf der verbundenen Waffen gehört auch die Fähigkeit, offensive wie auch defensive Kampfhandlungen mit Infanteristen zu bestreiten und so gedacht
präsentieren wir jetzt die deutsche Infanterie!
Die deutsche Infanterie gliedert sich in die Jägertruppe, die Gebirgsjägertruppe, die Fallschirmjägertruppe und in das Kommando Spezialkräfte. Infanteristen haben den Auftrag des vor allem abgesessenen Kampfes im für diese Kampfart günstigen Gelände. Dazu gliedert sich die Infanterie des deutschen Heeres in
elf aktive, teils spezialisierte Infanterieverbände:
Jägerbataillon 1 in Schwarzenborn - Panzerbrigade 21 "Lipperland"
aus dem Jägerregiment 1 gebildet
Jägerbataillon 91 in Rotenburg / Wümme - Panzerlehrbrigade 9
seit dem 1. Juli 2015 in Aufstellung
Jägerbataillon 413 in Torgelow - Panzergrenadierbrigade 41 "Vorpommern"
aus dem Panzerbataillon 413 gebildet
Jägerbataillon 291 in Illkirch - Graffenstaden - Deutsch - Französische
Brigade
Jägerbataillon 292 in Donaueschingen - Deutsch - Französische Brigade
Gebirgsjägerbataillon 231 in Bad Reichenhall - Gebirgsjägerbrigade 23
"Bayern"
Gebirgsjägerbataillon 232 in Bischofswiesen - Gebirgsjägerbrigade 23
"Bayern"
Gebirgsjägerbataillon 233 in Mittenwald - Gebirgsjägerbrigade 23 "Bayern"
Fallschirmjägerregiment 26 in Zweibrücken - Luftlandebrigade 1 "Saarland"
aus der Luftlandebrigade 26 gebildet
Fallschirmjägerregiment 31 in Seedorf - Luftlandebrigade 1 "Saarland"
aus der Luftlandebrigade 31 gebildet
Kommando Spezialkräfte in Calw - Division Schnelle Kräfte
Zu den Infanteriekräften des Heeres zählen auch das nicht aktive Jägerbataillon 921 in Schwarzenborn und ebenso die
Ausbildungseinrichtungen der Infanterie wie das Ausbildungszentrum Infanterie in Hammelburg mit seinen Außendestinationen und das Ausbildungszentrum Spezielle
Operationen in Pfullendorf. Die Luftwaffe setzt zum Schutz ihrer Luftkriegsmittel ihr eigenes Objektschutzregiment der Luftwaffe "Friesland" mit dem
Stab in Schortens ein. Die Marine bündelt im Seebataillon mit mehreren spezialisierten Kompanien ebenfalls leistungsfähige infanteristische Anteile.
Auch in der Streitkräftebasis gibt es Infanteristen - nämlich das Wachbataillon beim Bundesministerium der
Verteidigung als Repräsentationsverband und Schutzverband! Schließlich bestehen in der Territorialen Reserve mit den Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräften dreißig
Infanteriekompanien für den Heimatschutz in ganz Deutschland. Die Bundeswehr transportiert ihre Infanteristen wann immer es der Auftrag der Infanterie erfordert in
Transportpanzern und geschützten Fahrzeugen. Geschützte Transportmittel der Infanterie bei der ILÜ - gleich unser nächstes
Thema!
Der Transportpanzer Fuchs ist schon seit Jahrzehnten verläßliches Transportmittel für die deutsche
Infanterie. Im Laufe seiner langen Dienstzeit hat der sechsrädrige, in seinen ersten Versionen schwimmfähige Radpanzer in immer neuen Einsatzrollen
Verwendung gefunden und ist Schritt für Schritt bis zum Transportpanzer 1 A8 modifiziert worden. Ein paar technische Daten - eine Tonne
Nutzlast und bis zu 19 Tonnen schwer - mit bis zu 428 Pferdestärken bis zu 105 km/h schnell - Besatzung Kommandant, Fahrer und bis zu acht
Infanteristen - Bewaffnung bei älteren Versionen bis zu zwei Maschinengewehre mit 7,62 mm und eine Panzerabwehrlenkwaffe MILAN - bei der Version A8 Granatmaschinenwaffe
mit 40 mm oder Maschinengewehr mit 7,62 mm oder 12,7 mm auf einer unter Panzerschutz bedienbaren Waffenstation auf dem
Wannendach.
