DIE  DEUTSCHE  ARTILLERIE  -  "ZU  GLEICH!"

 

VOM  KALTEN  KRIEG  ÜBER  DIE

INFORMATIONSLEHRÜBUNG  2012  BIS  ZUR

 REGIMENTSÜBUNG DES ARTILLERIELEHRREGIMENTES 345

 

 

 Hallo  liebe  Kameraden!

 

 

Die deutsche Artillerie ist Teil der Kampfunterstützungstruppen in der Teilstreitkraft Heer der deutschen Bundeswehr. Auftrag der deutschen Artillerie ist es zum einem, die Kampftruppen mit Steilfeuer auf Flächenziele und Punktziele zu unterstützen - zum anderen gewinnt sie mit ihren aufklärenden Systemen vor allem in der Tiefe des Einsatzraumes Informationen zur Vervollständigung des Lagebildes für die Kampftruppen. So können die vordersten eigenen Kräfte frühzeitig über Bedrohungen aus den für sie nicht direkt einsehbaren Teilen des Einsatzraumes informiert werden und deren Abwehr frühzeitig vorbereiten. Im Einsatz sehen die Kampftruppen ihre Artillerie ziemlich selten, denn sie bezieht ihre Stellungsräume weit hinter den vordersten eigenen Truppen. Der folgende kurze Rückblick auf die Geschichte der Bundeswehr gibt uns zugleich den Überblick über die Aufstellung und die im  Kalten  Krieg  erreichte  Höchststärke  der  deutschen  Artillerie.

 

Nach dem Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zur NATO am 6. Mai 1955 ist die Bundeswehr am 12. November 1955 - dem zweihundertsten Geburtstag des preußischen Militärreformers Gerhard von Scharnhorst - gegründet worden. Nach einer stürmischen Aufstellungsphase erreichte das Heer der Bundeswehr schließlich eine Stärke von drei Korps, denen zwölf Divisionen und umfangreiche Korpstruppen unterstanden. Jede dieser zwölf Divisionen hatte drei Kampfbrigaden und ihre Divisionstruppen. Mit ihren drei Korps leistete die Bundeswehr ihren Beitrag zur nach Osten gerichteten, tortenschichtenartig aufgestellten Vorneverteidigung der NATO gegen die zahlenmäßig weit überlegenen Kräfte des Warschauer Paktes. Dazu kamen zwölf Heimatschutzbrigaden, deren Auftrag Schutz und Sicherung im Hinterland des Operationsgebietes war. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands am 3. Oktober 1990 wurden in den neuen Bundesländern zwei weitere Divisionen aufgestellt.

 

Aus diesem kurzen Rückblick läßt sich die Aufstellung und die Höchststärke der deutschen Artillerie trefflich rekonstruieren. Jede Kampfbrigade mit Ausnahme der drei Luftlandebrigaden der 1. Luftlandedivision hatte im Kalten Krieg ein Artilleriebataillon. Dabei handelte es sich in der Regel um ein Panzerartilleriebataillon, das mit der Panzerhaubitze M 109 im deutschem Ausrüstungsstand - von der Truppe liebevoll "Emma" genannt - ausgerüstet war. Jede Division hatte ein Artillerieregiment, das aus einem Feldartilleriebataillon, einem Raketenartilleriebataillon und einem Beobachtungsbataillon bestand - wobei die 1. Luftlandedivision erneut die Ausnahme bildete! Jedes der drei Korps schließlich hatte ein Artilleriekommando, dem jeweils ein präsentes Artilleriebataillon und bis zu drei mobilzumachende Artilleriebataillone unterstanden. Alles zusammen gerechnet ergibt sich so eine Höchststärke der deutschen Artillerie von rund einhundert Artilleriebataillonen!

 

Hintergrund erhellend möchte ich  noch ganz speziell für unsere Leser in Österreich die deutsche Organisationsidee für die aufklärenden Teile der Artillerie vorstellen! Die deutsche Artillerie hatte nämlich im Kalten Krieg neben Artilleriebataillonen mit ausschließlich schießenden Batterien sowohl Beobachtungsartilleriebataillone als auch Beobachtungsbataillone. In einem Beobachtungsartilleriebataillon waren schießende Batterien und Beobachtungsbatterien gemeinsam in einem Verband organisiert, während ein Beobachtungsbataillon ausschließlich aufklärende Systeme der Artillerie einsetzte. Die deutsche Artillerie führte im Kalten Krieg auch Rohrartillerie und Raketenartillerie, mit denen auch atomare Sprengköpfe verschossen werden konnten. Diese Sondermunition wäre den deutschen Artillerieverbänden aber erst unmittelbar vor ihrem Einsatz zugeführt worden. Mit ihrem Schutz in Lagern und beim Transport waren starke infanteristisch geprägte Begleitbatterien beauftragt.

