DAS JÄGERBATAILLON
WIEN 1 "HOCH- UND DEUTSCHMEISTER"
GELEBTE TRADITION UND STREBEN NACH
MODERNE ! Teil 1 - Geschichte und Tradition
Hallo liebe Kameraden!
Das Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" ist das Jägerbataillon der Miliz des Österreichischen Bundesheeres mit dem ganz besonderen Flair. Milizsoldaten nennt das Österreichische Bundesheer seine Teilzeitsoldaten, die einen Zivilberuf ausüben und auf freiwilliger Basis bei Übungen und Einsätzen zur Sicherheit unserer Heimat tatkräftig beitragen. Milizsoldaten sind darüber hinaus unersetzliche Träger der zahlreichen Auslandseinsätze des Österreichischen Bundesheeres, in deren Kontingenten sie oftmals die Mehrheit der Soldaten stellen! Im Inlandseinsatz hingegen unterstützen viele Milizsoldaten zusätzlich zu ihren Ausbildungsgängen und ihrer Teilnahme an Übungen ihrer Verbände aktive Bataillone und auch Ausbildungseinrichtungen wie etwa die Heerestruppenschule unermüdlich bei Übungen und Ausbildungen. Im Frühjahr des Jahres 2015 wurde nach einer längeren Bearbeitungsphase, die in gelebter Wirklichkeit eine ewig lang empfundene war, in die seit Jahrzehnten fällige Neuausrichtung der Miliz gestartet!
Die österreichischen Jägerbataillone der Miliz - eines in jedem Bundesland, in der Hauptstadt Wien bestehen beachtliche zwei - unterstehen in Zukunft weiterhin dem Militärkommando ihres Bundeslandes. Die Verantwortung für die Mobilmachung wandert aber wie schon in guten alten Zeiten und durchaus erfolgreich so gehandhabt vom Militärkommando zum Partnerbataillon - beim Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" zur Garde in Wien. Die Miliz erhält als neuen Hauptauftrag den Schutz kritischer Infrastruktur mit klarem regionalen Bezug.
Kritische Infrastruktur ist kurz gesagt alles, was unsere heutige Gesellschaftsform und somit
Wirtschaftsform am Laufen hält - wie etwa die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Wasser, Energieversorgung, Informationsübermittlung und Verkehrswege. Im Zuge der Spezialisierung
auf diesen Schutzauftrag werden der schwere Granatwerferzug und der Panzerabwehrlenkwaffenzug aus der Gliederung der Jägerbataillone der Miliz herausgenommen und
alle drei Jägerkompanien um einen Jägerzug verstärkt. Für eine verbesserte Ausrüstung der Milizsoldaten will man 29 Millionen Euro
bereitstellen - ein Anfang immerhin!
Das Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" besteht aus Bataillonsstab - Stabskompanie, in der Führungsteile, Versorgungsteile und Unterstützungsteile zusammengefaßt sind - 1. Jägerkompanie - 2. Jäger-kompanie - 3. Jägerkompanie. Das Bataillon verfügt über sehr bewährte Infanteriebewaffnung, die nach den schon vorgestellten Adaptierungen ab Beginn des Jahres 2016 aus Pistole 80, Sturmgewehr 77, Scharfschützengewehr 69, Maschinengewehr 74, und Panzerabwehrrohr 66/79 bestehen wird. Bei anstehendem taktischen Bedarf können die Deutschmeister weiterhin lageangepaßt mittels Truppeneinteilung mit schweren Unterstützungselementen verstärkt werden. Das Kommando über das Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" führte zunächst Oberstleutnant Michael Blaha, dem im Jahr 2016 Oberst Stefan Koroknai nachgefolgt ist. Aktiver Partnerverband der Deutschmeister und somit für deren Mobilmachung verantwortlich ist die in der Wiener Maria Theresien - Kaserne stationierte Garde.
DAS STAMMSCHLOSS
DER DEUTSCHMEISTER STEHT IN DEUTSCHLAND !
