" W I R B E W E G E N ! "
Das Panzerstabsbataillon 3
der 3. Panzergrenadierbrigade stellt
das Combat Service Support Battalion
der EU - Battlegroup 2016 - 2 ! - Teil 4
Hallo liebe Kameraden!
Mit dem Kontingent für die EU - Battlegroup 2016 - 2 unter deutscher Führung beteiligt sich das Österreichische Bundesheer nunmehr schon zum dritten Mal an einem solchen Verband. Eine EU - Battlegroup ist ein nicht dauernd bestehender, schnell einsetzbarer Kriseninterventionsverband, dessen Kern ein durch Kampfunterstützungselemente, Logistikelemente und Sanitätselemente verstärktes Infanteriebataillon bildet. Durch die auf Modularität ausgelegte Struktur einer EU - Battlegroup ist eine Verstärkung durch weitere Kampftruppen, Luftstreitkräfte, Seestreitkräfte und Spezialeinsatzkräfte bis zur Größe eines Brigadeäquivalentes mit bis zu 3.000 Soldatinnen und Soldaten möglich. In Umsetzung des sogenannten Petersberg - Abkommens hat die Europäische Union beschlossen, zunächst ab dem Jahr 2005 pro Halbjahr eine Battlegroup und ab dem Jahr 2007 schließlich pro Halbjahr zwei Battlegroups einsatzbereit zu halten. Der Auftrag einer solchen EU - Battlegroup umfaßt das gesamte Spektrum des Petersberg - Abkommens
im
militärischen Bereich und listet sich wie folgt auf :
H U M A N I T Ä R E A U F G A B E N
R E T T U N G S E I N S Ä T Z E
F R I E D E N S E R H A L T E N D E A U F G A B E N
K A M P F E I N S Ä T Z E E I N S C H L I E S Z L I C H
F R I E D E N S S C H A F F E N D E R M A S Z N A H M E N
Wie schon vor vier Jahren bei der EU - Battlegroup 2012 - 2 erhält auch diesmal wieder das Panzerstabsbataillon 3 in der Raab - Kaserne in Mautern an der Donau den fordernden Auftrag des Leitverbandes des Combat Service Support Battalions. Das Bataillonskommando des Leitverbandes Panzerstabsbataillon 3 bildet aus österreichischen Kompanien gemeinsam mit deutschen, tschechischen, kroatischen und luxemburgischen Kontingenten das Combat Service Support Battalion mit dieser
Aufstellung und mit Beiträgen aus fünf Nationen :
C O M B A T
SERVICE SUPPORT BATTALION
Bataillonskommando
des Panzerstabsbataillons 3
Stabskompanie
des Panzerstabsbataillons 3
gemischte Führungsunterstützungskompanie des Führungsunterstützungsbataillons 2
aus Sankt Johann im Pongau
Force Protection Company vom
44.
Light Motorized Battalion aus Tschechien
Nachschub- und Transportkompanie
des Stabsbataillons 7 aus Klagenfurt
Logistikkompanie aus Deutschland
Feldlagerbetriebskompanie gestellt vom
Pionierbataillon 2 aus Salzburg und vom Pionierbataillon 3 aus Melk
Pionierelement aus Kroatien
Wasseraufbereitungselement aus Luxemburg
Nach dem
Zusammenstellen der Kräfte für die EU - Battlegroup 2016 - 2 rund um die Lead Nation Deutschland beginnt die gestaffelte Einsatzvorbereitung der
Kräfte mit einer Vielzahl an aufeinander abgestimmten Ausbildungsgängen zunächst im nationalen Rahmen. Erste Wegmarke
unserer nationalen Einsatzvorbereitung ist die erste Zusammenziehung der österreichischen Teile auf dem
Truppenübungsplatz Allentsteig. Den präsentablen Höhepunkt der nationalen Einsatzvorbereitung bildet schließlich die
Zusammenführung aller österreichischen Teile des Combat Service Support Battalions in der Übung EUROPEAN ADVANCE 2015 im November
2015!
Die ersten
beiden Teile unserer Artikelreihe widmeten wir gänzlich allen Eckdaten der EU - Battlegroup 2016 - 2 und der nationalen Einsatzvorbereitung des
Combat Service Support Battalions. Im dritten Teil unserer Artikelreihe mit dem Schwerpunkt Infantery Task Force boten wir mit
motivierter Unterstützung von Manöverfotograf Markus Strauch und Cheffotograf PzBrig 15 alias Combat-Camera-Europe das reich bebilderte
Portrait des Jägerbataillons 1 - der Schwarzenborner Jäger -
auf!
