INFORMATIONSLEHRÜBUNG

 

 

LANDOPERATIONEN      2017

 

 

D A S   K Ö N N E N   L A N D S T R E I T K R Ä F T E !

 

T E I L     Z W E I

 

 

Hallo  liebe  Kameraden!

 

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Ein  ganz  herzliches  Willkommen  beim  zweiten  Teil  unserer  Artikelreihe  über  die Informationslehrübung Landoperationen 2017 in Munster! Weit oben im hohen Norden Deutschlands erstreckt sich im Dreieck zwischen Hamburg, Bremen und Hannover sowie nach Osten darüber hinaus bis zur alten Hansestadt Lüneburg die Lüneburger Heide. Die faszinierende Lüneburger Heide bei den Nordlichtern ist das größte zusammenhängende  Heidegebiet  Westeuropas  mit reicher Fauna und Flora.

 

Aber genauso wie auch in anderen faszinierenden Landschaften wie etwa dem niederösterreichischen Waldviertel mit seinem großen Truppenübungsplatz Allentsteig finden  auch  in  der  Lüneburger  Heide   Natur   und   Militär  auf's  Beste  zueinander! Eben  da  liegen  nämlich  die  beiden  großen  Truppenübungsplätze  der  Bundeswehr Munster  und  Bergen  und   auch   das   vom   deutschen   Heer  geprägte  Städtchen Munster mit dem  Ausbildungszentrum  Munster  -  dem  Home  of German Tanking!

 

 

Mit der Informationslehrübung 2017 präsentiert die Bundeswehr auch heuer wieder im vernetzten Einsatz von Heer, Streitkräftebasis und Zentralem Sanitätsdienst mit ein ganz klein wenig Luftwaffe ihrem Führungsnachwuchs ihre Einsatzsysteme und Einsatzszenarien. Mit dem Motto - "Das können Landstreitkräfte!" sind dabei zweitausend Soldatinnen und Soldaten mit rund hundert Kettenfahrzeugen und fünfhundert Räderfahrzeugen zu sehen!  Thema  in Teil 1 waren die Panzertruppen!

 

Die  Panzertruppen  des  deutschen  Heeres  sind  ein  Truppengattungsverbund  aus der Panzertruppe mit Kampfpanzern Leopard und der Panzergrenadiertruppe mit den Schützenpanzern Marder und Puma. Die Panzertruppe besteht aus fünf aktiven Panzerbataillonen und einem nicht aktiven, während die Panzergrenadiertruppe neun aktive Panzergrenadierbataillone und zwei der Reserve stark ist. Wer über die deutschen Panzertruppen spricht, nennt sogleich das Ausbildungszentrum Munster!

 

Erste gestaltende Adresse bei jeder Informationslehrübung ist D 29633 Munster, Am Park 331 - dort ist nämlich das Ausbildungszentrum Munster in seiner Kaserne Panzertruppenschule stationiert! Das Ausbildungszentrum Munster ist die zentrale Ausbildungsstätte für die lehrgangsgebundene Ausbildung des Führungspersonals der Panzertruppen, der Heeresaufklärungstruppe und seit dem Jahr 2015 auch der Streitkräftegemeinsamen taktischen Feuerunterstützung / Indirektes Feuer. Dieser wohl etwas unhandliche Begriff läßt  sich  trefflich  durch  Joint  Fire Support ersetzen.

 

Mit dem  Aufstellungsbefehl  Nr. 9  des Heeres  wurde  am  22.   März  1956  die Aufstellung   der  Panzertruppenschule befohlen!       Generationen       deutscher Truppenführer von  Panzerverbänden und Panzergrenadieren   haben    bereits   im Home   of   German    Tanking   in   seiner nunmehr    schon    sechs   Jahrzehnte währenden  Geschichte  ihre  Ausbildung absolviert.   Im    Laufe    der    Jahrzehnte wurde  die  Geburtsstätte  und  Heimat der deutschen  Panzertruppen  mehrmals umgegliedert   und    umbenannt   -   aber ihr     erster      Name      lebt     in     ihrem Kasernennamen   "Panzertruppenschule" weiter! Das Home  of German Tanking erlangte in  den  Jahrzehnten  des  Kalten Krieges und auch danach durch seine systematische Aufbauarbeit in den deutschen Panzertruppen und durch seine professionellen Einsatzvorführungen als Schaufenster des deutschen Heeres rasch hohe Anerkennung im Inland und im Ausland! Im Jahr 2006 wird als Neuheit das Offizieranwärter - Bataillon 1 in Munster aufgestellt, wo junge Soldaten ihre  ersten  Ausbildungsschritte  auf  dem Weg zum Offizier bestreiten.