Zweifellos gibt es ziemlich wenig typischer Österreichisches als die Hoch- und Deutschmeister mit ihrer jahrhundertealten Tradition! Diese Tradition begann schon im Jahre 1696 mit einem weißen Blatt Papier. Damals war nämlich die Zeit der Türkenkriege und der österreichische Kaiser Leopold I warb Soldaten in den damaligen deutschen Kleinstaaten. Auf das vorhin erwähnte Blatt Papier wurde im Deutschordensschloß zu Mergentheim ein Vertrag zwischen Leopold I und dem Hochmeister des Deutschen Ordens, Franz Ludwig von Pfalz - Neuburg aufgesetzt, in dem festgelegt wurde, daß der Deutsche Orden ein Regiment für den Kaiser aufstellt. Dieses Regiment wurde in Franken geworben und hieß "Pfalz - Neuburg - Teutschmeister zu Fuß" - bald bürgerte sich aber der Name "Teutschmeister" ein! Am 3. Juli 1696 wurden die Teutschmeister in den kaiserlichen Dienst übernommen und erlebten schon am 11. September 1697 bei Zenta ihre Feuertaufe in einer großen Schlacht. Dabei zeichneten sie sich so aus, daß nach dem Bericht des Feldherrn Prinz Eugen der Kaiser persönlich ein Dankschreiben an den Regimentskommandeur schickte!
Im Siebenjährigen Krieg gegen Preußen nahm das Regiment mit Bravour an der bedeutsamen
Schlacht bei Kolin am 18. Juni 1757 teil, wovon sich der bis heute begangene Traditionstag ableitet. Nach dem Siebenjährigen Krieg wurde dem Regiment der Wienerwald und die
Wiener Vorstädte zur Werbung zugewiesen und es erhielt im Jahr 1769 die Nummer 4. Und so entwickelte sich Schritt für Schritt und ab dem Jahr 1814 mit dem wohl einzigartigen
Ehrennamen bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts der endgültige Name - kaiserlich und königliches Infanterieregiment "Hoch- und Deutschmeister" Nr.
4 - im Volksmund kurz Hoch- und Deutschmeister oder Deutschmeister genannt! Die Deutschmeister waren in unserer Kaiserzeit das bei weitem bekannteste Wiener
Hausregiment! Regimentsinhaber war auch in der Zeit nach dem Verlust der Souveränität des Deutschen Ordens stets ein
prominenter Erzherzog aus dem Hause Habsburg.
Im Ersten Weltkrieg kämpften die Hoch- und Deutschmeister zuerst am russischen Kriegsschauplatz und dann bis zum Ende des Krieges an der Südwestfront. Nach der Niederlage im Ersten Weltkrieg strebten die Völker der Donaumonarchie auseinander und es kam gemeinsam mit der Auflösung der Donaumonarchie auch zur Abrüstung der gemeinsamen Armee. Damit verschwand auch der Name "Hoch- und Deutschmeister" zunächst einmal für einige Jahre aus unserer österreichischen Militärgeschichte! Im Bundesheer der Ersten Republik Österreichs ab dem Jahr 1920 führte dann das Infanterieregiment 4 den Ehrennamen "Hoch- und Deutschmeister" bis zum Anschluß an das Deutsche Reich. In der darauf folgenden wohl unstrittig düstersten Zeit gemeinsamer deutsch - österreichscher Geschichte war die Deutsche Wehrmacht ab 1938 zunächst penibel bestrebt, alles Österreichische aus ihren Reihen zu verbannen. Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges erhielt dann die 44. Reichsgrenadier - Division den Beinamen "Hoch- und Deutschmeister". Mit dieser Geste verfolgte man wohl die Absicht, die Alpen- und Donau- Reichsgaue - so wurde Österreich nämlich ab dem Jahr 1942 im Amtsdeutsch des Deutschen Reiches genannt - zu ganz besonderen militärischen Leistungen anzuspornen!
Im Österreichischen Bundesheer der heutigen Zweiten Republik übernahm zunächst das Feldjägerbataillon 5 die Deutschmeistertradition. Mit dem darauf folgenden Jägerbataillon 4 erhielt wieder ein Verband mit der Nummer 4 den Ehrennamen "Hoch- und Deutschmeister". Darauf folgten als Traditionsträger aufeinander das Landwehrstammregiment 21, das Jägerregiment 2 und das Jägerregiment Wien. All diese aktiven Verbände sind im Laufe der Jahrzehnte Bestandteile unserer Militärgeschichte geworden und so pflegt heute der Milizverband Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" mit Stolz und Elan die Deutschmeistertradition im Österreichischen Bundesheer. All diese Deutschmeisterverbände des Bundesheeres der Zweiten Republik hatten oder haben ihre Heimatgarnison in der Maria Theresien - Kaserne unmittelbar hinter dem Schloßpark des Schloßes Schönbrunn im Wiener Gemeindebezirk Hietzing.