Vor dem Einsatz eines Krisenreaktionsverbandes in einem Krisengebiet ist es ein Gebot der Fairneß gegenüber den eingesetzten Soldaten, für ihren bestmöglichen Schutz zu sorgen! Zum Schutz der Truppe gehören einsatzgerechter Körperschutz, einsatzgerechte Bewaffnung und geschützte Fahrzeuge. Bei jedem dieser Punkte gibt's ja zweifellos noch eine Menge Hausaufgaben für unsere Beschaffer! Für den Auftrag EU - Battlegroup bekommt das Combat Service Support Battalion eine stattliche Anzahl geschützte Hakenladesysteme MAN, Allschutzfahrzeuge Dingo 2 und geschützte Mehrzweckfahrzeuge Husar zugeteilt. Der Husar - unser nächstes Thema!
Das IVECO Light Multirole Vehicle mit dem österreichischen Namen Geschütztes Mehrzweck- fahrzeug Husar ist seit dem Jahr 2012 im Bestand des Österreichischen Bundesheeres. Wie schon einmal vor einem halben Jahrhundert für einen leichten Lastkraftwagen hat man wieder den schneidigen ungarischen Kavalleristen als Namensgeber für ein österreichisches Fahrzeug gewählt! Der Husar bietet der Besatzung Schutz gegen Beschuß mit Handfeuerwaffen, Minen, Sprengfallen und Granatsplitter. Ein paar technische Daten - um die 7 Tonnen schwer - mit 185 Pferdestärken bis zu 130 km/h schnell - Besatzung Kommandant, Bordschütze, Fahrer - Bewaffnung Maschinengewehr 7,62 oder 12,7 mm auf unter Panzerschutz bedienbarer Waffenstation - Nebelwurfanlage mit sechs Abschußrohren mit 76 mm.
Einsatztraining im scharfen Schuß mit einem Waffensystem ist eines der Gebote einer gediegenen
Einsatzvorbereitung! Dafür hat der Stab des Combat Service Support Battalions im Zeitraum der internationalen Einsatzvorbereitung einige kalte Februartage auf dem
Schießplatz Ramsau - Molln eingeplant! Dieser Schießplatz liegt in Oberösterreich und ist samt Sicherheitszone rund 150 Hektar groß. Man hat
dort richtig Geld für die Modernisierung in die Hand genommen und so bietet der Schießplatz Ramsau - Molln beste Möglichkeiten zum Einsatztraining! Husar
marsch!
In unserer
ersten Bilderschau hat das Infoops Team des Combat Service
Support Battalions mit seinen Kameras speziell die Funktion der Waffenstation des Husar eingefangen! Dabei fällt auf, daß die ausgeworfenen
Hülsen alle auf dem Dach des Fahrzeuges landen, bei dynamischer Fahrt fast immer vom Dach fallen und dabei des
öfteren wohl auch im Minenschutzdeflektor an der Fahrzeugunterseite landen.
Der Minenschutzdeflektor ist einfach beschrieben eine abgeschrägte Wanne an der Unterseite des Husar mit der Aufgabe, die Detonationsenergie von Explosionen unter dem Fahrzeug von der Überlebenszelle der Besatzung weg zur Seite und nach oben abzulenken. Es gibt auch durchaus ernstzunehmende Stimmen, die davor warnen, daß die Geschoßhülsen im Minenschutzdeflektor bei einer Explosion unter dem Husar durch die Detonationswelle wie Geschoße in das Fahrzeuginnere geschleudert werden! Eine Hülsenauffangvorrichtung wäre wohl ein nicht unerfüllbarer Wunsch der Besatzungen unserer Husar! Ein zweiter Tag beim Schießen mit dem Husar beginnt bei strahlendem Sonnenschein und auch da waren die Kameras das Infoops Teams des Combat Service Support Battalions mit dabei!
Der für seine
Gewichtsklasse mit moderner Technik gut geschützte Husar ist ein geschütztes Patrouillenfahrzeug sowie ein geschütztes Transportfahrzeug und
allenfalls noch ein geschütztes Führungsfahrzeug bis zur Bataillonsebene für die Krisengebiete dieser Welt. Auch mit viel Basteln der Techniker wird aus dem Husar nur ein
Behelfsaufklärer oder ein nicht wirklich zufriedenstellender Artilleriebeobachter! Das Schießen mit den Husar des Combat Service Support
Battalions hat der emsige Bataillonsstab ganz bewußt möglichst nahe an der Stand - by - Phase
durchgeführt!