 

Im Jahr 2008 wird unter dem Kommando des Ausbildungszentrums Munster so einiges zusammengeführt, was auch gemeinsam die Einsätze des Heeres bestreitet. Zum Ausbildungszentrum Panzertruppen in der Kaserne Panzertruppenschule treten das Ausbildungszentrum Heeresflugabwehrtruppe und das damals neu aufgestellte Ausbildungszentrum Heeresaufklärungstruppe, das alle Aufklärungsfähigkeiten des Heeres bündelt. Wie schon früher und auch in Zukunft üblich üben die Kommandeure dieser  Ausbildungszentren  die  Funktion  des  Generals ihrer Truppengattung  aus.

 

Das Ausbildungszentrum Munster hatte mit seiner vernetzten Struktur die Funktion eines Pilotprojektes für die übrigen Ausbildungseinrichtungen des Heeres. Im Zuge der Neuausrichtung der Bundeswehr wechselt im Jahr 2012 die Heeresflugabwehr zur Luftwaffe und danach die Weiterentwicklung zum Amt für Heeresentwicklung in Köln. Bis Ende Juni 2015 wird im Home of  German Tanking kräftig umgebaut und so

präsentiert sich das Ausbildungszentrum Munster nach Änderungen jüngeren Datums:

 

Bereich  Zentrale  Aufgaben  -  leistet  Stabsarbeit  und

Unterstützungsleistungen  für  die  Ausbildungsbereiche

 

Ausbildungsbereich                                                                        Ausbildungsbereich

Panzertruppen                                                                        Heeresaufklärungstruppe in  Munster                                                                                                               in  Munster                        

Ausbildungsbereich  Streitkräftegemeinsame

Taktische  Feuerunterstützung / Indirektes  Feuer

die  frühere  Artillerieschule  in  Idar  -  Oberstein

 

 

Offizieranwärter  -  Bataillon  1  in  Munster

 

Das Ausbildungszentrum Munster ist für seine qualitativ hochwertige Ausbildung auf's Vortrefflichste mitten in die Militärregion Munster eingebettet. In der Kaserne Panzertruppenschule befinden sich das Schießübungszentrum Panzertruppen und ein Stützpunkt des Gefechtssimulationssystems SIRA. Ein beträchtlicher Teil der Panzerlehrbrigade 9 hat ebenfalls seine Heimatgarnison in Munster und so bieten sich zusammen mit den beiden großen Truppenübungsplätzen Munster und Bergen optimale Möglichkeiten für  Ausbildung und Übungen  im  Home of German Tanking!

 

Der nunmehrige Ausbildungsbereich Heeresaufklärungstruppe ist seit dem Jahr 2008 Bestandteil des Ausbildungszentrums Munster. Mit dieser neuen Truppengattung wurden damals alle Aufklärungsfähigkeiten des Heeres mit der Einsatzidee gebündelt, auf die Großverbände paßgenau abgestimmt Spähaufklärung, Radaraufklärung und Nachrichtengewinnung durch Feldnachrichtenkräfte am Boden und Aufklärung mit  unbemannten  Luftfahrzeugen  zum  synchronen  Zusammenwirken  zu bringen.

 

Auftrag der Heeresaufklärungstruppe ist der bessere Überblick über die Lage im Einsatzgebiet! Die gewonnenen Informationen werden ausgewertet, zusammengeführt und so wird für den Truppenführer und seinen Stab ein aktuelles Gesamtlagebild im Einsatzgebiet erstellt! Wir setzen jetzt unsere Studienreise in Sachen ILÜ 2017 auf der Station "Landstreitkräfte im Einsatz" fort und laden herzlich in die Eventarea zur Vorstellung der wichtigsten  Einsatzsysteme  im  Bestand  der  Heeresaufklärer ein!

 

Der     Transportpanzer Fuchs   ist    schon    seit Jahrzehnten  verläßliches Transportmittel   für  die deutschen         Aufklärer. Im  Laufe   seiner  langen Dienstzeit        hat       der sechsrädrige   in   seinen ersten               Versionen noch        schwimmfähige Radpanzer     in     immer neuen      Einsatzrollen Verwendung      gefunden und     ist     mit     Akribie Schritt    für    Schritt    bis zum    Transportpanzer Fuchs    A8    modifiziert worden.        Ein        paar technische    Daten  -  bis zu drei Tonnen Nutzlast und bis zu 23 Tonnen schwer - mit bis zu 320 Pferdestärken bis zu 105 km/h schnell - Besatzung Kommandant, Fahrer und bis zu acht Aufklärer an  Bord  -  Bewaffnung  bei  den  älteren  Versionen  bis  zu  zwei  Maschinengewehre mit 7,62 mm und eine Panzerabwehrlenkwaffe MILAN - bei der neuen Version A8 Granatmaschinenwaffe mit 40 mm oder Maschinengewehr mit 7,62 mm oder 12,7 mm auf einer  unter  Panzerschutz  bedienbaren  Waffenstation  auf  dem Wannendach.