 

Für die Ausbildung des Führungsnachwuchses der deutschen Artillerie wurde schon im Jahr 1956 die Artillerieschule mit Garnison in Idar - Oberstein im deutschen Bundesland Rheinland - Pfalz aufgestellt. Der Kommandeur der Artillerieschule ist zugleich auch General der Infanterie und in dieser Funktion für Ausrüstung und Ausbildung seiner Waffengattung verantwortlich. Zum Lehrverband für die Artillerieschule wurde das Artillerielehrregiment 5 in Idar - Oberstein und Kusel bestimmt. In den nunmehr zweieinhalb Jahrzehnten seit dem Ende des Kalten Krieges hat sich die Stärke der deutschen Artillerie mit jeder Bundeswehrreform weiter vermindert. Das liegt zweifellos an wahrgenommenen und eingebildeten Eckdaten dieser Zeitspanne - in unserem Artikel ist aber auch Thema, was die Neuausrichtung der Bundeswehr bei der deutschen Artillerie Neues bringen wird!

 

Zum Einstimmen lade ich herzlich in unserer ersten bunt gemischten Bilderschau zum Betrachten der Oldies but Goodies der deutschen Artillerie ein! So präsentierte sich etwa die deutsche Artillerie im Jahr 1969 bei der Parade zum 20 - jährigen Jubiläum der NATO auf dem Nürburgring. Auch das stets gut sortierte Bilderarchiv des Österreichischen Bundesheeres leistet seinen Beitrag zur Vorstellung der deutschen Artillerie. Das letzte mit der Panzerhaubitze M 109 A3 GE A2 ausgerüstete Artilleriebataillon - das Panzerartilleriebataillon 225 aus Füssen im Allgäu - übte nämlich bei uns im Jahr 2007 auf dem Truppenübungsplatz Seetaleralpe in unserem Bundesland Steiermark. Dabei ließen es die "Emmas" ordentlich krachen und schossen den Ehrensalut für die deutsche Artillerie zum Ende unserer Veteranenschau! Danach  wollen  wir  uns  der  heutigen  deutschen  Artillerie  widmen!

Die Panzerhaubitze 2000 ist eine autonome Steilfeuerwaffe und hat den Auftrag, mit ihrem Steifeuer die Kampfruppen durch Feuer auch auf Ziele weit in der Tiefe des Einsatzraumes zu unterstützen. Die Panzerhaubitze 2000 wurde in der ersten Hälfte der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts unter Einbeziehung von mehreren Bauteilen der bewährten Leopardfamilie entwickelt. Das System wird von dem deutschen Unternehmen Krauss - Maffei Wegmann produziert, wobei auch die stets sehr geschätzte Geschützschmiede Rheinmetall mitwirkt. Die Hauptwaffe mit automatischer Munitionszufuhr hat ein Kaliber von 155 Millimetern und kann auch Ziele im direkten Richten bekämpfen. Die Panzerung schützt die Besatzung vor Beschuß mit Handfeuerwaffen und vor Artilleriesplittern - auch die Montage einer Dachpanzerung zum Schutz gegen Bombletmunition ist wahlweise möglich.

 

Zwischen 1998 und 2002 wurden 185 Exemplare der als weltweit besten Panzerhaubitze eingeschätzten Panzerhaubitze 2000 an die deutsche Bundeswehr ausgeliefert. Ziel der Neuausrichtung der Bundewehr ist ein Bestand von 81 Panzerhaubitzen 2000 in der verbesserten Version A 1, die in Batterien mit je acht Panzerhaubitzen in zwei Zügen gegliedert sind und Organisationselemente von Artilleriebataillonen sind. Im Feuerkampf können bis zu drei Schuß in zehn Sekunden abgefeuert werden oder es treten bis zu zehn Schuß in einer Minute oder bis zu zwanzig Schuß in zweieinhalb Minuten ihre Flugbahn zum Ziel an!

