" W I R B E W E G E N ! "
Das Panzerstabsbataillon 3
der 3. Panzergrenadierbrigade stellt
das Combat Service Support Battalion
der EU - Battlegroup 2016 - 2 ! - Teil 3
Hallo liebe Kameraden!
Mit dem Kontingent für die EU - Battlegroup 2016 - 2 unter deutscher Führung beteiligt sich das Österreichische Bundesheer nunmehr schon zum dritten Mal an einem solchen Verband. Eine EU - Battlegroup ist ein nicht dauernd bestehender, schnell einsetzbarer Kriseninterventionsverband, dessen Kern ein durch Kampfunterstützungselemente, Logistikelemente und Sanitätselemente verstärktes Infanteriebataillon bildet. Durch die auf Modularität ausgelegte Struktur einer EU - Battlegroup ist eine Verstärkung durch weitere Kampftruppen, Luftstreitkräfte, Seestreitkräfte und Spezialeinsatzkräfte bis zur Größe eines Brigadeäquivalentes mit bis zu 3.000 Soldatinnen und Soldaten möglich. In Umsetzung des sogenannten Petersberg - Abkommens hat die Europäische Union beschlossen, zunächst ab dem Jahr 2005 pro Halbjahr eine Battlegroup und ab dem Jahr 2007 schließlich pro Halbjahr zwei Battlegroups einsatzbereit zu halten. Der Auftrag einer solchen EU - Battlegroup umfaßt das gesamte Spektrum des Petersberg - Abkommens
im
militärischen Bereich und listet sich wie folgt auf :
H U M A N I T Ä R E A U F G A B E N
R E T T U N G S E I N S Ä T Z E
F R I E D E N S E R H A L T E N D E A U F G A B E N
K A M P F E I N S Ä T Z E E I N S C H L I E S Z L I C H
F R I E D E N S S C H A F F E N D E R M A S Z N A H M E N
Wie schon vor vier Jahren bei der EU - Battlegroup 2012 - 2 erhält auch diesmal wieder das Panzerstabsbataillon 3 in der Raab - Kaserne in Mautern an der Donau den fordernden Auftrag des Leitverbandes des Combat Service Support Battalions. Das Bataillonskommando des Leitverbandes Panzerstabsbataillon 3 bildet aus österreichischen Kompanien gemeinsam mit deutschen, tschechischen, kroatischen und luxemburgischen Kontingenten das Combat Service Support Battalion mit dieser
Aufstellung und mit Beiträgen aus fünf Nationen :
C O M B A T
SERVICE SUPPORT BATTALION
Bataillonskommando
des Panzerstabsbataillons 3
Stabskompanie
des Panzerstabsbataillons 3
gemischte Führungsunterstützungskompanie des Führungsunterstützungsbataillons 2
aus Sankt Johann im Pongau
Force Protection Company vom
44.
Light Motorized Battalion aus Tschechien
Nachschub- und Transportkompanie
des Stabsbataillons 7 aus Klagenfurt
Logistikkompanie aus Deutschland
Feldlagerbetriebskompanie gestellt vom
Pionierbataillon 2 aus Salzburg und vom Pionierbataillon 3 aus Melk
Pionierelement aus Kroatien
Wasseraufbereitungselement aus Luxemburg
Nach dem Zusammenstellen der Kräfte für eine EU - Battlegroup rund um eine Lead Nation, die in den meisten Fällen auch den beträchtlichsten Teil der Kräfte stellt, beginnt die gestaffelte Einsatzvorbereitung der Kräfte für die EU - Battlegroup mit einer Vielzahl an aufeinander abgestimmten Ausbildungsgängen zunächst im nationalen Rahmen. Einen ersten Höhepunkt der österreichischen Einsatzvorbereitung bildet von 29. Juni bis zum 10. Juli 2015 die erste Zusammenziehung der österreichischen Teile auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig mit einem echt vollen Ausbildungsplan.