JOINT DERBY 2016
DIE EU - BATTLEGROUP 2016 - 2 VERLEGT ZUM OPERATIONSGEBIET !
Es findet nämlich in der Phase der multinationalen Einsatzvorbereitung statt, die mit Jahresbeginn 2016 begonnen hat. Diese multinationale Einsatzvorbereitung unterscheidet sich ganz wesentlich vom Einsatztraining für das österreichische Kontingent des Jahres 2012. Erstmals zieht nämlich in einem schon längst fälligen Entwicklungsschritt eine ganze EU - Battlegroup mit allen Teilen geschlossen in eine mehrwöchige Übungsserie im Norden Deutschlands! Damit auch daheim alles rund läuft bildet man in Mautern für diese Phase einen zweiten Bataillonsstab!
Einsatzradius einer jeden
EU - Battlegroup ist 6.000 Kilometer rund um Brüssel, worin eine Menge wahrlich namhafter Krisengebiete liegen! Soweit entfernte und bisweilen auch exotische
Einsatzgebiete wollen erreicht werden und weil auf dem Firmenschild einer EU- Battlegroup in riesengroßen Lettern "Schnell einsetzbarer Kriseninterventionsverband" steht, gilt
es, sich auch um den Zeitfaktor bei einer solchen Verlegung zu kümmern! Nach dem Beschluß zum Einsatz einer EU - Battlegroup - wir
erinnern uns, kompliziert und unflexibel - ist für Truppentransporte und Materialtransporte nach wie vor der Eisenbahntransport das erste Mittel der Wahl! Militärischer
Eisenbahntransport ist aber in den Jahrzehnten seit dem Kalten Krieg einem rasanten Wandel unterworfen worden. Die Eisenbahngesellschaften Europas sind leider von
strategischen, auch gemeinnützig orientierten Verkehrsträgern zu börsennotierten und gewinnorientierten Logistikunternehmen mutiert und da stellt sich
auch ein militärischer Planungsstab außer wenn die Republik brennt als Kunde an! Dazu kommt noch der Rückzug der Eisenbahn aus der Fläche und die Konzentration auf die
Hauptverkehrsstrecken. Weitere beschränkende Faktoren vor allem für schweres Gerät sind die drastische Reduzierung eigener Militärwaggons und
der dichte Eisenbahnverkehr auf diesen Hauptverkehrsstrecken, wo ja sämtliche Militärzüge eingeschoben werden
müssen!
Und so steht im Rahmen der JOINT DERBY 2016 unter dem
Kommando der Streitkräftebasis der deutschen Bundeswehr vom 11. April bis 19. April das Zusammenführen der EU - Battlegroup 2016 - 2 im
Norden Deutschlands und der möglichst rasch koordinierte, kombinierte Transport der Truppen mit Eisenbahnzügen,
Transportflugzeugen und Hochseefähren im Fokus des Übungsgeschehens. Die österreichischen Kontingente des Combat Service Support Battalions verladen in ihren
Heimatgarnisonen ihre einhundertachtzig Fahrzeuge aller Gewichtsklassen und Größen auf sechs Eisenbahnzüge, die über die Drehscheibe Salzburg
auf die lange Reise in den Norden Deutschlands gehen. Zielpunkt der österreichischen Eisenbahnzüge ist der deutsche Nordseehafen Emden, wo entladen wird! Bilder
ab!
Die
Hafenstadt Emden hat rund 50.000 Einwohner und liegt in Ostfriesland - einem Landesteil des deutschen Bundeslandes Niedersachsen. Die Emder - so
nennen sich ihre Bewohner selbst - waren in den nunmehr schon sechs Jahrzehnten deutsche Bundeswehr schon fünfmal Namenspatron für Schiffe der Bundesmarine
- so zuletzt für die Fregatte Emden! Im Seehafen Emden wird eine ganze Menge Fährbetrieb abgewickelt - aber auch Militärtransporte sind für die Emder nichts
Neues, denn durch ihren Hafen laufen auch zahlreiche Afghanistantransporte der Bundeswehr!