 

Kürzere Kampfentfernungen ermöglichen das Multiple Rounds Simultaneous Impact - Verfahren - kurz MRSI, bei dem bis zu sechs Schuß nacheinander abgefeuert werden und so gut wie gleichzeitig im Ziel einschlagen. Die Panzerhaubitze 2000 hat sich auch schon im Einsatz in Afghanistan bewährt und dort auf bis zu 42 Kilometer Entfernung präzise Feuerunterstützng geleistet. Ein paar technische Daten - mit 60 Granaten und 288 Treibladungen über 55 Tonnen schwer - rund 60 km/h schnell - ein Turmdachmaschinengewehr - Höchstschußweite mit Sprenggranaten, Nebelgranaten oder Leuchtgranaten bis zu 30 Kilometer - Höchstschußweite mit dem reichweitengesteigerten     Geschoß    BASE    Bleed / RAP    bis    zu   40   Kilometer!

Der Raketenwerfer MARS II ist eine autonome Steilfeuerwaffe und hat den Auftrag, sowohl Flächenziele als auch mit Präzisionsmunition Punktziele zu bekämpfen. Das Mittlere Artillerieraketensystem wurde in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in den USA entwickelt und dann in den USA sowie in Europa gebaut und eingeführt. Die Basis dieses Fahrzeuges bilden Wanne und Laufwerk des amerikanischen Schützenpanzers M 2 Bradley. Auf die Wanne wurde eine geschützte Kabine für die dreiköpfige Bedienung und der Werfer mit zwölf Rohren gesetzt, die in zwei Sechsergruppen aufgeteilt sind. Das Kaliber der Raketen beträgt je nach Munition 227 Millimeter beziehungsweise 237 Millimeter.

 

Die Artillerie der Bundeswehr erhielt für die Ausrüstung ihrer Raketenartilleriebataillone ab Anfang der neunziger Jahre 158 Raketenwerfer MARS. Für das Abfeuern der Präzisionsmunition ist MARS mit dem neuen European - Fire - Control - System mit neuen Bedienelementen ausgestattet worden - die so modernisierten Werfer erhielten aber auch noch jede Menge andere neue Teile und heißen nunmehr MARS II. Ziel der Neuausrichtung der Bundeswehr ist ein Bestand von 38 MARS II, die in Batterien mit je acht Werfern in zwei Züge gegliedert sind und die von Artilleriebataillonen geführt werden,wobei auch beide Artilleriesystme in Batterien gemischt werden.

 

Im Einsatz werden im Regelfall zwei Raketenwerfer als Halbzug mit dem Artillerie - Raketen - Einsatz - System - kurz ARES - geführt. Im Feuerkampf können die Raketen als Einzelschuß, Teilsalve oder als Vollsalve abgefeuert werden - wobei dann alle zwölf Raketen in weniger als einer Minute ihre Reise zum Ziel antreten! Ein paar technische Daten - mit zwölf Raketen über 25 Tonnen schwer - rund 50 km/h schnell - drei Soldaten Bedienung - Höchstschußweite mit der Minenrakete AT - 2 mit 28 Hohlladungsminen AT - 2 bis zu 38,5 Kilometer - Höchstschußweite mit der Präzisionsrakete  GMLRS  Unitary  bis  zu   85  Kilometer - also   einmal   Wien - Horn!

Das Joint Fire Support Team hat den Auftrag, die teilstreitkräftegemeinsame Feuerunterstützung für die Kampftruppen in seinem Einsatzbereich zu leiten. Dazu bringt es entweder zwei Spähwagen Fennek, zwei Waffenträger Wiesel oder zwei Fahrzeuge des Typs BV 206 S Hägglund zum Einsatz. Ein Beobachtertrupp auf dem ersten Fahrzeug leitet das Steilfeuer der bei der Infanterie eingegliederten Mörser - im Österreichen Bundesheer Granatwerfer genannt - sowie der Artilleriewaffen Panzerhaubitze 2000 und Raketenwerfer MARS II. Der Forward Air Controller auf dem zweiten Fahrzeug leitet die Luftunterstützung durch bewaffnete Hubschrauber und Kampfhubschrauber sowie durch Kampfflugzeuge der Luftwaffe.

 

So wird die Auswahl des am besten geeigneten Feuerunterstützungsmittels für die Kampftruppen in Teamarbeit ermöglicht. Das deutsche Heer hat einen Bedarf von jeweils zwanzig Fenneks für die Steilfeuerunterstützung und für die Luftunterstützung. Der Spähwagen Fennek ist ein leicht gepanzertes Fahrzeug mit vier Rädern sowie niedriger Silhouette und bietet nahezu geräuschlose Bewegung in fast jedem Gelände. Bemerkenswert ist die hochfahrbare Sensorausstattung, sodaß das Fahrzeug beim Aufklären von Zielen in Deckung bleiben kann. Die Sensorausstattung bietet Tag / Nacht - Sicht mit Laserentfernungsmesser und Laserzielmarkierer.