Höhepunkt der nationalen Einsatzvorbereitung, die ausführlich Thema in Teil 1 und Teil 2 war, ist schließlich die Zusammenführung der
österreichischen Teile des Combat Service Support Battalions in der EUROPEAN ADVANCE 2015 im November 2015! Mit in diese
Übung ziehen hauptsächlich deutsche Einsatzelemente, die ganz spezielle Fähigkeiten in der EU - Battlegroup 2016 - 2 abdecken! Bei der EURAD 2015 übt erstmalig ein
Combat Service Support Battalion mit dem neuen Zeltsystem COLPRO - erstmalig wird das neue Flugabwehrwaffensystem MANTIS der deutschen Luftwaffe bei uns
eingesetzt - erstmalig kommt ein deutsches Einsatzelement zur elektronischen Kampfführung bei uns zum Einsatz! Die EURAD 2015 ist geprägt vom Grundsatz - "Erfahrungen sammelt man besser in Übungen als im Einsatz!" Die darauf folgende
multinationale Einsatzvorbereitung beginnt im Jänner 2016 und unterscheidet sich ganz wesentlich vom Einsatztraining für das österreichische
Kontingent des Jahres 2012. Erstmals zieht nämlich in einem schon längst fälligen Entwicklungsschritt eine ganze EU - Battlegroup mit allen Teilen
geschlossen in eine mehrwöchige Übungsserie im Norden
Deutschlands!
Daneben gilt es aber natürlich noch, den
täglichen Dienst im Panzerstabsbataillon 3 in Mautern am Laufen zu halten, wenn der Bataillonsstab des Combat Service Support Battalions während dieser
Einsatzvorbereitungsphase häufig in ganz Europa herumschwirrt! Deshalb hat man sich entschlossen, unter reger Beteiligung der sechs Kompanien des
Panzerstabsbataillons 3 für die Dauer der internationalen Einsatzvorbereitung einen zweiten Bataillonsstab einzurichten. Uns so sieht sie aus - die EU -
Battlegroup 2016 - 2 - mit unserem Combat Service Support Battalion:
Unter der Führung der Lead Nation Deutschland bilden die Kontingente aus Irland, Kroatien, Luxemburg, den Niederlanden, Österreich und Tschechien gemeinsam diesen Krisenreaktionsverband, der noch modular bis auf eine Stärke von 3.000 Soldatinnen und Soldaten aufwachsen kann. Kampfverband der EU - Battlegroup 2016 - 2 ist die Infantery Task Force im linken Teil des oberen Schaubildes, deren Leitverband das Jägerbataillon 1 aus dem nordhessischen Schwarzenborn ist und
bei
den Schwarzenborner Jägern wollen wir gleich einchecken!
DAS JÄGERBATAILLON 1 - DIE SCHWARZENBORNER
JÄGER SIND LEITVERBAND DER INFANTERY TASK FORCE
Das Jägerbataillon 1 ist im großen Design der Neuausrichtung
der Bundeswehr am 25. Juni 2015 in der nordhessischen Garnison Schwarzenborn aufgestellt worden. In dieser Gegend Hessens hat im Jahr 1631 die Jägertruppe als aufgelockert kämpfende Infanterie mit dem ganz besonderem Leistungsanspruch an sich selbst das Licht der Welt erblickt! Das Jägerbataillon 1 ist somit nach Aktenlage ein ganz junger Verband des deutschen Heeres - es blickt aber doch schon auf eine jahrzehntelange Traditionslinie bis in die Gründungszeit der Bundeswehr zurück!
Die Schwarzenborner Jägertradition beginnt in der Bundeswehr nämlich schon mit dem Jägerbataillon 132 - dem ehemaligen Panzergrenadierbataillon 132 - und dem Panzergrenadierbataillon 152. Direkter Vorläufer des Jägerbataillons 1 war das aus dem Panzergrenadierbataillon 152 und dem Jägerlehrbataillon 353 - dem langjährigen und außerordentlich verdienten Lehrverband der Infanterieschule in Hammelburg - gebildete Jägerregiment 1. Das Jägerregiment 1 mit den beiden Standorten Schwarzenborn und Hammelburg war entgegen der üblichen Gliederung im deutschen Heer in den Stab in Schwarzenborn, in neun Kompanien Kampftruppen und Kampfunterstützungstruppen sowie in eine Flugabwehrbatterie gegliedert. Als Gründungsmitglied der damaligen Division Luftbewegliche Kräfte startet man im Jahr 2006 motiviert in die Luftbeweglichkeit der deutschen Infanterie!