 

Die Füchse in unserer Bilderschau sind Füchse älterer Versionen und wie man uns versichert hat - der frühen Version A4. Das Fahrzeug mit dem runden Behälter auf der rechten hinteren Seite des Wannendaches ist eigentlich ein Pioniergruppenfahrzeug. Zwei Transportpanzer bieten einer leichten Spähgruppe, die sich aus zwei leichten Spähtrupps zusammensetzt, Mobilität, Schutz, Waffenwirkung und zusätzlich auch noch die Funktion des Transportpanzers  als  Mutterschiff  für die beiden Spähtrupps!

 

Der agile Waffenträger Wiesel 1 ist  ein kleines und  leicht   gepanzertes Kettenfahrzeug.    Durch seine        Kompaktheit kann der Wiesel sowohl im     Laderaum      des Arbeitspferdes  CH - 53 als  auch  als  Außenlast an  dessen  Lasthaken transportiert       werden. Auf Basis des  Wiesel 1 hat    man     durch    den Einbau  von   Sensoren, mit   denen   Ziele   rund um  die   Uhr   aufgeklärt werden     können,     ein eigenes   Einsatzgerät für  die  Aufklärer  in den Luftlandeverbänden  geschaffen.  Ein  paar  technische  Daten  - Gefechtsgewicht 2,8 Tonnen - mit 87 Pferdestärken bis zu 75 km/h schnell - Besatzung bestehend aus Kommandant, Systembediener und Fahrer - Sensorpaket mit Tagsichtkamera, Wärmebildgerät und Laserentfernungsmesser - Bewaffnung ein Maschinengewehr mit 7,62 mm  -  neu  hinzugekommener  Staubehälter  an  der  Front  des Fahrzeuges.

 

Die Fernspäher, die weit  entfernt  von  der  eigenen  Truppe  am  Aufklärungsziel in oft tagelangen Missionen wichtige Informationen sammeln, sind sowohl bei der Landesverteidigung als auch bei Stabilisierungseinsätzen unentbehrliches Mitglied im Team Heer! Und mit den Fernspähern einer Luftlandeaufklärungskompanie, denen nichts zu heiß, zu kalt oder etwa gar zu hart  ist, starten wir jetzt in unsere Bilderschau!

In unserer ersten Bilderschau zeigen wir neben dem Fuchs und dem Wiesel auch noch die Drohne MIKADO. Dieses unbemannte Fluggerät kann sowohl senkrecht starten als auch landen und über dem Aufklärungsziel im Schwebeflug verharren. Von dort liefert es wertvolle Aufklärungsergebnisse in Echtzeit und trägt so zum Schutz der Soldaten bei, die dafür gefährliche Teile  des  Einsatzgebietes nicht betreten müssen.

 

Der in  jedem  Gelände gut    zu     verbergende Spähwagen   Fennek leitet    seinen    Namen vom Wüstenfuchs mit den   tollen    Ohren   ab und löste ab  dem  Jahr 2003  den   legendären Spähpanzer  Luchs ab. Der   flinke    und   auch sehr     leise      Fennek kann   mit    seinen    für Aufklärungseinsätze  in die Höhe  ausfahrbaren Sensoren   Ziele   rund um    die     Uhr     orten. Auch      die      Drohne ALADIN  kann  von der Besatzung des Fennek zur Aufklärung von Zielen im Nahbereich eingesetzt werden. Die zwei Fennek eines Spähtrupps führen eine Bodensensorausstattung mit. Diese Sensoren können auf die Lage im Einsatzgebiet taktisch abgestimmt verlegt werden und dem Wüstenfuchs ihre Aufklärungsergebnisse mittels Funk in Echtzeit übermitteln. So wie beim Fuchs haben sich auch beim Fennek im Laufe seines Dienstes neue Einsatzrollen ergeben.

 

Ein paar technische Daten - über zehn Tonnen schwer - mit 240 Pferdestärken bis zu 115 km/h schnell - Besatzung bestehend aus Kommandant, Systembediener und Fahrer - Sensorpaket so wie beim Wiesel mit Tagsichtkamera, Wärmebildgerät und Laserentfernungsmesser - unter vollem Panzerschutz bedienbare Waffenstation mit Maschinengewehr mit  7,62  oder  12,7  mm   oder  Granatmaschinenwaffe mit 40 mm.