DER DEUTSCHMEISTERBUND
LEBT DEUTSCHMEISTERTRADITION !
Mittlerweile schon mehr als drei Jahrhunderte Deutschmeistergeschichte mit vielen
Schlachten und den zwei Weltkriegen im zwanzigsten Jahrhundert bieten reichlich Anlaß zu Studium und Reflexion der Regimentsgeschichte und zur Traditionspflege. Dazu hat in den
Achtzigerjahren des vorigen Jahrhunderts der damalige Kommandant des Landwehrstammregimentes 21 Oberst Josef Herzog, der sein Regiment stets als "Hoch- und
Deutschmeister" vorstellte, vor rund dreißig Jahren seinen Verband mit einer Menge Deutschmeistervereine, die Traditionen verschiedener Deutschmeisterepochen pflegen, unter dem gemeinsamen Dach
des Deutschmeisterbundes zusammengebracht. Zur Vorstellung dieser stattlichen Anzahl bemerkenswert
aktiver Deutschmeistervereine lade ich jetzt herzlich ein!
Die rührige Historische Deutschorden - Compagnie zu Mergentheim
in ihren Uniformen etwa des Jahres 1760 führt uns mit besonderem Stil in die Zeit der für die Deutschmeistergeschichte so denkwürdigen Schlacht bei Kolin am 18. Juni 1757. In dieser
Geschichtsepoche gab es keine Wehrpflicht. Damals rückte die Truppe aus, um an belebten Plätzen Bürger anzutreffen und mit frischem Personal ihre Reihen zu
ergänzen. Im Städtchen Bad Mergentheim eignet sich für die Rekrutenwerbung wohl am trefflichsten der Deutschordensplatz vor dem Deutschordensschloß. Dorthin rückt die Historische
Deutschorden - Compagnie zu Mergentheim jedes Jahr bei den Sankt Georgs Tagen aus und führt vor, wie man im Jahr 1760 den Soldatennachwuchs für das Deutschmeisterregiment
"begeistert" hat. Unbürokratisch und dazu noch absolut gendergerecht - da staunen alte Kameraden und Rekrutenwerber unserer
Tage!
Die Hoch- und Deutschmeister 1809 Füsilier- und
Grenadier-traditionscompagnie aus dem ehemaligen Garnisonsort Perchtoldsdorf bietet mit ihren weißen Uniformen mit den blauen Regimentsaufschlägen und ihren
Steinschloßmusketen Modell 1798 das charakteristische Bild der Deutschmeister in den blutigen Napoleonischen Kriegen. Die Gemeinde Perchtoldsdorf und die Deutschmeister vereint ja eine mehrere Jahrzehnte währende, gemeinsame geschichtliche Epoche.
In Perchtoldsdorf waren nämlich von etwa 1770 bis 1830 Teile dieses Regiments kaserniert. Von dort aus zogen die in Perchtoldsdorf liegenden Compagnien im Jahre 1809 in die für Österreich
siegreiche Schlacht bei Aspern. Die Hoch- und Deutschmeister 1809 Füsilier- und Grenadiertraditionscompagnie wurde 1999 anläßlich der Feiern zum 25 - jährigen Jubiläum der
Partnerschaft mit Donauwörth aufgestellt - der deutschen Stadt, wo die "Teutschmeister" 1696 in den kaiserlichen Dienst traten.
Das smarte Deutschmeister Schützenkorps präsentiert die blauen Uniformen des kaiserlich und königlichen Infanterieregimentes "Hoch- und Deutschmeister" Nr. 4 des Jahres 1900. Dieser Traditionsverein stellt wohl klassisch das dar, was man sich heute in der historischen Rückschau unter kaiserlich und königlich vorstellt! Das Deutschmeister Schützen- korps wurde im Jahr 1897 zur Unterstützung des Wiener Hausregimentes ins Leben gerufen, am Beginn des Ersten Weltkrieges mobilisiert und in das k. u. k. Infanterie - Regiment "Hoch- und Deutschmeister" Nr. 4 eingegliedert. Genauso wie die Alte Armee wurde auch das Korps nach der Niederlage 1918 aufgelöst, jedoch als privater Verein nunmehr schon fast ein Jahrhundert weitergeführt. Das Deutschmeister Schützenkorps ist mit seinen detailgetreuen Unformen, seinem Exerzierdienst nach historischem Vorbild und seinen Gewehren Mannlicher M 95 ein Hingucker bei vielen Veranstaltungen.