Mit den Kräften des Jägerregimentes 1 gebildete und paßgenau für den jeweiligen Auftrag maßgeschneiderte Infantery Task Forces sollten mit Heeresfliegerkräften der Division Luftbewegliche Kräfte luftbeweglich gemacht werden und so eine überragende taktische Beweglichkeit erzielen Im Design der Neuausrichtung der Bundeswehr beschloß man, diese Gliederung in die beiden neu zu bildenden Fallschirmjägerregimenter zu transferieren und unterstellte das Jägerregiment 1 der Panzerbrigade 21 "Lipperland". Die weiterführende Idee war, daß jede Brigade der 1. Panzerdivision ein Jägerbataillon haben sollte und aus dem Jägerregiment 1 das neue Jägerbataillon 1 für die Panzerbrigade 21 "Lipperland" aufgestellt wird.
Das
Verbandsabzeichen des Jägerbataillons 1 erzählt uns bei näherer Betrachtung gleichfalls klassisch deutsche Jägergeschichte. Die
grüne Farbe des Wappenschildes präsentiert die zeitlos klassische Waffenfarbe der Jägertruppe.
Goldenes Eichenlaub und goldene Eichel verkörpern in einem das Symbol der Jägertruppe und als
Landschaftsemblem die bodenständige Verbindung zum Knüllgebirge. Das Knüllgebirge ist eine Mittelgebirgslandschaft im Norden Hessens, in deren
Mittelpunkt das Knüllköpfchen mit 634 Metern Höhe und die Garnisonsstadt Schwarzenborn liegen. Im oberen Drittel des Wappenschildes findet sich
das schwarze taktische Zeichen für die Luftbeweglichkeit des eben beschriebenen Jägerregimentes 1. Diese moderne taktische Fähigkeit wird weiter im
Jägerbataillon 1 gepflegt werden und im Verbandsabzeichen dargestellt
bleiben.
Das Verbandsabzeichen des Jägerbataillons 1 ist schon seit dem Jahr 1964 in abgewandelter Form vom Panzergrenadierbataillon 132, dem Jägerbataillon 132, dem Panzergrenadierbataillon 152 und schließlich dem Jägerregiment 1 geführt worden und gründet somit schon in sich deutsche Jägertradition. Heute gliedert sich das
Jägerbataillon 1 in seiner KNÜLL - Kaserne in Schwarzenborn wie folgt:
Bataillonsstab
1. Stabs- und Versorgungskompanie
2. leichte Jägerkompanie mit Kompanieführungsgruppe,
technischer Gruppe, drei Jägerzügen und schwerem Jägerzug mit Scharfschützengruppe und Panzerabwehrgruppe mit Panzerabwehrlenkwaffe MILAN
3. leichte Jägerkompanie mit Kompanieführungsgruppe,
technischer Gruppe, drei Jägerzügen und schwerem Jägerzug mit Scharfschützengruppe und Panzerabwehrgruppe mit Panzerabwehrlenkwaffe MILAN
4. leichte Jägerkompanie mit Kompanieführungsgruppe,
technischer Gruppe, drei Jägerzügen und schwerem Jägerzug mit Scharfschützengruppe und Panzerabwehrgruppe mit Panzerabwehrlenkwaffe MILAN
5. schwere Jägerkompanie mit Kompanieführungsgruppe,
technischer Gruppe, Kampfunterstützungszug mit Waffenträger Wiesel mit 20 mm Maschinenkanone, Panzerabwehrzug mit Wiesel mit Panzerabwehrlenkwaffe TOW, Joint Fire Support Team, schwerem Mörserzug und Aufklärungszug
mit Spähwagen Fennek
6. Ausbildungs- und Unterstützungskompanie
Teileinheit 900 Systemoptimierung Jägertruppe / Infanterie
Kompanieäquivalent zur Erprobung des GTK Boxer am Standort Hammelburg
Das Kürzel GTK Boxer bringt uns gleich mit einer eleganten Überleitung
zur
Präsentation der Ausrüstung der Schwarzenborner Jäger! Das Kürzel GTK meint Gepanzertes Transportkraftfahrzeug - also kurz Transportpanzer. Bei den deutschen Jägerbataillonen ist
Mobilität, Schutz, Waffenwirkung und auch die Funktion des Transportpanzers als Mutterschiff der
Jägergruppe allseits geschätzter Standard!