Im
Seehafen Emden werden nach einem minutiös ausgearbeiteten Plan rund 450 Fahrzeuge auf gecharterte, zivile
Hochseefähren verladen, die den Auftrag des Seetransportes bei der JOINT DERBY 2016 übernehmen. Für die meisten Soldaten des Combat
Service Support Battalions ist Seetransport naturgemäß weitgehend Neuland! Bei der deutschen Bundeswehr mit
eigener Teilstreitkraft Marine ist das aber anders! Dort kommen bei allen Seetransporten der Bundeswehr
die Spezialisten der 6. Kompanie des Logistikbataillons 161 aus Delmenhorst zum Einsatz - der einzigen Hafenumschagkompanie der Bundeswehr! Die
eingesetzten Soldaten des Einsatzelementes dieser Kompanie beladen die Fähren nach einem ausgeklügelten Plan und sie können dabei praktischerweise jedes
Bundeswehrfahrzeug bewegen!
Die
zwölfstündige Reise mit den Hochseefähren geht durch die Nordsee um die Halbinsel Friesland herum nach Bremerhaven, das gemäß Übungsannahme der JOINT DERBY 2016
in einem sicheren Nachbarland des Operationsgebietes liegt. Die Übungsplanung sieht nämlich vor, daß die EU - Battlegroup 2016 - 2 in einem sicheren Umfeld
zusammengeführt werden soll! Bremerhaven nennt sich ja selbst Seestadt Bremerhaven und ist mit seinem großen Überseehafen eine der größten
Hafenstädte in Europa mit einer überaus interessanten Entstehungsgeschichte!
Die
Stadt Bremen liegt etwa fünfzig Kilometer landeinwärts am Fluß Weser und betrieb schon früh einen
Hafen. Wegen der zunehmenden Versandung der Weser kaufte Bremens Bürgermeister Johann Smidt
im Jahr 1827 von Hannover die ehemalige, unvollendete schwedische Festungsstadt
Carlsberg samt ihrem Vorfeld nahe der Wesermündung. Mit diesem Kauf war der Startschuß für den rasanten Hafenausbau
in Bremerhaven abgegeben! Bremerhaven stieg rasch zum größten Auswandererhafen Europas im 19.
Jahrhundert auf. Der Norddeutsche Lloyd wurde 1857 in Bremen gegründet, wurde größte Reederei Bremens und war schließlich um die Jahrhundertwende zum zwanzigsten Jahrhundert mit
seinem Heimathafen Bremerhaven die größte Schifffahrtsgesellschaft der Welt. Bremerhaven und Bremen bilden heute gemeinsam das Land Freie Hansestadt
Bremen - das einzige Bundesland Deutschlands, das nur aus zwei Städten besteht! Im Hafen
Bremerhaven
entladen die
Delmenhorster routiniert die Hochseefähren und die Streitkräftebasis war mit ihrem Infoops Team vor Ort - hier gibt's
die Bilder!
An den beiden
präsentierten Hafenumschlagpunkten Emden und Bremerhaven setzt die 6. Kompanie des Logistikbataillons 161 je einen Umschlagzug ein und stellt
für einen zusätzlich benötigten Bedarf ihren dritten Umschlagzug als Reserve bereit. Die Hafenumschlagkompanie des Logistikbataillons 161 aus Delmenhorst besteht aus rund
200 Soldatinnen und Soldaten und ist mit ihrer einzigartigen Fähigkeit als Teil der Streitkräftebasis bei Bundeswehreinsätzen stets
ausgebucht!
Lufttransport
ist die schnellste Möglichkeit, Truppen und Material weltweit zu verlegen. Grundsätzlich
ist mit dem entsprechenden Luftfahrzeug jedes Gerät, das in den Landstreitkräften dient,
mittels Lufttransport weltweit verlegbar. Die deutsche Luftwaffe erhält den Auftrag, vom Fliegerhorst
Wunstorf aus Truppen und Material zum kleinen Flugplatz Nordholz im Gebiet
nördlich von Bremerhaven zu fliegen. Nordholz liegt gemäß Übungsannahme wie Bremerhaven in einem sicheren Nachbarland des
Operationsgebietes. Beide liegen zusätzlich an der Autobahn A 27 und diese leistungsfähige Verkehrsverbindung wird bei
der JOINT DERBY 2016 zur Zusammenführung der EU - Battlegroup 2016 - 2 genutzt! Die Luftwaffe transportiert dazu in 22 Lifts über 1.100
Soldaten von Wunstorf nach Nordholz und setzt dazu ihr bewährtestes und ihr neuestes Transportflugzeug
ein!