Zweite  Bilderschau  -  neben  dem  Fennek  das  nächste  Fluggerät  zur  Aufklärung! Ein Soldat präsentiert die ALADIN, die aussieht wie ein Modellflugzeug, auch so fliegt und mit einer größeren Einsatzreichweite  wie  die  MIKADO Aufklärungsergebnisse in Echtzeit rund um die Uhr liefert. Auch der Fuchs ist wieder vertreten - mit der Version PARA RASIT, die Tag und Nacht mittels Radaraufklärung Personen auf bis zu sechs Kilometer und Fahrzeuge auf bis  zu zwanzig Kilometer Entfernung entdeckt.

 

Bei einer Lehrübung nicht sinnvoll zu präsentieren ist die Drohne LUNA, denn bei ihrem Einsatz fliegt sie optimalerweise in einer Höhe von einem Kilometer! In bester Zusammenarbeit mit den Öffentlichkeitsarbeitern der Bundeswehr präsentieren wir daher in 60 Sekunden die Drohne LUNA in einem Film! Drohnen bieten übrigens nur dann ein Plus, wenn jede Führungsebene vom Zug bis zur Brigade ihre Drohne mit kurzer Reaktionszeit  einsetzen  kann  -  so  wie  mit  MIKADO,  ALADIN  und LUNA!

 

Die  Heeresaufklärer  machen  das  in  sechs  aktiven  Aufklärungsbataillonen, die jeweils Teil einer  Brigade  sind  und  zu  denen  noch  eines  der Reserve hinzukommt. Die Luftlandebrigade 1 mit ihren beiden Fallschirmjägerregimentern hat hingegen zwei Luftlandeaufklärungskompanien. All die gewonnenen Aufklärungsergebnisse werden von den  Heeresaufklärern  ausgewertet,  in's Führungsinformationssystem des Heeres eingespeist und  so  den  Truppenführern  und  ihren Stäben angeboten!

 

Im    Jahr    2015     wird     im     Zuge    der Neuausrichtung    der     Bundeswehr    das Ausbildungszentrum   Munster   durch   den Ausbildungsbereich   mit    dem   Namen Streitkräftegemeinsame          Taktische Feuerunterstützung / Indirektes  Feuer verstärkt.  Dieser  wohl  etwas  unhandliche Begriff  ist  ein  typisches  Produkt heutiger Militärreformen     und     läßt     sich     doch so   trefflich   durch   Joint   Fire   Support ersetzen!   Bundeswehrkennern    fällt    bei Nennung  dieses   Terminus  augenblicklich die  Artillerieschule  in  Idar  -  Oberstein im      fernen       deutschen       Bundesland Rheinland  -  Pfalz   ein,    die   Vorgängerin dieser Ausbildungseinrichtung war. Wie im niedersächsischen Munster führt auch der Ausbildungsbereich Streitkräftegemeinsame Taktische Feuerunterstützung / Indirektes Feuer in Idar- Oberstein mit seinem Kasernenamen "Artillerieschule" die Tradition der alten  Waffenschulen  des  deutschen  Heeres  weiter.  Idar - Oberstein  ist  ja weit über  500  Kilometer  von  Munster  entfernt  und  so  wird  sich  für  den  Kommandeur des Ausbildungszentrums Munster  wohl  die  eine  oder  andere Dienstreise ergeben!

 

Auftrag der deutschen Artillerie ist es zum einen, die Kampftruppen mit Steilfeuer auf Flächenziele und Punktziele zu unterstützen - zum anderen gewinnt sie mit ihren aufklärenden Systemen auch  aus  der  Luft  vor  allem  in  der Tiefe des Einsatzraumes bei Tag und Nacht Informationen zum Komplettieren des Lagebildes für sämtliche eingesetzten Truppen. Die deutschen Artilleristen betreiben heute ja zwei wirklich bemerkenswerte Waffensysteme,  zu  deren  Portraits  wir  herzlich einladen möchten!

 

Das    Einheitsgeschütz der deutschen  Artillerie heißt  Panzerhaubitze 2000     und     ist    eine moderne        autonome Steilfeuerwaffe.     Die Panzerhaubitze     2000 hat   den    Auftrag,   mit ihrem     Steilfeuer    die eigenen  Kampftruppen durch  Feuer   auch  auf Ziele  weit  in  der Tiefe des Einsatzraumes zu unterstützen. Mittels der präzisen Hauptwaffe im Kaliber   155   mm  mit automatischer      Zufuhr der Munition können  auch  Ziele  wie  die  Feuerstellung  angreifende  Feindkräfte rund um die Uhr im direkten Richten  bekämpft werden. Ein paar technische Daten - mit 60 Granaten und 288 Treibladungen 56 Tonnen schwer - mit 1.000 Pferdestärken rund 60 km/h schnell - Besatzung Geschützführer, Fahrer, Richtkanonier und zwei Munitionskanoniere - ein Maschinengewehr mit 7,62 mm - Höchstschußweite mit den Munitionsarten Spreng,  Nebel, Leucht oder  Submunition stattliche dreißig Kilometer!