Der Transportpanzer Fuchs ist schon seit Jahrzehnten verläßliches Transportmittel für die deutsche Infanterie. Im Laufe seiner langen Dienstzeit hat der sechsrädrige, in seinen ersten Versionen noch schwimmfähige Radpanzer in immer neuen Einsatzrollen Verwendung gefunden und ist Schritt für Schritt bis zum Transportpanzer Fuchs A8 modifiziert worden. Ein paar technische Daten - eine Tonne Nutzlast und bis zu 19 Tonnen schwer - mit bis zu 428 Pferdestärken bis zu 105 km/h schnell - Besatzung Kommandant, Fahrer und bis zu acht Infanteristen - Bewaffnung bei älteren Versionen bis zu zwei Maschinengewehre mit 7,62 mm und eine Panzerabwehrlenkwaffe MILAN - bei der neuen Version A8 Granatmaschinenwaffe mit 40 mm oder Maschinengewehr mit 7,62 mm oder 12,7 mm auf einer unter Panzerschutz bedienbaren Waffenstation auf dem Wannendach.
Das GTK Boxer ist der neue Radpanzer der Infanteristen des deutschen Heeres. Der achträdrige Radpanzer mit Verbundpanzerung ist der bestgeschützte seiner Klasse. Das Gepanzerte Transport-kraftfahrzeug Boxer besteht aus einem Fahrmodul, auf das für den jeweiligen Einsatz das jeweils passende Missionsmodul rasch aufgesetzt werden kann. Ein paar technische Daten - mit einer Nutzlast von 7,8 Tonnen bis zu 33 Tonnen schwer - Innenraum stolze 14,4 Kubikmeter - mit 710 Pferdestärken bis zu 103 km/h schnell - Kommandant, Bordschütze, Fahrer und bis zu acht Infanteristen - Wasserkocher und Toilette an Bord - Bewaffnung Granatmaschinenwaffe mit 40 mm oder Maschinengewehr mit 7,62 mm oder 12,7 mm auf einer unter Panzerschutz bedienbaren Waffenstation.
Warum heißt dieser Radpanzer eigentlich nicht "Transportpanzer Boxer"? Das gut geschützte GTK Boxer
A1 und die neuen Versionen des Transportpanzers Fuchs werden mit Schwerpunkt bei den internationalen Einsätzen der deutschen Infanterie eingesetzt,
während ältere Füchse zu Ausbildungszwecken und zum Einsatztraining im Inland dienen. Im Programm der Informationslehrübung 2015 in Munster zeigen uns jetzt nacheinander Fuchs
und Boxer das gesicherte Aufnehmen von abgesessen eingesetzten Einsatzelementen, die nach der Erfüllung ihres Auftrages
zurückkehren!
Im Einsatzszenario unserer Bilderschau werden die Kämpfer mit Naturtarnung vom Boxer der ersten Version A0 aufgenommen. Diese erste Version des Radpanzers hat noch die niedrigere Waffenstation und die Nebelmittelwurfanlage auf dem hinteren Teil des Wannendaches. GTK Boxer A0 werden vor allem zu Ausbildungszwecken und zum Einsatztraining vor internationalen Einsätzen in Deutschland eingesetzt.
Am Horizont rollt schon langsam die besser geschützte Version GTK Boxer A2 heran, auf die nach derzeitigem Stand
alle Boxer des deutschen Heeres modifiziert werden sollen. Das deutsche Heer arbeitet auch intensiv an der Weiterentwicklung von Ausrüstung und Verfahren der Infanterie. Dafür ist das Amt für
Heeresentwicklung in Köln zuständig, in dem die gesamte Weiterentwicklung des Heeres gebündelt ist.