Das GTK Boxer ist der neue Radpanzer der Infanteristen des deutschen Heeres. Der achträdrige Radpanzer mit Verbundpanzerung ist der bestgeschützte seiner Klasse. Das Gepanzerte Transport- kraftfahrzeug Boxer besteht aus einem Fahrmodul, auf das für den jeweiligen Einsatz das jeweils passende Missionsmodul rasch aufgesetzt werden kann. Ein paar technische Daten - mit einer Nutzlast von 7,8 Tonnen bis zu 33 Tonnen schwer - Innenraum stolze 14,4 Kubikmeter - mit 710 Pferdestärken bis zu 103 km/h schnell - Kommandant, Bordschütze, Fahrer und bis zu acht Infanteristen - Wasserkocher und Toilette an Bord - Bewaffnung Granatmaschinenwaffe mit 40 mm oder Maschinengewehr mit 7,62 mm oder 12,7 mm auf einer unter Panzerschutz bedienbaren Waffenstation.
Warum heißt dieser Radpanzer eigentlich nicht "Transportpanzer Boxer"? Das gut geschützte GTK Boxer
A1 und die neuen Versionen des Transportpanzers Fuchs werden mit Schwerpunkt bei den internationalen Einsätzen der deutschen Infanterie eingesetzt,
während ältere Füchse zu Ausbildungszwecken und zum Einsatztraining im Inland dienen. Im Programm der ILÜ 2015 zeigen nacheinander Fuchs und Boxer das gesicherte Aufnehmen von
abgesessen eingesetzten Einsatzelementen, die nach der Erfüllung ihres Auftrages zurückkehren! Da sind wir mittendrin statt
nur dabei!
Im Einsatzszenario unserer Bilderschau werden die Kämpfer mit Naturtarnung vom Boxer der ersten Version A0 aufgenommen. Diese erste Version des Radpanzers hat noch die niedrigere
Waffenstation und die Nebelmittelwurfanlage auf dem hinteren Wannendach. Sie wird vor allem zu Ausbildungszwecken und für das Einsatztraining in Deutschland
eingesetzt. Die spezialisierten Verbände der deutschen Infanterie wie Gebirgsjäger und Fallschirmjäger setzen bei ihren Einsätzen auf ihre taktischen Bedürfnisse abgestimmte
Fahrzeuge ein - zwei solcher Fahrzeuge stellen wir jetzt vor!
Das Geländetransport-fahrzeug BV 206 S vulgo Husky ist ein aus zwei Modulen bestehendes
Kettenfahrzeug, das meist in der Gebirgsjägertruppe eingesetzt wird. Das BV 206 S ist die gepanzerte Version des BV 206 D und kann bis zu zwölf
Soldaten transportieren. Beide aus Panzerstahl gefertigte Fahrzeugmodule schützen gegen Beschuß mit Handfeuerwaffen und gegen Explosionssplitter. Beide
Fahrzeugteile sind sowohl mit ABC - Schutz als auch mit Klimaanlage ausgestattet. Trotz des merklich erhöhten Gewichtes bleiben gute Geländegängigkeit und
Schwimmfähigkeit erhalten. Ein paar technische Daten - mit bis zu 1,4 Tonnen Nutzlast bis zu 7,1 Tonnen schwer - mit 177 Pferdestärken bis zu 52 km/h schnell -
Bewaffnung ein Maschinengewehr mit 7,62 mm über Dachluke.