Im Deutschmeisterbund finden aber auch Vereine ihre Heimat, die unerfreuliche bis düstere Geschichtsepochen der Republik Österreich abdecken. Einer dieser beiden Vereine ist der Verein der ehemaligen Angehörigen des Infanterieregimentes Nr. 4 "Hoch- und Deutschmeister" des Bundesheeres der Ersten Republik, das von der damaligen politischen Führung Österreichs mehrmals zur Assistenz für die Polizei bei innerstaatlichen Auseinandersetzungen in den Einsatz ausrückte.
Die Hoch- und Deutschmeisterkameradschaft ist eine im Jahr 1959 gegründete Kameradschaft der Angehörigen der 2. Division des ehemaligen Österreichischen Bundesheeres sowie der ehemaligen 44. Infanterie - Division später Reichsgrenadier - Division "Hoch- und Deutschmeister". Dieser Verein ist untrennbar mit der Vernichtung der 44. Infanterie - Division in Stalingrad verbunden und bietet den wenigen Überlebenden aus dieser Zeit Stütze und Hilfe und den heutigen Bürgern Stoff zur Reflexion über die düsterste Zeit gemeinsamer deutsch - österreichischer Geschichte und den daraus anstehenden Lernschritten.
Die kaiserlich und königliche Wiener Regimentskapelle Infanterie - Regiment
4 ist das musikalische Aushängeschild des Deutschmeisterbundes. Diese Kapelle mit ihren schmucken Uniformen unserer späten Kaiserzeit begleitet die Deutschmeistergemeinde mit ihren
Auftritten schwungvoll durch das Deutschmeisterjahr. Somit darf das Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" zurecht als beinahe einziger Verband im Österreichischen
Bundesheer außer der Garde eine exklusive Bataillonskapelle sein eigen nennen!
Schließlich gilt es selbstverständlich, in feierlichen Rahmen unserer großen Rundschau im Deutschmeisterbund auch noch den Verein der Freunde des Deutschmeisterbataillons vorzustellen! Dabei handelt es sich um den Unterstützungsverein des Jägerbataillons Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister", der sich kürzlich in "Hoch- und Deutschmeister" umbenannt hat. Auftrag dieses stets emsigen Vereines ist die tatkräftige Unterstützung bei der Durchführung der zahlreichen und stimmungsvollen Veranstaltungen des Deutschmeisterjahres.
DAS DEUTSCHMEISTERJAHR
GELEBTE, STIMMUNGSVOLLE TRADITION !
Das Deutschmeisterjahr wird stets gegen Ende des Jänners mit
dem Deutschmeisterempfang im Garnisonskasino in der Wiener
Maria Theresien - Kaserne eingeleitet. Bald darauf folgt für gewöhnlich am
ersten Samstag jeden Februars die Deutschmeistergedenkmesse, mit der
aller in Kriegen und an Kriegsgräueln verstorbener Deutschmeister gedacht wird.
Mit den traditionellen Sankt Georgs Tagen in Bad Mergentheim, die meist am letzten Aprilwochenende des Jahres begangen werden, wird der heilige Georg als Schutzpatron des Deutschen Ordens geehrt. Dazu reist stets eine Abordnung des Deutschmeisterbundes unter Führung seines Präsidenten Oberstleutnant Andreas Tarbiuk vom fernen Wien aus zur Geburtsstätte des Deutschmeisterregimentes an.
Im Mai oder Juni des Jahres führt der Deutschmeistermarsch in früheren Zeiten vom früheren Garnisonsort der Deutschmeister Perchtoldsdorf bei Wien zum Deutschordensschloß im schmucken Weinort Gumpoldskirchen. Dabei wird auf rund 35 Kilometer Marschstrecke in der traumhaften Landschaft des Wienerwaldes Teile des Ergänzungsbezirkes des Regimentes in der Donaumonarchie und das Einsatzgebiet des Regimentes im Kalten Krieg durchquert. In der letzten Zeit hat man den Deutschmeistermarsch aber in der Bundeshauptstadt Wien abgehalten.