 

Das Joint Fire Support Team ist gemeinsam mit den Artilleriewaffen in den Artillerie Daten Lage Einsatzrechner - kurz ADLER - Verbund und in das Führungs - Informationssystem Heer eingebunden. Der Fennek wurde ab 2003 in der Bundeswehr eingeführt und dient hauptsächlich bei den Heeresaufklärern. Ein paar technische Daten - über zehn Tonnen schwer - bis zu 115 km/h schnell - drei Soldaten Besatzung - Bewaffnung 40 mm Granatmaschinenwaffe oder Maschinengewehr 7,62 mm oder Maschinengewehr 12,7 mm auf einer unter  Panzerschutz   bedienbaren Waffenstation.

Das Artillerieortungsradar COBRA - die Kurzform von Counter Battery Radar - hat als System des aufklärenden Teils der deutschen Artillerie den Auftrag, feindliche und eigene Geschoßflugbahnen in seinem Einsatzbereich aufzuklären. Die Artillerie ist ja eine Steilfeuerwaffe und deshalb erreichen ihre Geschoße für eine relativ lange Zeit hohe Flugbahnen. Diese Charakteristik von Steilfeuerwaffen macht sich das Artillerieortungsradar COBRA zu Nutze. Mit seiner Antenne sendet es Radarstrahlen aus und nützt deren Rücklaufrichtung sowie Rücklaufzeit für die Ermittlung von Geschoßflugbahnen. Auf diese Weise können schießende feindliche Rohrartillerie und Raketenartillerie sowie feindliche Mörser geortet und klassifiziert werden.

 

Der Auftrag dieses Systems umfaßt auch die Überwachung der Präzision des eigenen Wirkungsschießens, um falsch liegendes eigenes Feuer zu verhindern. Das Artillerieortungsradar COBRA ist das modernste Gerät seiner Klasse und kann in einem Winkel von 90 Grad und bis zu 40 Kilometer vor seiner Antenne bis zu 40 Feuerstellungen in zwei Minuten aufklären. Die Aufklärungsergebnisse werden in den Artillerie Daten Lage Einsatzrechner - kurz ADLER genannt - Verbund eingebracht und ermöglichen so die Bekämpfung dieser Ziele. Frankreich und Großbritannien haben bereits sehr positive Einsatzerfahrungen aus dem Libanon und dem Irak. Die Bundeswehr hat seit einigen Jahren zehn  Artillerieortungsradar  COBRA  im  Bestand.

Das Kleinfluggerät zur Zielortung mit dem Kürzel KZO hat als System des aufklärenenden Teils der deutschen Artillerie den Auftrag, Ziele in der Tiefe des Einsatzgebietes für die Artilleriewaffen aufzuklären. Die Artillerie kann als Steilfeuerwaffe mit ihren Geschoßen Ziele weit außerhalb der durch das Joint Fire Support Team direkt einsehbaren Geländeteile bekämpfen. Wie schon vorhin erwähnt erreicht ja die Panzerhaubitze 2000 eine Höchstschußweite von über 38 Kilometern und der Raketenwerfer MARS II sogar bis zu 85 Kilometer. Das unbemannte Kleinfluggerätt zur Zielortung - also eine Drohne - kann für diese Artilleriewaffen Ziele bei Tag und Nacht mit der für die Artillerie benötigten Präzision aufklären.

 

Die Bundeswehr hat ab dem November 2005 sechs Systeme des KZO mit den dazu gehörigen 60 Drohnen erhalten und diese auch in Afghanistan schon oftmals eingesetzt. Ganz nach Auftrag ist es möglich, permanent einen Geländeabschnitt zu überwachen oder ein bereits aufgeklärtes Ziel weiter zu verfolgen. Die Drohne kann auch Aufklärungsaufträge mit einer vorgegebenen Zeitspanne über dem Ziel selbständig berechnen. Die Aufklärungsergebnisse werden über eine mehrfach gesicherte Datenverbindung zur Bodenstation übertragen, wobei das Informationsalter stets weniger als eine Minute beträgt. Ein paar technische Daten - Abflugmasse 168 Kilo mit 30 Kilo Nutzlast - Fluggeschwindigkeit 120 bis 210 km/h - Flugdauer bis zu drei Stunden - Aufklärungsreichweite bis zu 65 Kilometer - ausgestattet mit dem Infrarotsensor   Ophelius  -  sechs   bis   acht   Flüge   pro   Fluggerät   täglich   möglich.