Diese Weiterentwicklung umfaßte parallel eine ganze Reihe von Komponenten, die schließlich im neuen System Infanterist der Zukunft - Erweitertes System miteinander vernetzt worden sind. IdZ - ES besteht aus den exakt aufeinander abgestimmten Teilsystemen Bekleidung, Schutz- und Trageausstattung - Waffen, Optik und Optronik - Command, Control, Computers, Communi-cation and Information. Die ersten 90 Seriensysteme des IdZ - ES für 90 Infanteriegruppen oder Panzergrenadiergruppen sind Ende 2013 ausgeliefert worden und werden aus einem Pool heraus für internationale Einsätze eingesetzt. Man erhofft sich von dem System eine beträchtliche Leistungssteigerung der Infanterie durch mehr Schutz, verbesserte Zielaufklärung sowie mehr Wirkung rund um die Uhr und den vernetzten Einsatz der Infanteristen. Am 19. Tag der Infanterie betreute eine Infanteriegruppe mit reicher Einsatzerfahrung mit den System Infanterist der Zukunft - Erweitertes System den Ausstellungsstand. Da gab es neben kompetenten Infos auch jede Menge Fotomotive für's Selbststudium!
Durch die Vernetzung mittels der Komponenten des IdZ - ES ist es den Infanteristen
möglich, sowohl elektronisch dargestellte Lageinformationen zu erhalten als auch in das System einzuspeisen. Dem Publikum werden auch die Geräte im
elektronischen Rücken der Infanteristen gezeigt und man kann sogar auf einem Bildschirm die Lage mitverfolgen. Auch zum IdZ - ES stellen die
Öffentlichkeitsarbeiter der Bundeswehr Infos unter INFANTERIST DER ZUKUNFT - ERWEITERTES
SYSTEM bereit! Genauso wie beim GTK Boxer sollen gemäß der aktuellen Rüstungsplanung des deutsche Heeres auch
die Bestände dieses Systems zügig aufgestockt werden!
Ein solches Infanteriesystem ist natürlich
teuer, sehr ausbildungsintensiv und wird die Instandsetzer speziell bei längeren Einsätzen vor
ganz neue Herausforderungen stellen. Aber auch mit dem IdZ - ES sollte klassisches
Infanteristentum weiter gepflegt werden, denn wenn die Technik
ausfällt, muß die Infanterie auch ohne Instandsetzer im Einsatzraum weiter
handlungsfähig bleiben! Ebenfalls ziemlich neu und erst in wenigen Exemplaren im
deutschen Heer im Dienst ist das Mehrrollenfähige Leichte Lenkflugkörper - System mit dem Kürzel MELLS! Dieses System wird sicher im
Verbund mit dem IdZ - ES eingesetzt und so passen beide in die obere Bilderschau! Das System IdZ - ES wird auch immer bei der jährlichen
Informationslehrübung in Munster präsentiert und von dort hat uns Manöverfotograf Markus Strauch folgende eindrucksvolle Bilder
mitgebracht!
Die Infanteristen mit dem IdZ - ES in unserer Bilderschau werden mit dem flinken Einsatzfahrzeug Spezialisierte Kräfte mit dem Namen Mungo in die Eventarea in Munster transportiert! Neben diesem neuen System ist auch noch das einfachere System Infanterist der Zukunft - Basis System im Dienst. Beide Systeme werden einander ergänzend und aufeinander abgestimmt nach Einsatzerfordernissen und Verfügbarkeit eingesetzt. In Sachen Bewaffnung der Schwarzenborner Jäger bieten die deutschen Öffentlichkeitsarbeiter alle Infos im Netz unter LEICHTE WAFFEN an!
Die robusten Einsätze des Jägerbataillons 1 erfordern auch mit kurzer Reaktionszeit verfügbare
Einsatzelemente zur Kampfunterstützung. Das ist maßgeschneidert der Auftrag der 5. schweren Jägerkompanie, die in Kompanieführungsgruppe,
technische Gruppe, Kampfunterstützungszug, Panzerabwehrzug, Joint Fire Support Team, schweren Mörserzug und Aufklärungszug gegliedert ist. In der 5. schweren Jägerkompanie des Jägerbataillons 1
dient die zweifellos kompakteste Verbindung der Elemente Panzerschutz, Mobilität und Feuerkraft - der Waffenträger Wiesel
1!