Seit fast einem halben
Jahrhundert ist das Transportflugzeug Transall C - 160D das Symbol für taktischen Lufttransport in der deutschen
Luftwaffe! Ein paar technische Daten - maximales Startgewicht rund 49 Tonnen - zwei Propellerturbinen bringen 11.500 Pferdestärken für bis zu 500 km/h - Reiseflughöhe 8.000 Meter -
Besatzung zwei Piloten, Bordtechniker, Ladungsmeister und Systemoffizier - bei der Version ESS elektronischer Selbstschutz - Zuladung aus Kraftstoff und Nutzlast bis zu
18 Tonnen.
Das neueste
Transportflugzeug der deutschen Luftwaffe ist der Airbus A 400M und dieses Fluggerät soll die Zukunft des deutschen Lufttransportes
werden! Ein paar technische Daten - maximales Startgewicht rund
141 Tonnen - vier Propellerturbinen bringen über 43.000 Pferdestärken für bis zu 825 km/h - Reiseflughöhe 10.000 Meter - Besatzung zwei
Piloten, ein Ladungsmeister - elektronischer Selbstschutz konfigurierbar - Zuladung aus Kraftstoff und Nutzlast
bis zu 62 Tonnen. Start frei!
Leicht zu unterscheiden in unserer Bilderschau - die Transall C - 160D mit ihren zwei Triebwerken und der Airbus A 400M Atlas mit seinen vier starken Triebwerken! Auch das Kommando Luftunterstützung beteiligt sich mit zwei C - 130 Hercules am Aufmarsch und fliegt von Linz aus Transportflüge in die norddeutsche Tiefebene. Auf dem Flugplatz Nordholz betreibt ein Luftumschlagzug der 6. Kompanie des Logistikbataillons 171 "Sachsen - Anhalt" aus Burg den Luftumschlagpunkt.
Das Logistikbataillon 171 ist Teil der Streitkräftebasis und seine 6. Kompanie ist als Luftumschlagkompanie auf das
einsatzgerechte Beladen und Entladen von Luftfahrzeugen spezialisiert. Das neue Transportflugzeug Airbus A 400M Atlas soll die Zukunft des
deutschen Lufttransportes werden und tritt an, um strategische und taktische Bedürfnisse gleichermaßen abzudecken.
Dieses Programm sieben europäischer Nationen ist von Verzögerungen gekennzeichnet und so soll das Flugzeug erst im Jahr
2018 all seine geplanten Fähigkeiten aufweisen und die früher ausgelieferten Maschinen auf diesen Standard nachgerüstet werden.
Schlußendlich soll die deutsche Luftwaffe 53 A 400M erhalten, von denen 13 zum Weiterverkauf beim Hersteller verbleiben!
Der Fliegerhorst Wunstorf wird Trainingszentrum für den Atlas und ist die Heimat des Lufttransportgeschwaders 62, das mit Airbus
A 400M ausgestattet werden soll.
Eben erst in Nordholz angekommen macht sich die Truppe schon auf den
Weg nach Bremerhaven, um ihre dort angelandeten Fahrzeuge
zügig zu übernehmen! Die vorgestaffelte Spitze
beim folgenden Aufmarsch Richtung Staging Area
über die Autobahn A 27 bildet die tschechische Force Protection Company mit dem Auftrag, diesen
Bereitstellungsraum in Besitz zu nehmen und das ungehinderte Einfließen der folgenden Teile des Krisenreaktionsverbandes
zu sichern. Die Staging Area ist auf dem weitläufigen Kasernenareal der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt eingerichtet worden. Dort erfolgt mit der
endgültigen Zusammenstellung der Einheiten die Formierung der EU - Battlegroup 2016 - 2! Die Truppe wird dazu im
Zeltlager für 2.000 Soldatinnen und Soldaten untergebracht. Das Infoops Team der Streitkräftebasis war wieder mit
dabei - Aufmarsch ab!
Und so geht sie zu Ende - die JOINT DERBY 2016, die von den Soldaten liebevoll "Jody" genannt wurde!