Die deutsche Artillerie verfügt zur Zielaufklärung für ihre Artilleriewaffen auch noch über Bodenüberwachungsradartrupps und Schallmeßzüge. Alle gewonnenen Aufklärungsergebnisse werden in den ADLER - Verbund eingebracht und bedarfsgerecht mit dem Führungs - Informationssystem Heer an die Truppen verteilt. Bei all der präsentierten Technik empfiehlt es sich aber trotzdem, auch jeden einzelnen Soldaten weiterhin als wertvollen Informationsbringer zu fördern. Nicht hinter jeder Bodenwelle steht ein Bodenüberwachungsradar und auch Drohnen liefern nicht alle Informationen - und schließlich kann uns die ganze tolle Technik auch schon mal in Stich lassen! Deshalb ist es als Zukunftsrezept zu empfehlen, die soldatische Basisfertigkeit Beobachten und Melden auch weiterhin zu pflegen und mit den Kommandanten Schießen als Hilfsbeobachter für Artilleriewaffen intensiv zu  trainieren!

 

Auf einer ganzen Menge Bilder unseres Artikels wird Euch sicher schon das Kürzel ILÜ aufgefallen sein - dieses Kürzel bedeutet Informationslehrübung! Die Informationslehrübung findet zur Herbstzeit eines jeden Jahres im Ausbildungszentrum Munster - der zentralen Ausbildungseinrichtung der deutschen Panzertruppe und der deutschen Heeresaufklärungstruppe - statt. Bei dieser größten Lehrübung des deutschen Heeres im "Home of German Tanking" Munster werden dem Führungsnachwuchs mehr als eine Woche lang realisitische Bilder von Einsatzszenarien vorgeführt. In diesen Bildern werden Waffensysteme präsentiert und in Gefechtsausschnitten das Zusammenwirken der Waffengattungen im Einsatz gezeigt. Ziel der Informationslehrübung ist es, die jungen Führer der Truppe auf ihre Führungsaufgaben in Einsätzen bestmöglich vorzubereiten.

 

Im Wechsel stellt jedes Jahr ein anderer Großverband des deutschen Heeres die Präsentationstruppe für die Informationslehrübung in Munster. Im Jahr 2012 wird diese größte Lehrübung des deutschen Heeres von der Panzerbrigade 12 "Oberpfalz" mit dem Kommando in Amberg unter der Leitung des Ausbildungszentrums Munster durchgeführt. Die Panzerbrigade 12 ist Teil der süddeutschen 10. Panzerdivision und der Kommandeur der Panzerbrigade 12 und sein Brigadestab sind bekennende Klotzer und keine Kleckerer - so werden 2.500 Soldaten und 760 Gefechtsfahrzeuge aller Gewichtsklassen für die 5.000 Teilnehmer in's Feld geführt! Bei der Informationslehrübung 2012 hat auch die deutsche Artillerie mit ihren Waffensystemen Panzerhaubitze 2000 und MARS II ihren großen Auftritt - da bebt die Heide und die vielen Besucher auf dem Truppenübungsplatz Bergen kommen voll auf  ihre Rechnung!

Auf dem Weg in die Zielgerade unseres Artikels wollen wir - wie schon am Beginn versprochen - präsentieren, was die Neuausrichtung der Bundeswehr bei der deutschen Artillerie bringen wird. Ziel der Neuausrichtung der Bundeswehr sind eine zentrale Ausbildungseinrichtung für den motivierten Führungsnachwuchs sowie vier Artilleriebataillone mit den Waffensystemen Panzerhaubitze 2000 und MARS II, die bis auf ein Bataillon alle direkt der Divisionsebene unterstellt werden und die wir unseren geneigten Lesern jetzt schon mit ihren geplanten Namen vorstellen wollen!

 

Das Artilleriebataillon 295 ist schon lange das Brigadeartilleriebataillon der Deutsch - Französischen Brigade und wird nach der Einnahme der Struktur HEER 2011 als einziges deutsches Artilleriebataillon Teil einer Brigade bleiben. Der Verband gliedert sich in Bataillonsstab - 1. Stabs- und Versorgunsbatterie - 2. und 3. Batterie mit Panzerhaubitze 2000 - 4. Batterie mit MARS II - 5. Einsatzunterstützungsbatterie. Die 4. Batterie ist seit 2013 als gemischte Artilleriebatterie mit Joint Fire Support Team, Geschützzug mit Panzerhaubitze 2000 und Raketenwerferzug mit MARS II gegliedert. In der nächsten Zeit wird das Artilleriebataillon 295 einen Standortwechsel von Immendingen in die Garnison Stetten am kalten Markt vornehmen.