 

Für die Panzerhaubitze 2000 gibt es auch noch das reichweitengesteigerte Geschoß BASE Bleed / RAP, mit dem bis zu vierzig Kilometer weit entfernte Ziele bekämpft werden können! Kürzere Kampfentfernungen ermöglichen das MRSI - Verfahren, bei dem bis zu sechs Schuß in rascher Schußfolge abgefeuert werden und so gut wie gleichzeitig im Ziel einschlagen! Für eine solche, echt beeindruckende Leistung wäre in früheren Zeiten  der  Einsatz  einer  ganzen  Artilleriebatterie  erforderlich gewesen!

 

Das    zweite     vielleicht nicht      so       schneidig wirkende     aber     dafür umso   leistungsfähigere Waffensystem     in    der deutschen          Artillerie ist  der   Raketenwerfer MARS  II.  Das   System entstand  auf  Basis  des amerikanischen Bradley, ist auch  eine  autonome Steilfeuerwaffe und hat den        anspruchsvollen Auftrag,   sowohl   große Flächenziele   als  auch mit    Präzisionsmunition kleine Punktziele zu bekämpfen. Hinter der geschützten Kabine für Werferführer, Raketenkanonier und Fahrer befindet sich der Werfer mit zwölf Rohren, die in zwei Sechsergruppen aufgeteilt sind. Die Raketen im Kaliber 227 mm oder 237 mm können als Einzelschuß, Teilsalve oder in einer Minute als Vollsalve abgefeuert werden. Der Raketenwerfer MARS II ist das Produkt einer umfassenden Modernisierung des bis 1993 ausgelieferten Mittleren  Artillerieraketensystems  mit dem Kürzel MARS!

 

Ein paar technische Daten  -  mit  allen  zwölf  Raketen  über  25  Tonnen  schwer - mit 500  Pferdestärken  rund  50  km/h  schnell - Höchstschußweite  mit  der Minenrakete AT - 2 mit 28 Hohlladungsminen AT - 2 bis zu 38,5 Kilometer - Höchstschußweite mit der Präzisionsrakete GMLRS Unitary bis zu 84 Kilometer! Bei mehreren Testschießen wurde nachgewiesen, daß mit dieser Munition die Treffergenauigkeit des MARS II hervorragende  sieben  Meter  beträgt!  Panzerhaubitze  2000  und  MARS  II  marsch!

Sicheres Beherrschen eines Waffensystems im Einsatz setzt ein maßgeschneidertes Ausbildungspaket aus theoretischen Wissen, Training an Simulationssystemen und praktischem Training  voraus,  wozu  naturgemäß  auch  der  scharfe  Schuß  gehört! Bei dem Waffensystem MARS II mit seinen dutzenden Kilometern Höchstschußweite stößt man da auf den mitteleuropäischen  Truppenübungsplätzen rasch an Grenzen!

 

Neben den Schußweiten muß man sich nämlich auch noch um Sicherheitsbereiche kümmern und so bietet sich für das Scharfschießen mit dem MARS II im Frieden prädestiniert die Vidsel Test Range in Nordschweden an. Die Öffentlichkeitsarbeiter der Bundeswehr haben diese weite Reise in den Norden mitgemacht und bieten uns ihren  informativen  Film  über  das  MARS II - Testschießen  in  Nordschweden  an!

 

Das Szenario  rund um den  Pick  -  up   ist  aus aktuellen Einsätzen  der Bundeswehr  abgeleitet und   demonstriert    die Bekämpfung       dieses mehr als  26 Kilometer entfernten    Zieles    mit der      Präzisionsrakete GMLRS   Unitary   des MARS    II.    Für    einen solchen    Feuerschlag benötigte         Zieldaten können  beispielsweise von  Fernspähern   oder Aufklärern  in  der  Tiefe des        Einsatztraumes stammen, aber es gibt auch andere technische Möglichkeiten und die möchten wir gerne vorstellen! Schlüsselelement bei der Feuerunterstützung am Puls der Zeit ist mit Sicherheit das Joint Fire Support Team. Das Joint Fire Support Team hat nämlich den Auftrag, für die Kampftruppen in seinem zugeteilten Einsatzbereich sicher und maßgeschneidert die teilstreitkräftegemeinsame Feuerunterstützung zu leiten. Für diesen wichtigen Auftrag bringt das Joint Fire Support Team seine beiden Fennek zum Einsatz, wobei dabei  die  spezialisierte  Version  Fennek  JFST eingesetzt wird.