Ihre Übungsthemen waren der kombinierte Transport der EU - Battlegroup 2016 - 2 im Eisenbahntransport, Schiffstransport und Lufttransport unter
friedensangelehnten Bedingungen sowie die Zusammenführung der EU - Battlegroup 2016 - 2 in einem sicheren
Nachbarland des Operationsgebietes. Aus dieser Übungsidee ergibt sich auch gleich Potential zur
Weiterentwicklung!
Der Einsatz ist nämlich unumstritten die Mutter aller hilfreichen Weiterentwicklung! Der Einsatz wird definitiv auch Antworten auf die Frage nach dem Aufmarsch fordern, wenn kein solches sicheres Nachbarland vorhanden ist, was in den Krisengebieten dieser Welt gelegentlich vorkommen soll! Wer im Falle eines solchen Falles nur die vorgestellte Schönwetterlösung mit zivilen Transportmitteln aufbieten kann, wird mit Sicherheit unter seinen Möglichkeiten bleiben! Seit Beginn des Monates Juli 2016 - also beim Schreiben dieser Zeilen schon fast drei Monate - ist die EU - Battlegroup 2016 - 2 in der Stand - by - Phase! Eine EU - Battlegroup in der Stand - by - Phase muß binnen flotten fünf Tagen in den Einsatz abmarschbereit sein. Einsatzradius des Verbandes ist 6.000 Kilometer rund um Brüssel, worin doch eine Menge wahrlich namhafter Krisengebiete liegen. Mit der Einsatzautarkie von 30 Tagen und der maximalen Einsatzdauer von 120 Tagen sind nun alle Parameter einer EU - Battlegroup in Paketform festgelegt. Dieser Kriseninterventionsverband wird nicht allein sondern immer im Verbund mit anderen zivilen oder militärischen Organisationen eingesetzt.
Es gibt ja Stimmen, die meinen, eine Beteiligung an einer EU - Battlegroup sei ja eine Verschwendung von Ressourcen und Zeit, weil ein solcher Verband noch nie zum Einsatz gekommen ist! Tatsächlich ist aber die österreichische Beteiligung mit dem Combat Service Support Battalion an der EU - Battlegroup 2016 - 2 zeitgemäße Einsatzvorbereitung in Zusammenarbeit mit anderen Armeen und das Maß für den Soldaten ist der Einsatz! Die österreichische Beteiligung mit dem Combat Service Support Battalion bringt auch noch das Hereinholen von neuestem militärischen Wissen in das Österreichische Bundesheer! Dazu gehören auch die von den Soldaten des Combat Service Support Battalions erworbenen Kenntnisse über den in diesem vierten Teil präsentierten Seetransport unserer Truppen. Die österreichische Beteiligung mit dem Combat Service Support Battalion ist aber darüber hinaus noch zusätzlich Motor für die Weiterentwicklung eines Schlüsselbereiches, der in Armeen, die von der Geschichte mit langen Friedensperioden bedacht werden, im bürokratischen Friedensbetrieb in den Hintergrund tritt - nämlich der Übergang vom Friedensbetrieb in den Einsatz!
Internationale Einsätze sind heute alle multinational und teilstreitkräftegemeinsam aufgestellt und bei den robusten Fähigkeiten dieser Einsätze steht je robuster desto deutlicher NATO auf dem Firmenschild! Durch die Teilnahme an diesen Einsätzen erlangt das Österreichische Bundesheer viel Wissen, das äußerst vorteilhaft für seine Weiterentwicklung eingesetzt werden kann! Wie auch schon im ersten Teil unserer Geschichte beschrieben - internationale Einsätze gehören zum Auftragspaket des Österreichischen Bundesheeres und fördern definitiv die Sicherheit unseres Landes!
Ein Dankeschön geht heute zuerst an's Infoops Team der Streitkräftebasis, das jede Menge Bilder für diesen Artikel beigesteuert hat - herzlichen Dank, Kameraden! Diese Artikelreihe mit all den vielen Einblicken könnte so fett definitiv nicht ohne die großartige Unterstützung des Infoops Teams - Combat Service Support Battalion mit den Kameraden Habisohn, Miesenböck, Winkler, Schön, Leneis, Höbarth, Radnasich und Gartler entstehen! Dafür sei zum Schluß dieses vierten Teiles unserer Geschichte des Combat Service Support Battalions ein ganz herzlicher Dank in die
Raab - Kaserne nach Mautern an der Donau gesandt!
Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen
beim Combat Service Support Battalion der EU - Battlegroup 2016 - 2 !
Beste Wünsche und kameradschaftliche Grüße
Euer Weinviertler