 

Das Artilleriebataillon 325 wird nach Einnahme der Struktur HEER 2011 als einziger Artillerieverband in der Divisionsartillerie der norddeutschen 1. Panzerdivision unterstehen. Das Bataillon pflegt mit dem Ausbildungszentrum Munster für Lehrübungen und Truppenversuche im "Home of German Tanking" eine langjährige rege Zusammenarbeit. Der Verband besteht aus Bataillonsstab - 1. Stabs- und Versorgungsbatterie - 2., 3. und 4. Batterie mit Panzerhaubitze 2000. Das Artilleriebataillon 325 ist in der Hindenburg - Kaserne in Munster stationiert.

 

Das Artilleriebataillon 131 wird nach Einnahme der Struktur HEER 2011 als Teil der Divisionsartillerie der 10. Panzerdivision unterstehen. Das Bataillon stammt aus dem artilleristischen Nachlaß des Artillerieregimentes 100 "Thüringen", das außer Dienst gestellt wird. Der Verband besteht aus Bataillonsstab - 1. Stabs- und Versorgungsbatterie - 2. Beobachutngsbatterie - 3. Drohnenbatterie - 4. und 5. Batterie mit Panzerhaubitze 2000 - 6. Einsatzunterstützungsbatterie. Das Artilleriebataillon 131 wechselt von Mühlhausen in Thüringen in die Garnison Weiden in der Oberpfalz.

 

Die allerjüngste Geschichte des vierten Artilleriebataillons der zukunftigen Bundeswehr stellt sich als Mischung aus Übung und Metamorphose dar, zu der wir herzlich einladen wollen! Zum Ende des Novembers 2013 rückte das Artillerielehrregiment 345 zu einer Regimentsübung im freien Gelände aus. Nach dem Ausrücken aus der Kaserne wurden im Großraum nördlich von Sankt Wendel Bereitstellungsräume bezogen und von dort aus die Verlegung in Feuerstellungsräume geübt. Höhepunkt der Regimentsübung war ein Scharfschießen auf dem Truppenübungsplatz Baumholder. Unser Cheffotograf PzBrig 15 hat die Regimentsübung des Artillerielehrregimentes 345 besucht und ganz speziell für uns schöne Einsatzbilder  aus der Pfalz mitgebracht!

Nach der Regimentsübung des Artillerielehrregimentes 345 begann das Regiment eine Phase der Umgliederung. Als man damit fertig war, wurde am 22. Jänner 2014 bei einem feierlichen Umbenennungsappell am Appellplatz der Unteroffizier - Krüger - Kaserne in Kusel das Artillerielehrregiment 345 vom Kommandeur der Division Süd Generalmajor Benedikt Zimmer in Artillerielehrbataillon 345 umbenannt. Das Artillerielehrbataillon 345 wird nach Einnahme der Struktur HEER 2011 als zweiter Verband der Divisionsartillerie der 10. Panzerdivision unterstehen. Der Verband besteht aus 1. Stabs- und Versorgungsbatterie - 2. Beobachtungsbatterie - 3. Batterie mit MARS II - 4. und 5. Batterie mit Panzerhaubitze 2000 - 6. Batterie mit Panzerhaubitze 2000 - ab 2016 mit dem neuen Mörserkampfsystem. In der nächsten Zeit wird das Artillerielehrbataillon 345 von Kusel nach Idar - Oberstein verlegt.

 

Die Stadt Idar - Oberstein ist ja bekanntlich schon seit Soldatengenerationen in der Bundeswehr altes Artilleristenland! Schon im Jahr 1956 wurde nämlich dort in der Klotzbergkaserne die Artillerieschule der Bundeswehr aufgestellt. Seit dem 1. Juli 2013 ist die Artillerieschule dem neu geschaffenen Ausbildungskommando in Leipzig unterstellt. In der ersten Hälfte des Jahres 2015 wird aus der Artillerieschule der "Ausbildungsbereich Streitkräftegemeinsame taktische Feuerunterstützung / Indirektes Feuer" gebildet, der dem Ausbildungszentrum Munster unterstellt sein wird. Das ist wahrlich ein Name, wie ihn nur Chefterminologen ersinnen können - es wär halt schon toll, wenn auch die Leute auf der Straße militärische Benennungen leicht verstehen könnten! Diese zentrale Ausbildungseinrichtung für das Führungspersonal der deutschen Artillerie wird gemeinsam mit dem Artillerielehrbataillon 345 in der Rilchenbergkaserne in Idar - Oberstein ihre Heimatgarnison haben.