Das flinke Einsatzfahrzeug Spezialisierte Kräfte mit dem Namen Mungo ist ein luftverladbares, geschütztes und auch geländegängiges Transportfahrzeug. Das ESK kann sowohl mit schweren Transporthubschraubern als auch mit Transportflugzeugen wie einer Transall C - 160D transportiert werden. Der Mungo ist aus dem zivilen Fumo entwickelt worden und bietet bis zu zehn Soldaten Platz. Zusätzlich zum Schutz gegen Handfeuerwaffen und Handgranaten kann auch Schutz gegen Schützenminen eingerüstet werden. Aus dem zivilen Multicar hingegen entstand eine Version des Mungo, die verschiedene Wechselaufbauten aufnehmen kann. Ein paar technische Daten - mit bis zu 2 Tonnen Nutzlast bis zu 5,5 Tonnen schwer - mit 105 Pferdestärken bis zu 110 km/h schnell - eigene Hydraulik zum Arbeitsgeräteanbau.
Das BV 206 S in unserer folgenden Bilderschau ist ein Gefechtsstandfahrzeug der 1.
Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231 aus Bad Reichenhall. So bezeichnet man in der Bundeswehr die Kompanie, die man in Österreich Stabskompanie nennt. Die beiden ESK Mungo transportieren ihre
Infanteristen in die Eventarea, wo die Infanteristen absitzen und den Infanterist der Zukunft - Basis System und ihre gemischte Infanteriebewaffnung
präsentieren. Dazu bietet das Heer eine Menge Infos auf seiner Seite an unter LEICHTE WAFFEN "BV 206 S und Mungo
marsch!"
In internationalen Einsätzen deutscher Infanteriekontingente kommt es allerdings häufig vor, daß die Fahrzeugausstattung im Einsatz nicht mit dem angestammten geschützten Fahrzeug übereinstimmt. Speziell in Afghanistan sind Fallschirmjäger oder Gebirgsjäger angepaßt an die Bedrohungslage auch mit dem GTK Boxer und mit dem Allschutz - Transportfahrzeug Dingo unterwegs. Weiteres Charakteristikum des Afghanistaneinsatzes der deutschen Infanteristen ist auch der verminderte Anteil des abgesessenen Einsatzes im für diese Einsatzart günstigen Gelände zugunsten von aufgesessenen Patrouillen in den häufig offenen Landstrichen dieses Landes.
Nicht beim Medientag gezeigt - aber trotzdem gleich nachgereicht! Die deutsche Infanterie verfügt auch über das neue System Infanterist der Zukunft - Erweitertes System. Das IdZ - ES besteht aus den exakt aufeinander abge- stimmten Teilsystemen Bekleidung, Schutz- und Trageausstattung - auch neue Waffen, Optik und Optronik - Command, Control, Computers, Communication and Information. Die ersten 90 Seriensysteme des IdZ - ES für 90 Infanteriegruppen oder Panzergrenadiergruppen sind Ende 2013 ausgeliefert worden und werden aus einem Pool heraus für internationale Einsätze eingesetzt. Man schreibt dem System eine erhebliche Leistungssteigerung für die Infanterie durch mehr Schutz, bessere Zielaufklärung und mehr Wirkung rund um die Uhr mit Vernetzung der Infanteristen zu!
Durch die Vernetzung mittels der Komponenten des IdZ - ES ist es den Infanteristen im Einsatz möglich, sowohl elektronisch dargestellte Lageinformationen zu erhalten als auch in das System einzuspeisen. Auch zu diesem sehr teuren und auch recht ausbildungsintensiven System stellen die Öffentlichkeitsarbeiter der Bundeswehr Infos unter INFANTERIST DER ZUKUNFT - ERWEITERTES SYSTEM bereit!
Der Kampf der deutschen Infanterie erfordert auch mit kurzer Reaktionszeit verfügbare Einsatzelemente zur
Kampfunterstützung. Das ist der Auftrag der schweren Jägerkompanien, die in ihrer Standardgliederung aus Kompanieführungsgruppe, Aufklärungszug, Joint Fire Support Team,
Mörserzug, Panzerabwehrzug und Kampfunterstützungszug bestehen. Schwere Jägerkompanien gibt es bei den Fallschirmjägerregimentern, den
Gebirgsjägerbataillonen und in beinahe allen Jägerbataillonen! In den schweren Jägerkompanien dient die zweifellos kompakteste Verbindung von Panzerschutz,
Mobilität und Feuerkraft - der Waffenträger Wiesel 1!