Der Waffenträger Wiesel 1 ist ein kleines und leicht gepanzertes Kettenfahrzeug. Durch seine
Kompaktheit kann der Wiesel sowohl im Laderaum des Arbeitspferdes CH - 53 als auch als Außenlast am Lasthaken transportiert werden. Im Panzerabwehrzug dient der Wiesel TOW
- das Kürzel steht für rohrgestarteten, optisch verfolgten und drahtgelenkten Flugkörper. Der Kampfunterstützungszug ist mit dem Wiesel
MK ausgerüstet. Ein paar technische Daten - Gefechtsgewicht 2,8 Tonnen - mit 87 Pferdestärken bis zu 75 km/h schnell - Besatzung Wiesel TOW
Kommandant, Ladeschütze und Fahrer - Wiesel MK Kommandant und Fahrer - Bewaffnung Wiesel TOW Panzerabwehrlenkwaffe TOW und ein Maschinengewehr 7,62 mm -
Wiesel MK eine 20 mm Maschinenkanone. Munster - im Herbst 2015 - Bilderschau ab!
Schlüsselelement bei der Feuerunterstützung am Puls der Zeit ist mit Sicherheit das Joint Fire Support Team. Das Joint Fire Support Team hat nämlich den Auftrag, für die Kampftruppen in seinem zugeteilten Einsatzbereich sicher und maßgeschneidert die teilstreitkräftegemeinsame Feuerunterstützung zu leiten. Für diesen wichtigen Auftrag bringt das Joint Fire Support Team der 5. schweren Jägerkompanie im Regelfall genauso wie der Aufklärungszug den Spähwagen Fennek zum Einsatz.
Der Spähwagen Fennek leitet seinen Namen vom Wüstenfuchs mit den tollen Ohren ab
und löste ab dem Jahr 2003 den legendären Spähpanzer Luchs ab. Der flinke und sehr leise Fennek kann mit seiner ausfahrbaren Tag
/ Nacht Aufklärungssensorik Ziele rund um die Uhr aufklären. Auch die Drohne Aladin kann von der Besatzung zur Aufklärung von
Zielen im Nahbereich eingesetzt werden. Die zwei Fennek eines Spähtrupps führen eine Bodensensorausstattung mit. Diese Sensoren können taktisch abgestimmt verlegt werden und dem
Fennek ihre Aufklärungsergebnisse mittels Funk in Echtzeit übermitteln. Ein paar technische Daten - über zehn Tonnen schwer - bis zu 115 km/h
schnell - drei Soldaten Besatzung - unter Panzerschutz bedienbare Waffenstation mit Maschinengewehr mit 7,62 oder 12,7 mm oder Granatmaschinenwaffe
mit 40 mm.
Auch die Drohne Aladin an Bord des Fennek war in unserer Bilderschau mit dabei! Der Beobachtertrupp auf dem ersten Fahrzeug des Joint Fire Support Teams leitet das Steilfeuer der bei der Infanterie eingegliederten Mörser - in Österreich Granatwerfer genannt - sowie der beiden Artilleriewaffen Panzerhaubitze 2000 und Raketenwerfer MARS II und auch noch der bisweilen verfügbaren Schiffsartillerie. Der Forward Air Controller auf dem zweiten Fahrzeug hingegen leitet in enger Abstimmung zum Steilfeuer die Luftunterstützung durch bewaffnete Hubschrauber, Kampfhubschrauber, Drohnen sowie durch zugeteilte Kampfflugzeuge der Luftwaffe.
Die
Schwarzenborner Jäger sind durch ihr rundes Jahrzehnt als Jägerregiment 1 anerkannte und findige Meister des Task Force Buildings und diese Fähigkeit hat sich
die Führung des deutschen Heeres zu Nutzen gemacht und das Jägerbataillon 1 mitten in seiner noch laufenden Umgliederung gleich mal zum
Leitverband für die Infantery Task Force bestimmt. Gemeinsam mit niederländischen, kroatischen und tschechischen Kontingenten ist so nach österreichischer
militärischer Begrifflichkeit als gemischte, verstärkte Bataillonskampfgruppe die Infantery Task Force der EU - Battlegroup 2016 -
2 mit rund 1.200 Soldatinnen und Soldaten entstanden!