 

Die deutsche Artillerie erreicht somit nach der Einnahme der Struktur HEER 2011 eine Truppenstärke, die auch den deutschen Artilleristen ermöglicht, was uns in Österreich schon seit langem bestens vertraut ist. Ziemlich viele kennen sich nämlich in der Artillerie des Österreichischen Bundesheeres persönlich und von diesen wiederum ziemlich viele können sich dazu noch treffsicher mit dem Vornamen ansprechen!

 

Dieser Artikel entstand in allerbester kameradschaftlicher Zusammenarbeit zwischen unserem deutschen Cheffotografen PzBrig 15 und dem österreichischen Autor Weinviertler. Ganz herzlich danken möchte ich an dieser Stelle auch allen, die mit ihren Bildern und Informationen zum Gelingen dieses Artikels beigetragen haben! Zum Abschluß meines Artikels wünsche ich allen Soldaten der deutschen Artillerie viel Freude und Erfolg im Dienst und ganz viel Soldatenglück - und das ganz im Sinne des prägnanten Wahlspruchs der deutschen Artillerie - "Zu Gleich!"

 

 

Beste  Wünsche  und  kameradschaftliche  Grüße

 

Euer  Weinviertler

 

 

 

 

G R Ü N E S  B R E T T

 

 

Hallo liebe Kameraden!

 

Am grünen Brett findet Ihr stets unsere neuen Artikel!

 

 

"INFANTERIE GREIFT AN!"

NEUES AUS DEM

INSTITUT JÄGER DER

HEERESTRUPPENSCHULE

 

CONSTRUCTOR 2018

Das  Institut  Jäger  führt

bei  der  Ausbildung

der  Kaderanwärter

in    Allentsteig!

 

Teil eins bis drei

unserer Artikelreihe gibt's

im Kapitel EINSATZTRAINING AM  INSTITUT  JÄGER und im Kapitel DAS MEDIA TEAM ZIEHT IN'S FELD!

 

DAS KOMMANDO

LUFTUNTERSTÜTZUNG

IN BRUCKNEUDORF

Die Berufsoffiziersanwärter

aus der Kaderausbildung

Neu trainieren am

INSTITUT JÄGER

Lufttransport!

 

Unseren Artikel darüber gibt's

im Kapitel EINSATZTRAINING AM  INSTITUT  JÄGER!

 

"REICHSGRAF VON ABENSBERG UND TRAUN" IN BRUCKNEUDORF

Der zweite Jahrgang

der Theresianischen Militärakademie trainiert

am INSTITUT JÄGER

Kampf im urbanen Raum!

 

Unseren Artikel darüber gibt's

im Kapitel EINSATZTRAINING AM  INSTITUT  JÄGER!

 

DAS EUROPEAN COMBAT SHOOTING SEMINAR 2016

Das Treffen der europäischen Schießelite - heuer am

INSTITUT JÄGER  in Bruckneudorf!

 

Unseren Artikel darüber gibt's

im Kapitel EINSATZTRAINING AM  INSTITUT  JÄGER!

 

 

INFORMATIONS

L E H R Ü B U N G

LANDOPERATIONEN

2017 Teil 1 bis Teil 6

Die Bundeswehr zeigt

ihrem Führungsnachwuchs

ihre Einsatzsysteme und Einsatzszenarien!

 

Unsere sechsteilige

Artikelreihe dazu gibt's

im Kapitel  IM FELD

auf W - P - Militärarchiv!

 

 

 DAS JÄGERBATAILLON

WIEN 1 "HOCH- UND

DEUTSCHMEISTER"

Zweiter Platz beim

"Soldier of the Year"

 

Die ersten beiden Teile

unseres mehrteiligen Portraits

gibt's im Kapitel Weinviertler

auf W - P - Militärarchiv!

 

VON   NULL

AUF  AEGIS  2016

IN  NUR  ELF  MONATEN!

Die  Jägerkompanie

Tulln  übt  zum

ersten   Mal!