Der Waffenträger Wiesel 1 ist ein kleines und leicht gepanzertes Kettenfahrzeug. Durch seine Kompaktheit kann der Wiesel sowohl im Arbeitspferd CH - 53 als auch als Außenlast am Lasthaken transportiert werden. In den Panzer- abwehrzügen dient der Wiesel TOW - das Kürzel steht für rohrgestarteten, optisch verfolgten und drahtgelenkten Flugkörper. Die Kampfunterstützunngs- züge sind mit dem Wiesel MK - so kompakt wird Maschinenkanone abgekürzt - ausgerüstet. Ein paar technische Daten - Gefechtsgewicht 2,8 Tonnen - mit 87 Pferdestärken bis zu 75 km/h schnell - Besatzung Wiesel TOW Kommandant, Ladeschütze und Fahrer - Wiesel MK Kommandant und Fahrer - Bewaffnung Wiesel TOW Panzerabwehrlenkwaffe TOW und ein Maschinengewehr 7,62 mm - Wiesel MK eine 20 mm Maschinenkanone.
Der Wiesel 2 ist der weiterentwickelte und größere Bruder des Wiesel 1 und kann somit mehr Nutzlast transportieren. Im Laufe der Jahre ist eine stattliche Anzahl von Versionen des Wiesel 2 mit diversen Einsatzrollen eingeführt worden. So dienen in der Luftwaffe das Leichte Flugabwehrsystem Ozelot samt Aufklärungs-, Führungs- und Feuerleitfahrzeug, Batterieführungsfahrzeug und dem Schnittstellenfahrzeug.
Der Wiesel 2 bewegliche Befehlsstelle und der Wiesel 2 Pioniererkundungstrupp dienen im Heer und dann gibt es auch
noch den Wiesel 2 Sanitätstrupp! Ein paar technische Daten - mit 1,5 Tonnen Nutzlast bis zu 4,1 Tonnen schwer - mit 110 Pferdestärken bis zu 70 km/h
schnell - Besatzung zwei oder drei Soldaten - Bewaffnung ein Maschinengewehr 7,62 mm. Wir starten in unsere Bilderschau mit Archivbildern aus der ILÜ 2014 vom
Infanteristen der Zukunft - Erweitertes System, dann mit allen beiden Wiesel 1 und zum Schluß rollt der Wiesel 2 Sanitätstrupp heran!
Mit den roten Kreuzen auf weißem Grund am Wiesel 2 Sanitätstrupp in unserer Bilderschau können wir jetzt gleich elegant in unser nächstes Thema einsteigen - den Zentralen Sanitätsdienst! Das Handwerk der Infanteristen der Bundeswehr ist genauso wie in jeder Armee ein gefährliches Handwerk. Schon in Friedenszeiten gibt es trotz aller Vorsorge für die Sicherheit der Truppe bei Ausbildungsgängen und beim Einsatztraining manchmal Verletzte und bisweilen sind sogar Tote zu beklagen.
Darum ist eine gut funktionierende Sanitätsversorgung auf neuestem medizinischen Standard speziell im Übungsbetrieb und in Einsätzen ein Gebot der Fürsorge für die der Bundeswehr anvertrauten Soldaten. Mit dem anspruchsvollen Auftrag des Schutzes und der Wiederherstellung der Gesundheit der Soldaten ist in der Bundeswehr der Zentrale Sanitätsdienst betraut. Bei seinem Auftrag gelten in den internationalen Einsätzen rund um den Globus und im Inland genau die gleichen Qualitätsstandards.
