Hallo
liebe Kameraden!
Jedem, der diese Frage klären will, kann man nur einen längeren Besuch an der Heerestruppenschule des Österreichischen Bundesheeres wärmstens ans Herz legen!
Ich habe dort Herrn Oberst Ägidius Daniel Muhr getroffen und mich umfassend schlau gemacht. Oberst Muhr ist in der Grundlagenabteilung der Heerestruppenschule tätig und unser
Delegierter in der NATO Urban Operations Working Group. Zentrale
Idee der Heerestruppenschule ist - so konnte ich anschaulich erfahren - das Führungspersonal der einzelnen Waffengattungen gut
miteinander vernetzt unter einem Dach auszubilden. Die Heerestruppenschule vereinigt in diesem Sinne die bisherigen Waffenschulen miteinander verzahnt unter einem gemeinsamen Dach. Das
Kommando und die Grundlagenabteilung - Motor der Weiterentwicklung - wurden in Eisenstadt errichtet, der Hauptstadt unseres Österreichischen
Bundeslandes Burgenland.
Bemerkenswert - von der Heerestruppenschule aus wird auch das Training mit der Duellsimulatrausrüstung organisiert. Im Endausbau sind die
Institute Panzer und Panzergrenadier, Aufklärung und
Artillerie in Zwölfaxing stationiert - die Institute Jäger und Pionier in Bruckneudorf. Als Übungstruppe für die Ausbildung des Führungspersonals stehen zwei
Ausbildungskompanien zur Verfügung. Alle drei Standorte befinden sich nicht weit voneinander entfernt, und in gut erreichbarer Nähe der Institute befindet sich der
große Truppenübungsplatz Bruckneudorf. Zur Heerestruppenschule gehört auch das Gebirgskampfzentrum mit Garnison in Saalfelden am Steinernen Meer in
unserem Bundesland Salzburg. Beim Gebirgskampfzentrum gibt es auch eine eigene
Ausbildungskompanie.
Die Heerestruppenschule sieht sich aber genauso auch als Fortentwickler der Doktrin, wobei auch das verzahnt
miteinander für die einzelnen Waffengattungen durchgeführt wird. Man hat aktuelle Einsätze gründlich analysiert und dabei festgestellt, daß Einsätze in verbauten Gebieten zunehmend an
Bedeutung gewinnen. Aufbauend auf dieser Erkenntnis wurden in gemeinsamer Arbeit aller Institute der Heerestruppenschule neue Verfahren für den Kampf im urbanen Raum entwickelt. Dazu
zählt auch, Jäger und Kampfpanzer gemeinsam im urbanen Raum einzusetzen, damit beide Teile dadurch ihre Fähigkeit zur Auftragserfüllung erhöhen.
Das Topprojekt der Heerestruppenschule ist derzeit das System "Soldat der Zukunft", bei dem man an der
Heerestruppenschule internationale Entwicklungen analysiert und auch intensiven Gedankenaustausch mit anderen Armeen betreibt.
Wels ist immer einen Besuch
wert
Nachdem uns die Grundlagen nähergebracht wurden, wollen wir uns den gemeinsamen Einsatz
von Infanteristen und Kampfpanzern auch gleich in einem Szenario ansehen. Dazu lade ich herzlich in die Hessenkaserne zum Tag der offenen Tür beim Panzerbataillon 14 ein. Unsere
"Hessen" sind immer schon sehr innovativ gewesen und das zeigen sie uns auch bei dieser Einsatzvorführung!
Wir wollen die Mitwirkenden der
Einsatzvorführung gleich vorstellen: Zuerst sehen wir eine Gruppe des Aufklärungszuges des Panzerbataillons 14 mit Duellsimulatorausrüstung und Nachtkampfausrüstung. Gleich
daneben ist ein dem Aufklärungszug unterstellter Scharfschützentrupp angetreten. Dann sehen wir einen Kampfpanzerzug - dabei einer der Leopard 2 A4 mit einem Schutzschild für den
Ladeschützen. Dadurch soll der Schutz für den Ladeschützen bei der Bedienung des Maschinengewehrs im urbanen Raum verbessert werden. Auch an diesem Kampfpanzer ist die
Duellsimulatorausrüstung montiert. Sodann präsentiert sich uns ein Kampfpanzer mit einem Schwenkflügelgitter - das ermöglicht uns einen kräftesparenden Einsatz bei
CRC-Einsätzen. Als nächstes wird uns eine Aufklärergruppe in CRC - Ausrüstung gezeigt und zuletzt der Saurer Sanitätspanzer.