 

Unseren  Artikel  dazu  gibt's

im  Kapitel  IM FELD

auf  W - P - Militärarchiv!

 

DAS  JÄGERBATAILLON  1

DIE  SCHWARZENBORNER JÄGER - deutsche  Infanterie aus  dem  Knüllgebirge!

 

Unseren  Artikel  dazu  gibt's

im  Kapitel  Weinviertler

auf  W - P - Militärarchiv!

 

INFORMATIONS

L E H R Ü B U N G

LANDOPERATIONEN

2016 Teil 1 und Teil 2

Die Bundeswehr zeigt

ihrem Führungsnachwuchs

ihre Einsatzsysteme und Einsatzszenarien!

 

Unsere zweiteilige

Artikelreihe dazu gibt's

im Kapitel  IM FELD

auf W - P - Militärarchiv!

 

"WIR BEWEGEN!"

DAS COMBAT SERVICE SUPPORT BATTALION

DER EU - BATTLEGROUP 2016 - 2 KOMMT AUS ÖSTERREICH!

 

Teil 1 bis Teil 5 unserer

Artikelreihe gibt's

im Kapitel IM FELD auf

W - P - Militärarchiv!

 

 DAS JÄGERBATAILLON

WIEN 2 "MARIA THERESIA"

übt auf dem

Truppenübungsplatz Allentsteig

 

Teil1 und Teil 2 unserer Artikelreihe gibt's

im Kapitel IM FELD auf

W - P - Militärarchiv!

 

INFORMATIONS

L E H R Ü B U N G

LANDOPERATIONEN

2015 Teil 1 bis Teil 3

Die Bundeswehr zeigt

ihrem Führungsnachwuchs

ihre Einsatzsysteme und Einsatzszenarien!

 

Unsere Artikel dazu gibt's

im Kapitel  IM FELD

auf W - P - Militärarchiv!

 

BLUE   PIKE

und  BLUE  EAGLE

das  Jägerbataillon Niederösterreich  "Kopal"

übt den Schutz kritischer Infrastruktur!

 

Unseren Artikel dazu gibt's

im Kapitel IM FELD

auf W - P - Militärarchiv!

 

INFORMATIONS

L E H R Ü B U N G

LANDOPERATIONEN

2014 Teil 1 bis Teil 5

Die Bundeswehr zeigt

ihrem Führungsnachwuchs

ihre Einsatzsysteme und Einsatzszenarien!

 

Unsere Artikel dazu gibt's

im Kapitel  IM FELD

auf W - P - Militärarchiv!

 

NETZWERK  2014

Teil 1  bis  Teil 5

das Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister"

übt den Schutz kritischer

Infrastruktur mitten in Wien!

 

Unseren Artikel dazu gibt's im Kapitel  IM FELD  auf W - P - Militärarchiv!

 

S C H U T Z   2 0 1 4

Die  größte  Übung  des

Österreichischen

Bundesheeres

im   Jahr   2014

Teil  1  bis  Teil  5

 

Unsere Artikel dazu gibt's im Kapitel   IM   FELD   auf

W - P - Militärarchiv!

 

DAS GEBIRGSKAMPFZENTRUM

SAALFELDENER TEIL DER HEERESTRUPPENSCHULE

Auf über 45 Jahre Jägerschule

in Saalfelden folgte 2008 das Gebirgskampfzentrum!

 

Unseren Artikel über das Gebirgskampfzentrum der Heerestruppenschule gibt's im Kapitel Weinviertler auf W - P - Militärarchiv!

 

DER SCHÜTZENPANZER

CV 9035 NL IN DER NIEDERLÄNDISCHEN ARMEE

Unser Cheffotograf PzBrig 15 präsentiert uns den nordischen Verwandten unseres Ulan!

 

DIE DEUTSCHE ARTILLERIE - VOM KALTEN KRIEG BIS IN DIE ZUKUNFT

Eine moderne Truppenengattung der Bundeswehr!

 

Unseren Artikel darüber gibt's im Kapitel Weinviertler auf W - P - Militärarchiv!

 

ASSISTENZKOMMANDO "UNTERE DONAU" Einsatz beim Jahrhundert - Hoch- wasser 2013 an der Donau im

Osten Niederösterreichs

.

Unseren Artikel über den couragierten Einsatz des Assistenzkommandos "Untere Donau" gibt's auf W - P - Militärarchiv im Kapitel IM FELD!

 

 

 

 

 

 

Beste Wünsche und kameradschaftliche Grüße

 

Euer Weinviertler