 

Der Beobachtertrupp auf dem ersten Fahrzeug des Joint Fire Support Teams leitet das Steilfeuer der bei der Infanterie eingegliederten Mörser - in Österreich Granatwerfer genannt - sowie der beiden Artilleriewaffen Panzerhaubitze 2000 und Raketenwerfer MARS II  und  auch  noch  der  bisweilen  verfügbaren Schiffsartillerie. Der Forward Air Controller auf dem zweiten Fahrzeug hingegen leitet in enger Abstimmung zum Steilfeuer die Luftunterstützung durch bewaffnete Hubschrauber, Kampfhubschrauber,  Drohnen  sowie  durch  zugeteilte  Kampfflugzeuge der Luftwaffe.

 

Wegen  der   einige  Dutzend Kilometer  Reichweite   ihrer Panzerhaubitzen   2000    und ihrer  Raketenwerfer  MARS II benötigt       die        deutsche Artillerie     unabdingbar     für ihren     aufklärenden      Teil moderne  und   weitreichende Einsatzsysteme.   So   kann das        Artillerieortungsradar COBRA  weiter   in  der  Tiefe des  Einsatzraumes   als   die Tag  /  Nacht  -  Optiken  der beiden Fennek des Joint Fire Support  Teams   Ziele  orten. Das   Artillerieortungsradar COBRA  -  die  Kurzform  von Counter Battery Radar - hat als System des aufklärenden Teils der deutschen Artillerie den Auftrag, feindliche und eigene Geschoßflugbahnen in seinem Einsatzbereich aufzuklären. Die Artillerie ist ja bekanntlich eine Steilfeuerwaffe und so erreichen ihre Geschoße für eine relativ lange Zeit hohe Flugbahnen. Diese Charakteristik von Steilfeuerwaffen  nützt  das  COBRA  zum  Orten  und  Klassifizieren  dieser  hoch im Luftraum befindlichen Geschoße  feindlicher  Rohrartillerie und Raketenartillerie.

 

Zum Auftrag dieses Systems gehört genauso die Überwachung der Präzision des eigenen  Wirkungsschießens, um  falsch   liegendes  eigenes  Feuer  zu  verhindern. Das Artillerieortungsradar COBRA ist das modernste Gerät seiner Klasse und kann in einem Winkel von 90 Grad und bis zu 40 Kilometer vor seiner Antenne bis zu vierzig Feuerstellungen in zwei Minuten aufklären. Die Aufklärungsergebnisse werden in den Artillerie Daten Lage Einsatzrechner  -  kurz  ADLER  genannt  -  Verbund eingebracht.

 

Dadurch       wird      die Bekämpfung     dieser Ziele   nach   Prioritäten gereiht  und  genau  auf den   Kampfplan    der eigenen  Kampftruppen abgestimmt    möglich. Ein   zweites   System des  aufklärenden  Teils der deutschen  Artillerie liefert    aus     der    Luft wertvolle  Informationen für      das       komplette Lagebild  in   der  Tiefe des       Einsatzraumes! Das      Kleinfluggerät zur     Zielortung      mit dem Kürzel KZO hat als aufklärendes System deutscher Artilleristen den technisch fordernden Auftrag, rund um die Uhr Ziele in der Tiefe des Einsatzraumes in beinahe Echtzeit aufzuklären. Die Artillerie kann als Steilfeuerwaffe nämlich auch Ziele weit außerhalb der durch die vordersten eigenen Kräfte direkt einsehbaren Geländeteile bekämpfen. Das unbemannte KZO klärt dort ohne jedes Risiko für eigene Soldaten Ziele bei Tag und  Nacht  mit  der  für  die  Artilleriewaffen  benötigten  Präzision auf.

 

Ein paar technische Daten zum Kleinfluggerät zur Zielortung - Abflugmasse von 168 Kilo - von 120 km/h bis zu 210 km/h schnell - Flugdauer bis zu dreieinhalb Stunden - Aufklärungsreichweite bis zu 65 Kilometer - ein Infrarotsensor Ophelius an Bord - sechs bis acht Flüge pro eingesetzten Fluggerät täglich möglich. Unsere Bilderschau zeigt mit Bildern eines ungewöhnlichen Unterstützers die Lenker und Informationsgewinner der  Panzerhaubitze  2000  und des Raketenwerfers MARS II!

Ohne solch moderne Aufklärungsmittel wie die beiden eben vorgestellten bleibt die Artillerie weit unter ihren Möglichkeiten, Ziele schon in der Tiefe des Einsatzraumes zu bekämpfen und somit zur Sicherheit der vorne eingesetzten Truppen beizutragen! Im Einsatz sehen Kampftruppen ihre Artillerie recht selten, denn ihre Einsatzsysteme beziehen ihre Stellungsräume weit hinter den  vordersten Teilen der eigenen Truppen.