Den feierlichen Höhepunkt des Deutschmeisterjahres bildet der Traditionstag in der Maria Theresien - Kaserne am 18. Juni des Jahres. Damit gedenken Deutschmeister und Freunde der denkwürdigen Schlacht bei Kolin am 18. Juni 1757. In dieser Schlacht hat das Deutschmeisterregiment trotz schwerster Verluste die Krechorhöhe gegen insgesamt acht preußische Angriffe gehalten. Mit dem danach von Johann Graf Soro geführten Gegenangriff hat das Deutschmeisterregiment dann die Basis für den Sieg des österreichischen Heeres unter Feldmarschall Daun über das preußische Heer unter König Friedrich II dem Großen gelegt.
Schon sind
wir bei der Halbzeit des Deutschmeisterjahres angekommen! Bei den Veranstaltungen des Deutschmeisterjahres sind die Kameras emsig im Einsatz und so sind eine stattlich Menge an
Bildern entstanden! Da bietet es sich an, der ersten Hälfte der Erzählung die erste Hälfte unserer Entdeckungsreise in stimungsvollen Bildern folgen zu lassen! Unsere erste Bilderschau dazu setzt
sich zusammen aus Deutschmeistergedenkmesse, den Sankt Georgstagen in Bad Mergentheim, dem Deutschmeistermarsch und
dem Traditionstag Ausgabe des Jahres 2015!
Seit dem Jahr 2013 und somit heuer schon zum drittenmal wird die Wiener Ballsaison schon im September mit dem Deutschmeisterball und neuerdings mit der Deutschmeistergala eröffnet. Hunderte aktive und genießende Deutschmeister und ihre Freunde feiern dabei nach einer krachenden Balleröffnung mit Salut eine rauschende Ballnacht oder Galanacht mit bester Deutschmeisterstimmung im prächtigen Ambiente des Heeresgeschichtlichen Museums im Wiener Arsenal und heutzutage im doch auch schmucken Kasino der Maria Theresien - Kaserne.
Einen weiteren Fixpunkt des Deutschmeisterjahres bildet die jährliche Teilnahme an der Leistungsschau des Österreichischen Bundesheeres zum Nationalfeiertag am 26. Oktober. Die Wiener Miliz präsentiert sich bei diesem Event auf der jährlich größer werdenden Milizinsel auf dem Heldenplatz in der Wiener Innenstadt. Dabei helfen die Soldaten des Jägerbataillons Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" mit Milizsoldaten aus ganz Österreich und den Mitgliedern ihres überaus emsigen Unterstützngsvereins Hoch- und Deutschmeister kameradschaftlich zusammen.
In den ersten meist schon nebeligen und kühlen Tagen des Novembers trifft sich der Deutschmeisterbund
zum Totengedenken am Deutschmeister - Denkmal. Dieses Denkmal befindet sich am Deutschmeisterplatz in der Wiener Innenstadt und erzählt Deutschmeister-geschichte. Es ist das
einzige Denkmal der Donaumonarchie, mit dem nicht eine einzelne Persönlichkeit sondern ein ganzes Regiment geehrt wurde. "Die Wiener ihren Deutschmeistern" - diese Inschrift befindet sich über der Statue der
Vindobona, die sich auf den Wappenschild stützt und den Lorbeerkranz dem Fahnenträger nach oben reicht. Gleich darunter wird die Feuertaufe des Regiments bald nach
seinem Eintritt in den kaierlischen Dienst in der Schlacht bei Zenta am 11. September 1697 dargestellt. An der Rückseite des Deutschmeister - Denkmals gedenkt das Relief "Graf Soro bei Kolin"
des verlustreichen Kampfes in der Schlacht bei Kolin am 18. Juni 1757.