Sanitätssoldaten findet man sowohl eingegliedert in der Kampftruppe als auch bei Evakuierungsflügen und in den
Bundeswehrkrankenhäusern. Weitere wichtige Teile des Sanitätssystems sind die Rettungsstationen und Rettungszentren. Eine Rettungsstation übernimmt im
Sanitätsdienst die allgemeine und notfallmedizinische Erstversorgung - das Rettungszentrum der Behandlungsebene 2 oder 3 hat darüber hinaus als Auftrag die notfallchirurgische
und klinische Akutversorgung. Zum Einstieg in den Fuhrpark des Sanitätsdienstes stellen wir ein weiteres geschütztes Fahrzeug vor!
Der Eagle IV ist ein neues geschütztes Fahrzeug der Bundeswehr, das im Sanitätsdienst auch in der Version als
Beweglicher Arzttrupp eingesetzt wird. Auftrag eines Beweglichen Arzttrupps mit dem Kürzel BAT ist die Begleitung der Kampftruppe zum Zwecke der raschen
medizinischen Notfallversorgung. Der Adler schützt dabei seine Besatzung vor Minen, Sprengfallen, Beschuß mit Handfeuerwaffen und vor ABC - Kampfmitteln. Ein paar technische
Daten - mit bis zu 1,4 Tonnen Nutzlast bis zu 8,5 Tonnen schwer - mit 245 Pferdestärken bis zu 110 km/h schnell - Besatzung der Version BAT Notarzt,
Rettungsassistent und Rettungssanitäter, sonst bis zu fünf Soldaten - Ausstattung als BAT wie ein ziviler Notarztwagen - Bewaffnung anderer Versionen mit einem Maschinengewehr 7,62 mm auf einer Waffenstation ist Standard.
Für Einsätze der Bundeswehr stehen Sanitätsversionen nahezu aller vorgestellten geschützten Fahrzeuge bereit. Dabei ist an die
Einsatzverhältnisse angepaßt die Einsatzvariante Beweglicher Arzttrupp mit Sanitätern und einem Arzt an Bord oder die Einsatzvariante Sanitätstrupp zum
Patiententransport nur mit Sanitätern ohne einen Arzt möglich. Interessant ist, daß sich das Gewicht der geschützten Fahrzeuge in unserer Bilderschau mit Wiesel,
Eagle, Fuchs und Boxer stetig in etwa verdoppelt!
Zum Abschluß unserer letzten Bilderschau hält ein Infanterist ein signalrotes Tuch mit ausgebreiteten Armen, während ein Verwundeter auf einem Bergetuch von seinen Kameraden gesichert wird! Damit wird uns die paßgenaue Gelegenheit zum Einstieg in die nächste Truppengattung geboten! Welche das wohl sein wird? Da gilt es, höflichst den geneigten Leser noch um ein klein wenig Geduld zu ersuchen - das Bildersortieren und Wälzen von Präsentationen für den dritten Teil unserer Artikelreihe über die Informationslehrübung Landoperationen 2015 ist schon im vollen Gange!
In diesem zweiten Teil unserer Artikelreihe haben wir umfangreich und mit Vorstellung sämtlicher Truppenteile die Infanterie des
deutschen Heeres vorgestellt. Der geneigte Beobachter sei an dieser Stelle herzlich eingeladen, den hier vorgestellten Standard mit den Bemühungen der Armee
seines eigenen Landes genau zu vergleichen und daraus Anregungen für die Weiterentwicklung der eigenen Infanterie zu
gewinnen!
Zum Finale sei heute zuerst den Öffentlichkeitsarbeitern des Ausbildungszentrums Munster herzlich gedankt! Sie bestreiten stets
geduldig die Feinabstimmung zwischen Truppe und Medien und bringen viel militärisches Basiswissen in die versammelte Medienriege! Spezieller Dank geht an den Manöverfotografen
Markus Strauch und an unseren bewährten Cheffotografen PzBrig 15 jetzt mit größerem Geschäft als Combat-Camera-Europe, die beide mit ihren
vielen schönen Bildern die Bebilderung dieses Artikels zur Mischung aus Qual der Wahl und feinster Freude gemacht haben!
Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen
bei der Informationslehrübung Landoperationen 2015 in Munster !
Beste Wünsche und kameradschaftliche Grüße
Euer Weinviertler