 

Die Neuausrichtung der Bundeswehr sieht vier gemischte Artilleriebataillone mit Panzerhaubitzen 2000 und Raketenwerfern MARS II vor, die bis auf die Ausnahme Artilleriebataillon 295, das ja zur Deutsch - Französischen Brigade gehört, von der Divisionsebene  geführt  werden.  Für  Einsätze  können  so  von  der  Divisionsebene den  Kampfbrigaden  für  sie  maßgeschneiderte   Artilleriepakete  zugeteilt  werden.

 

 

In den ersten beiden Teilen unserer Artikelreihe über die Informationslehrübung Landoperationen 2017 in Munster haben wir mit den deutschen Panzertruppen, der Heeresaufklärungstruppe und der Artillerietruppe das weite Ausbildungsfeld des Ausbildungszentrums Munster vorgestellt, das selbst auch Gegenstand unserer Berichterstattung war! Interessierten Beobachtern seien zum vertiefenden Studium der präsentierten Einsatzsysteme des deutschen Heeres die unzähligen gesammelten und  wohl  sortierten  Infos  über  die  Technik des Heeres   ganz  herzlich  empfohlen!

 

So wie das KZO nach seinem Einsatz wieder zur Bodenstation zurückkehrt, kehren jetzt auch wir wieder zum Aufrüsten für den nächsten Einsatz in unsere Werkstatt zurück und unser nächster Einsatz heißt klarerweise Teil drei unserer Artikelreihe über die Informationslehrübung Landoperationen 2017 im Home of German Tanking! Vorher danken wir aber noch den Öffentlichkeitsarbeitern der Bundeswehr, für die die jährliche ILÜ in Munster ja stets maximalen Einsatz bedeutet und diesmal auch der US Army Europe, die die  Bilder  zum  Thema  KZO  beigesteuert hat - dankeschön!

 

Ein  ganz  besonders  herzlicher  Dank  geht  aber  wieder

an  unseren  emsigen  Cheffotografen  Combat-Camera-Europe !

Lieber  Kamerad,  ohne  Dich  geht  bei  uns  hier  gar  nichts!

 

 

Ich  freue  mich  schon  auf  ein  Wiedersehen

bei  der  Informationslehrübung  Landoperationen  2017  in  Munster !

 

 

Beste  Wünsche  und  kameradschaftliche  Grüße

 

Euer  Weinviertler

 

 

 

 

G R Ü N E S  B R E T T

 

 

Hallo liebe Kameraden!

 

Am grünen Brett findet Ihr stets unsere neuen Artikel!

 

 

"INFANTERIE GREIFT AN!"

NEUES AUS DEM

INSTITUT JÄGER DER

HEERESTRUPPENSCHULE

 

CONSTRUCTOR 2018

Das  Institut  Jäger  führt

bei  der  Ausbildung

der  Kaderanwärter

in    Allentsteig!

 

Teil eins bis drei

unserer Artikelreihe gibt's

im Kapitel EINSATZTRAINING AM  INSTITUT  JÄGER und im Kapitel DAS MEDIA TEAM ZIEHT IN'S FELD!

 

DAS KOMMANDO

LUFTUNTERSTÜTZUNG

IN BRUCKNEUDORF

Die Berufsoffiziersanwärter

aus der Kaderausbildung

Neu trainieren am

INSTITUT JÄGER

Lufttransport!

 

Unseren Artikel darüber gibt's

im Kapitel EINSATZTRAINING AM  INSTITUT  JÄGER!

 

"REICHSGRAF VON ABENSBERG UND TRAUN" IN BRUCKNEUDORF

Der zweite Jahrgang

der Theresianischen Militärakademie trainiert

am INSTITUT JÄGER

Kampf im urbanen Raum!

 

Unseren Artikel darüber gibt's

im Kapitel EINSATZTRAINING AM  INSTITUT  JÄGER!

 

DAS EUROPEAN COMBAT SHOOTING SEMINAR 2016

Das Treffen der europäischen Schießelite - heuer am

INSTITUT JÄGER  in Bruckneudorf!

 

Unseren Artikel darüber gibt's

im Kapitel EINSATZTRAINING AM  INSTITUT  JÄGER!

 

 

INFORMATIONS

L E H R Ü B U N G

LANDOPERATIONEN

2017 Teil 1 bis Teil 6

Die Bundeswehr zeigt

ihrem Führungsnachwuchs

ihre Einsatzsysteme und Einsatzszenarien!

 

Unsere sechsteilige

Artikelreihe dazu gibt's

im Kapitel  IM FELD

auf W - P - Militärarchiv!

 

 

 DAS JÄGERBATAILLON

WIEN 1 "HOCH- UND

DEUTSCHMEISTER"

Zweiter Platz beim

"Soldier of the Year"

 

Die ersten beiden Teile

unseres mehrteiligen Portraits

gibt's im Kapitel Weinviertler

auf W - P - Militärarchiv!