Zwei eindrucksvolle Darstellungen aus den Napoleonischen Befreiungskriegen stellen Heldenmut und Waffenbrüderschaft von Soldaten des Regiments dar. Auf der von vorne gesehen linken Seite des Denkmals befindet sich der Grenadier von Landshut, der sich im Jahr 1809 mit seinem Pulverkarren in die Luft sprengt, um eine übermächtige Reiterabteilung von seinen Kameraden abzuwehren. Auf der von vorne gesehen rechten Seite des Deutschmeister - Denkmals sehen wir, wie Feldwebel Fuchsgruber mit großer Tapferkeit seinen verwundeten Leutnant Baron Synoth in der Schlacht von Valeggio im Jahr 1814 aus der Feindesmitte rettet.
Auf den beiden Seiten des Deutschmeister - Denkmals finden sich die mit den Ortsnamen und der Jahreszahl akurat bezeichneten bedeutendsten Schlachten des Deutschmeisterregiments. Die Hauptfigur hoch oben auf dem Obelisken stellt einen vorwärtsstürmenden Fähnrich in der Deutschmeisteruniform etwa des Jahres 1900 dar, der die flatternde Regimentsfahne mit der linken Hand schwingt und mit dem gezückten Säbel in der rechten Hand auch jederzeit bereit ist, die ihm von seinem Kommandanten anvertraute Regimentsfahne tapfer zu verteidigen!
Mit der gemeinsamen Weihnachtsfeier der Wiener Miliz im Garnisonskasino der Maria Theresien - Kaserne wird das Deutschmeisterjahr schlußendlich beschlossen! Damit kehrt das Deutschmeisterjahr in der Vorweihnachtszeit wieder an den Ort seines Beginns zurück! Auch in der zweiten Hälfte des Deutschmeisterjahres mit dem Minimumprogramm Deutschmeisterball, Leistungsschau in der Wiener Innenstadt und dem Totengedenken auf dem Deutschmeisterplatz entstehen viele Bilder - nicht leicht, die schönsten für die folgende Bilderschau zusammenzustellen!
Bereits seit dem Traditionstag des Jahres 2015 trägt die Ehrenformation des Jägerbataillons Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" auf's Beste zum Gelingen der zahlreichen, stimmungsvollen Veranstaltungen des Deutschmeisterjahres bei! Eine Milizsoldatin und mehrere Dutzend Milizsoldaten haben das intensive Exerziertraining für die Ehrenformation zusätzlich zu ihrem militärischen Kernauftrag bestritten, was höchste Anerkennung verdient! Es wäre hilfreich und schön, wenn solch tolle Motivation zur langjährigen freiwilligen Mehrleistung auch für anzustrebende Kompetenzelemente anderer Bereiche genützt werden könnte!
Immerwährende Traditionspflege wie das Deutschmeisterjahr führt zielgenau zur Beschäftigung mit der Geschichte unseres Landes
und liefert daraus Erkenntnisse für die Gestaltung unserer militärischen Zukunft. Offensichtlichste Lehren für unsere Soldaten sind definitiv, daß gelebte
Kameradschaft, Korpsgeist im Bataillon und gefechtstechnisches sowie taktisches Können die Basis für erfolgreiche Einsätze bilden. Den olitischen
Würdenträgern unseres Landes sei an dieser Stelle als Lehre angeboten, im Paket der staatlichen Sicherheitsvorsorge dem militärischen Faktor das gebührende Gewicht zu
verleihen, wovon wir leider Milliarden entfernt sind!
Und so steuere ich das Ende des ersten Teils unseres
Portraits des Jägerbataillons Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" an, in dem den geneigten Lesern der kompakte Steckbrief des Verbandes, die schon mehr als dreihundertjährige
Geschichte der Deutschmeister und die reiche Traditionspflege im Deutschmeisterjahr vorgestellt worden sind. Das Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister"
ist aber nicht nur auf seine über 325 - jährige Geschichte fokussiert - nein, die Deutschmeister streben auch immerwährend nach Moderne mit Kenntnis am Puls der Zeit und genau diese
Moderne soll den Inhalt des zweiten Teils unserer Artikelreihe bilden!
Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen
beim Jägerbataillon Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister" !
Und so schließe ich gemeinsam mit dem Kommandanten
des Jägerbataillons Wien 1 "Hoch- und Deutschmeister"
mit dem alten Wahlspruch - "Deutschmeister ist und bleibt man!"
Beste Wünsche und kameradschaftliche Grüße
Euer Weinviertler