Seit Beginn des Monates Juli 2016 - also beim Schreiben dieser Zeilen schon fast einen Monat - ist die EU - Battlegroup 2016 - 2 in der Stand - by - Phase! Eine EU - Battlegroup in der Stand - by - Phase muß binnen flotten fünf Tagen in den Einsatz abmarschbereit sein. Einsatzradius des Verbandes ist 6.000 Kilometer rund um Brüssel, worin eine Menge wahrlich namhafter Krisengebiete liegen. Mit der Einsatzautarkie von 30 Tagen und der maximalen Einsatzdauer von 120 Tagen sind nun die gesamten Parameter einer EU - Battlegroup in Paketform festgelegt. Dieser Kriseninterventionsverband wird nicht allein sondern immer im Verbund mit anderen zivilen oder militärischen Organisationen eingesetzt Es gibt ja Stimmen, die meinen, eine Beteiligung an einer EU - Battlegroup sei ja eine Verschwendung von Ressourcen und Zeit, weil ein solcher Verband noch nie zum Einsatz gekommen ist! Tatsächlich ist aber die österreichische Beteiligung mit dem Combat Service Support Battalion Motor für die Weiterentwicklung eines Schlüsselbereiches, der in Armeen, die von der Geschichte mit langen Friedensperioden bedacht werden, im bürokratischen Friedensbetrieb in den Hintergrund tritt - nämlich der Übergang vom Friedensbetrieb in den Einsatz!
Damit ist
aber definitiv nicht der Eintritt von leicht bewaffneten Assistenzkompanien in den Einsatz für Sicherheitsaufträge im Inland oder von
Kontingenten für die Katastrophenhilfe im Inland gemeint, sondern der rasche und zielgerichtete Auszug des Combat Service Support
Battalions mit seinen sechs Kompanien, jeder Menge schwerem Gerät und mit einer ansprechenden Versorgungsreichweite. Die Beschäftigung
mit diesem Übergang vom Friedensbetrieb in den Einsatz bringt sehr viele neue Erkenntnisse für die Verbesserung
dieses Prozesses im Bundesheer!
Sehr förderlich für diesen Erkenntnisgewinn ist dabei auch, daß die
Beschäftigung mit diesem Prozeß in dem internationalen Umfeld einer EU - Battlegroup erfolgt, was diesen Erkenntnisgewinn in einem internationalen Umfeld ermöglicht. Internationale Einsätze sind
heute ja alle multinational und teilstreitkräftegemeinsam aufgestellt und bei den robusten Fähigkeiten
steht umso robuster desto deutlicher NATO auf dem Firmenschild dieser Einsätze! Wie ja zuvor auch schon in den ersten beiden Teilen unserer Artikelreihe beschrieben
- internationale Einsätze gehören
zum Auftragspaket des
Österreichischen Bundesheeres und fördern definitiv die Sicherheit unseres Landes! Dieser dritte Teil unserer Artikelreihe mit dem Schwerpunkt Infantery Task
Force und dem ausführlichen Portrait des Jägerbataillons 1 - der Schwarzenborner Jäger - hätte auf keinen Fall so ausführlich und reich bebildert ohne die motivierte
Unterstützung von Fotopartnern entstehen können! Dafür sei ein ganz herzlicher Dank an Manöverfotograf Markus Strauch und Cheffotograf PzBrig 15 alias
Combat-Camera-Europe in den hohen Norden Deutschlands und in das Rheinland im Westen Deutschlands
geschickt!
Diese Artikelreihe mit all den vielen Einblicken könnte so fett definitiv nicht ohne die großartige Unterstützung des Infoops Teams - Combat Service Support Battalion mit den Kameraden Habisohn, Miesenböck, Winkler, Schön, Leneis, Höbarth, Radnasich und Gartler entstehen! Dafür sei zum Schluß dieses dritten Teiles unserer Geschichte des Combat Service Support Battalions ein ganz herzlicher Dank in die
Raab - Kaserne nach Mautern an der Donau gesandt!
Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen
beim Combat Service Support Battalion der EU - Battlegroup 2016 - 2 !
Beste Wünsche und kameradschaftliche Grüße
Euer Weinviertler