 

VON   NULL

AUF  AEGIS  2016

IN  NUR  ELF  MONATEN!

Die  Jägerkompanie

Tulln  übt  zum

ersten   Mal!

 

Unseren  Artikel  dazu  gibt's

im  Kapitel  IM FELD

auf  W - P - Militärarchiv!

 

DAS  JÄGERBATAILLON  1

DIE  SCHWARZENBORNER JÄGER - deutsche  Infanterie aus  dem  Knüllgebirge!

 

Unseren  Artikel  dazu  gibt's

im  Kapitel  Weinviertler

auf  W - P - Militärarchiv!

 

INFORMATIONS

L E H R Ü B U N G

LANDOPERATIONEN

2016 Teil 1 und Teil 2

Die Bundeswehr zeigt

ihrem Führungsnachwuchs

ihre Einsatzsysteme und Einsatzszenarien!

 

Unsere zweiteilige

Artikelreihe dazu gibt's

im Kapitel  IM FELD

auf W - P - Militärarchiv!

 

"WIR BEWEGEN!"

DAS COMBAT SERVICE SUPPORT BATTALION

DER EU - BATTLEGROUP 2016 - 2 KOMMT AUS ÖSTERREICH!

 

Teil 1 bis Teil 5 unserer

Artikelreihe gibt's

im Kapitel IM FELD auf

W - P - Militärarchiv!

 

 DAS JÄGERBATAILLON

WIEN 2 "MARIA THERESIA"

übt auf dem

Truppenübungsplatz Allentsteig

 

Teil1 und Teil 2 unserer Artikelreihe gibt's

im Kapitel IM FELD auf

W - P - Militärarchiv!

 

INFORMATIONS

L E H R Ü B U N G

LANDOPERATIONEN

2015 Teil 1 bis Teil 3

Die Bundeswehr zeigt

ihrem Führungsnachwuchs

ihre Einsatzsysteme und Einsatzszenarien!

 

Unsere Artikel dazu gibt's

im Kapitel  IM FELD

auf W - P - Militärarchiv!

 

BLUE   PIKE

und  BLUE  EAGLE

das  Jägerbataillon Niederösterreich  "Kopal"

übt den Schutz kritischer Infrastruktur!

 

Unseren Artikel dazu gibt's

im Kapitel IM FELD

auf W - P - Militärarchiv!

 

INFORMATIONS

L E H R Ü B U N G

LANDOPERATIONEN

2014 Teil 1 bis Teil 5

Die Bundeswehr zeigt

ihrem Führungsnachwuchs

ihre Einsatzsysteme und Einsatzszenarien!

 

Unsere Artikel dazu gibt's

im Kapitel  IM FELD

auf W - P - Militärarchiv!

 

NETZWERK  2014

Teil 1  bis  Teil 5

das Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister"

übt den Schutz kritischer

Infrastruktur mitten in Wien!

 

Unseren Artikel dazu gibt's im Kapitel  IM FELD  auf W - P - Militärarchiv!

 

S C H U T Z   2 0 1 4

Die  größte  Übung  des

Österreichischen

Bundesheeres

im   Jahr   2014

Teil  1  bis  Teil  5

 

Unsere Artikel dazu gibt's im Kapitel   IM   FELD   auf

W - P - Militärarchiv!

 

DAS GEBIRGSKAMPFZENTRUM

SAALFELDENER TEIL DER HEERESTRUPPENSCHULE

Auf über 45 Jahre Jägerschule

in Saalfelden folgte 2008 das Gebirgskampfzentrum!

 

Unseren Artikel über das Gebirgskampfzentrum der Heerestruppenschule gibt's im Kapitel Weinviertler auf W - P - Militärarchiv!

 

DER SCHÜTZENPANZER

CV 9035 NL IN DER NIEDERLÄNDISCHEN ARMEE

Unser Cheffotograf PzBrig 15 präsentiert uns den nordischen Verwandten unseres Ulan!

 

DIE DEUTSCHE ARTILLERIE - VOM KALTEN KRIEG BIS IN DIE ZUKUNFT

Eine moderne Truppenengattung der Bundeswehr!

 

Unseren Artikel darüber gibt's im Kapitel Weinviertler auf W - P - Militärarchiv!

 

ASSISTENZKOMMANDO "UNTERE DONAU" Einsatz beim Jahrhundert - Hoch- wasser 2013 an der Donau im

Osten Niederösterreichs

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Unseren Artikel über den couragierten Einsatz des Assistenzkommandos "Untere Donau" gibt's auf W - P - Militärarchiv im Kapitel IM FELD!

 

 

 

 

 

 

Beste Wünsche und kameradschaftliche Grüße

 

Euer Weinviertler