Hallo liebe Kameraden!
Nach der Vorstellung der Übungsteilnehmer und der Präsentation des
umfangreichen Informationsangebotes an die Medienmitarbeiter wollen wir uns mit festem Marschschritt mitten ins Übungsgeschehen der AMADEUS 2012 begeben! Eine Flugverbotszone ist ein klar
festgelegter Teil des Luftraumes, in dem nur autorisierter Flugverkehr gestattet ist. Eine Flugverbotszone wird festgelegt, um Friedensstörern die Nutzung des Luftraumes zu verweigern. Die
Festlegung einer solchen Zone erfolgt in der Regel durch den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mittels Resolution. Die Überwachung dieses Luftraumes und die Durchsetzung der Flugverbotszone
erfolgt in den meisten Fällen dann durch multinationale Kräfte. Zur Errichtung einer Flugverbotszone bedarf es eines aufeinander abgestimmten Einsatzes der passiven und der aktiven Komponente der
Luftraumüberwachung.
Die passive Komponente der Luftraumüberwachung erhält den Auftrag,
die Flugverbotszone zu überwachen und registrierte Luftraumverletzungen in einem Luftlagebild zusammenzufassen. Dazu werden bei der AMADEUS 2012 vor allem die Radarsysteme großer Reichweite des
Systems Goldhaube eingesetzt. Diese Radarstationen überwachen den österreichischen Luftraum rund um die Uhr und sammeln Luftlageinformationen bis hunderte Kilometer über unsere Staatsgrenze
hinaus. Unsere Heimat Österreich ist ja bekanntlich ein reich gegliedertes und gebirgiges Land. Dieser Umstand erfordert den zusätzlichen Einsatz von mobilen Radarstationen und
Tieffliegererfassungsradargeräten, um Friedensstörer auch im Radarschatten der Goldhaube zu erfassen. Verdichtet wird die Luftraumbeobachtung noch durch Flugmeldetrupps - für uns auch heute noch
unverzichtbar, da Radarsysteme bekämpft werden können und wie jedes technische Gerät auch ausfallen können!
Die optimale Ergänzung - beziehungsweise in manchen Flugverbotszonen das einzige Radarsystem
großer Reichweite überhaupt - würden dann noch luftgestützte Radarsysteme wie etwa die Boeing E - 3 Sentry bilden. Das Ziel dieses beträchtlichen Aufwandes ist es, ein möglichst lückenfreies
Luftlagebild zu erhalten und so die Basis für den Einsatz der aktiven Komponente der Luftraumüberwachung zu schaffen.
Die aktive Komponente der Luftraumüberwachung erhält den Auftrag, unbefugt in die Flugverbotszone
einfliegende Luftfahrzeuge zu stellen, zu identifizieren und durch lageangepaßte Maßnahmen die Verletzung der Flugverbotszone zu beenden. Dabei wird die aktive Komponente der Luftraumüberwachung
durch die Einsatzzentrale in unserem Bundesland Salzburg geführt.
Solche Maßnahmen sind das Hinausgeleiten oder Abdrängen aus dem
gesperrten Luftraum, der Landezwang für Luftraumverletzer sowie der streng verhältnismäßige Waffeneinsatz. Dies zeigt uns auch, daß auch für moderne Kampfflugzeuge eine Kanonenbewaffnung unter
anderem zur Abgabe von Warnschüssen unverzichtbar ist! Verletzer einer Flugverbotszone reichen vom langsam einfliegenden Kleinflugzeug über Verkehrsflugzeuge mit Verlust des Funkkontaktes bis zum
modernen Hochleistungskampfflugzeug mit eindeutig agressiver Absicht. Jeder dieser Einsatzgründe erfordert ein spezielles Einsatzmittel. Deswegen werden von Eurofighter und Saab 105 Ö über die
Pilatus PC - 7 Turbo Trainer bis zum Bell OH - 58B Kiowa verschiedenste Luftfahrzeuge eingesetzt. Ganz nach jeweiliger Lagebeurteilung wird auch die Reaktionszeit der Einsatzmittel befohlen. So
können von der Combat Air Patrol in der Flugverbotszone über die Sitzbereitschaft im Flieger nahe der Startpiste bis zum Alarmstart vom Abstellplatz aus ganz flexibel Einsatzbedürfnisse abgedeckt
werden!
Nun möchte ich Euch auf die Heimatbasis unserer Eurofighter EF 2000 und Pilatus PC - 7 Turbo
Trainer einladen - den Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg. Dieser größte Fliegerhorst des Österreichischen Bundesheeres liegt in unserem Bundesland Steiermark und wurde nach dem k und k
Offizier und Flugpionier Franz Hinterstoisser benannt. Er war begeisterter Ballonfahrer, überquerte 1902 die Alpen mit einem Ballon und setzte sich für die Beschaffung von Luftschiffen für unsere
Armee in der Kaiserzeit ein. Der Fliegerhorst Hinterstoisser wurde für den Betrieb des Eurofighters sehr ansprechend modernisiert.
Lassen wir nun die Bilder sprechen! Wir sehen die Pilatus PC 7 -
Turbo Trainer mit dem 50.000 Flugstundensticker dieses Typs, wir sehen einen Alarmstart zweier Eurofighter und wir sehen die Abfangaktion einer Schweizer F/A 18C Hornet vom Rollen der Eurofighter
aus der Einsatzbox bis zum Landezwang und dem Heimflug des Eindringlings. Dann werden uns vom Einsatz heimkehrende PC - 7 geboten - weiter geht es mit dem Abfangen einer Saab 105 durch eine Rotte
deutscher Eurofighter! Die deutschen Eurofighter gehören zum Jagdgeschwader 74 in Neuburg an der Donau und flogen während der AMADEUS 2012 auch ihre Einsätze von dort aus. Zur Abrundung unserer
Eindrücke werden uns noch von Einsätzen zurückkehrende und wieder startende Eurofighter geboten. Komplettiert wird unser Bilderfeuerwerk noch von einer C - 130 Hercules, die unermüdlich Personal
und Material herbeischafft! All diese schönen Bilder verdanken wir Werner, unserem "Haus- und Hoffotografen" des Fliegerhorstes Hinterstoisser. Werner hat diese Bilder für uns bereitgestellt, um
uns den Einsatzflugbetrieb während der AMADEUS 2012 auf diesem Fliegerhorst zu zeigen - herzlichen Dank Werner!